Andreas Hofer
* 22.11.1767 in St. Leonhard
† 20.02.1810 in Mantua
Schon in der 4. Generation bewirtschaftete die Familie Andreas Hofers den Sandhof - einen kleinen Gasthof in St. Leonard.
Im Jahre 1789 heiratete Andreas Hofer die aus Algund in der Nähe von Meran stammende Anna Ladurner (1765-1836) in St. Leonhard. Das Paar war mit insgesamt 7 Kindern gesegnet.
Im Jahre 1793 kam Maria Gertraud zur Welt, die jedoch noch im selben Jahr starb. Es folgte der einzige Sohn Johann Stephan (1794-1855) und fünf weitere Töchter folgten in den nächsten Jahren. So überlebten die Töchter Maria Kreszenz (1797-1835), Rosa Anna (1798-1832), Anna Gertraud (1803-1836) und Gertraud Juliana (1805-1834) den Vater, während die im Jahre 1808 geborene Kreszenz Margareth Hofer noch im selben Jahr starb..
Bereits in den Kämpfen zwischen 1796 und 1799 führte Andreas Hofer als Hauptmann eine der Passeier Schützenkompanien bei der Schlacht um Bozen am 29.03.1796. Aber die entscheidende Stunde im Leben des Tirolers Hofer kam im Jahre 1809 wo er als Landeshauptmann der Tiroler Schützen den Aufstand gegen Napoléon führte.
Die Lage in Tirol sah Anfang 1809 wie folgt aus: Österreich musste als Folge des Krieges von 1805 Tirol an das mit Napoléon verbündete Bayern abtreten. Die Besatzungsarmee presste das Volk aus, und auch ein in Tirol geltendes Privileg nicht in der Armee zu dienen, ignorierte die Bayern nicht.
Im Januar 1809 reiste der Sandwirt Andreas Hofer mit einigen Gleichgesinnten auf Einladung von Erzherzog Johann nach Wien. Zusammen wollten sie den bevorstehenden Aufstand in Tirol vorbereiten um die österreichische Offensive im Frühjahr zu unterstützen. Im April sammelte er die Passeierer Schützen und zog mit ihnen über Jaufen nach Sterzing. Die Stadt wurde erobert und die bayrische Besatzung gefangengenommen. Die Schützen unter Hofer folgten den Truppen des Generals Bisson durch das Wipptal und fügten ihnen große Verluste bei. Nachdem die Österreicher und General Chastleler in Wörgl vernichtend geschlagen wurden, mobilisierte er den Landsturm.
In der ersten Schlacht am Bergisel am 25.05.1809 konnte der Landsturm sein Ziel nicht erreichen und so griff man am 29.05. nochmals die Innsbrucker Garnison an. Dort lag eine bayerische Division unter General Deroy. Hofer hatte inzwischen noch mehr Männer aus allen Teilen Tirols um sich sammeln können um sie am Bergisel aufmarschieren zu lassen.
Nach der 3. Bergisel-Schlacht am13.08.1809 rief Hofer sich zum Oberkommandanten von Tirol aus und übernahm im Namen des Kaisers Franz selbst die Regierung des Landes. Hofer nahm seinen Regierungssitz in der Innsbrucker Hofburg. Die Herrschaft Hofers hielt bis zur verlustreichen Niederlage der Tiroler in der 4. Bergisel - Schlacht am 01.11.1809. Trotzdem zog sich der Tiroler Widerstand, angestachelt durch den Mönch Joachim Haspinger, noch bis in den Dezember hinein. Hofer und seine Gefolgsleute flohen. Auf Hofers Kopf wurde durch die Franzosen eine Prämie von 1.500 Gulden ausgesetzt. Er floh mit seinen letzen Getreuen Kajetan Sweth, seiner Frau Anna und seinem fünfzehnjährigen Sohn Johann auf die hochgelegene Pfandleralm wo er von Mitte November bis zu seiner Festnahme am 28.01.1810 um vier Uhr in der Frühe hauste.
Nachdem sie durch Raffl verraten wurden, transportierte man Hofer zusammen mit Sweth nach Mantua, Seine Frau und sein Sohn wurden aus der Gefangenschaft entlassen. Am 19.02.1809 wurde er vor ein formelles Kriegsgericht gestellt. . Das Urteil hatte Kaiser Napoléon bereits vor der Verhandlung gesprochen und es lautet auf - Tod durch Erschießen.
Am Tage nach der Verkündung des Urteils, den 20.02.1810, wurde Andreas Hofer vor ein Erschießungskommando geführt. Nach der Verlesung des Todesurteils wurde die erste Salve durch das Erschießungskommando abgefeuert. Hofer sank auf die Knie, war aber noch nicht tot. Eine zweite Salve traf sein Gesicht und Hofer brach - noch immer nicht gestorben - zusammen. Der kommandierende Offizier Michel Eiffes erlöste Hofer durch einen Schuss in die linke Schläfe.
Überlebende der Kämpfe in Tirol schlossen sich im Jahre 1813 übrigens dem Lützower Freikorps als Tiroler Jäger an. Sie trugen entgegen der normalen Uniformregeln im Freikorps weiterhin ihre Tiroler Tracht.
Hofers Leiche wurde 1823 unter Leitung seines ehemaligen Waffengefährten Georg Hauger (1792-1859) in die Insbrucker Hofkirche überführt. Noch heute wird dem Tiroler Nationalhelden am 20. Februar als Vaterlandsheld gedacht. Auch die Tiroler Nationalhymne erinnert noch an Andreas Hofer »Zu Mantua in Banden« wurde 1831 von Julius Mosen getextet und 1844 von Leopold Knebelsberger vertont.