Johann David Wyss

Johann David Wyss war der Sohn von Johann Anton Wyss und von Elisabeth Hermann. 

Er nahm ein Studium der Theologie an der Hohen Schule in Bern auf und schloss dieses an der Akademie in Bern ab. Seit 1766 stand er als Feldprediger in den Reihen des Berner Regiments Tscharner in Diensten Sardiniens. Im Jahre 1775 trat er eine Stelle als Pfarrer in Seedorf im Kanton Bern an.

Seit dem Jahre 1777 verlegte er seine Wirkungsstätte an das Berner Münster. Zunächst erhielt er als Dritter Prediger eine Anstellung und war ab 1782 für 9 Jahre Archidiakon. Ab 1791 war er schließlich zweiter Prediger des Münsters. Seit dem Jahre 1803 lebte er auf dem Familiengut in Köniz und widmete sich dem der Landwirtschaft.

Für seine Söhne verfasste Johann David Wyss zwischen 1794 und 1796 die Geschichte »Der Schweizer Robinson oder der schiffbrüchige Schweizer Prediger«. Zwischen 1812 und 1827 veröffentlichte sein Sohn Johann Rudolf die Geschichte in überarbeiteter Form. Die Geschichte erzählt, nach dem Vorbild von Defoes »Robinson«, das Schicksal eines Schweizer Pfarrers, der mit seiner Frau und seinen vier Söhne auf einer einsamen Insel strandete. Von Isabelle de Montolieu wurde 1814 eine französische Übersetzung veröffentlicht, die 1816 eine Erweiterung erfuhr. Es folgten auch Übersetzungen, wobei die englische Ausgabe mehrfach aufgelegt wurde und als eines der erfolgreichsten Kinderbücher gilt. Der Stoff wurde in den Jahren 1940, 1974, 1976 und 1982 mehrfach verfilmt.

Am 01.08.1775 heiratete er Katharina Wyttenbach, die Tochter des Berner Stadtphysikus Samuel Wyttenbach. Sie verstarb bereits im Juli 1776 im Alter von 27 Jahren. Im Jahre 1777 ging er die Ehe mit Maria Catharina, Tochter des Pfarrers Samuel Müller, ein. Aus der Ehe stammen die Söhne Johann Rudolf Wyss d.J., Johann Emmanuel und des Johann Gottlieb Wyss. Eine dritte Ehe ging er mit Maria Margaretha, Tochter des Notars und Fürsprecher Johann Rudolf Wyss, ein.

Am 11.01.1818 starb der Schweizer Theologe Johann Daniel Wyss in Köniz.