Nanettens Mutter an Babette.

O Mädchen! komm, und laß zum Angedenken
Dir eine oft verkannte Lehre schenken!
Und stehet dies nicht einer Mutter an,
Die doch nicht mehr mit Mädchen hüpfen kann?

Verwelken nicht die Rosen, die jetzt blühen?
So werden einst auch Deine Reize fliehen.
Sei tugendhafr! und mache Dein Gesicht,
Und Deinen Wuchs zu Deinem Glücke nicht!

Denn sie einmal! Du wirst nach dreißig Jahren,
Wenns lange währt, so gut, als ich erfahren,
Daß Schönheit gleich der Rosenschmuck entflieht,
Und nur der Reiz der Tugend nie verblüht.

Letzte Änderung der Seite: 08. 11. 2024 - 19:11
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