Rudolph Ackermann
* 20.04.1764 in Schneeberg/Sachsen
† 30.03.1834 in London
Rudolph Ackermann wurde am 20.04.1764 im sächsischen Schneeberg als Sohn des Sattlermeisters und Wagenbauers Barthel Ackermann geboren. Seine Mutter war die Justine Susanne, die Tochter des Stollberger Tuchmchers Schaarschmidt.
Er stammte aus einfachen Verhältnissen und so war es ihm nach dem Besuch der Lateinschule nicht möglich, die Universität zu besuchen. Als Wagenbauer reiste Ackermann durch verschiedene deutsche Städte.
Nach einem Aufenthalt in Paris ließ er sich im Jahre 1783 in London nieder, wo sich seine Wagen großer Beliebtheit erfreuten. So konnte er im Jahre 1795 einen kleine Druckerei und Zeichenschule eröffnen.
Auch als Verleger war Rudolph Ackermann sehr aktiv. Bereits um 1800 gehörte er zu den führenden Herausgebern von illustrierten Büchern. Er legte zahlreiche Werke mit Landschaftsdarstellungen, wie z.B. »Microcosm of London« (1808-1811), »Westminster Abbey« (1812), »The Rhine« (1820), und »The World in Miniature« (1821-1826).
Seit 1817 ergänzte er sein »Repository of Arts, Literature, Commerce, Manufactures, Fashions and Politics«, welches monatlich erschien, auch um Werke, die mit einer Lithografiepresse hergestellte Bilder. So konnte er bekannte Künstler, wie Thomas Rowlandson gewinnen.
Ackermann ergänzte sein Verlagsprogramm ab 1825 auch noch um populäre Jahrbücher, beginnend mit »Forget me not«. Seit 1828 führte der Verlag, der bisher unter »Rudolph Ackermann« geführt wurde den Namen »Ackermann & Co«. Der Verlag wurde von Ackermanns Nachfahren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts fortgeführt. In den 1830er Jahren zog sich Rudolph Ackermann aus dem Geschäft zurück.
Rudolph Ackermann war nicht nur selbst künstlerisch als Zeichner und Grafiker tätig sondern förderte auch verschiedene englische Künstler wie Thomas Rowlandson und Samuel Prout.
Der Verleger Ackermann nutzte nach der Völkerschlacht von Leipzig seinen Bekanntheitsgrad, um zusammen mit seinem Neffen Wilhelm Heinrich Ackermann, für notleidende Opfer des Krieges mehr als 250.000 £. Er war auch dafür verantwortlich das sein Neffe den Weg eines Pädagogen einschlug.
Rudolph Ackermann war nicht nur Verleger und Künstler sondern auch ein unsichtiger Förderer technischer Entwicklungen. So versuchte er 1803 zusammen mit Friedrich Christian Accum London mit Kohlengas zu illuminieren. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Kohlengas nur zur Beleuchtung von Häusern genutzt. Im Jahre 1801 erhielt er bereits das Patent für ein Verfahren, mit dem Papier und Kleidung wasserdicht gemacht werden konnten. Im Jahre 1818 erhielt er zusammen mit dem Wagenbauer Georg Lankensperger ein Patent für eine Achsenschenkel-Lenkung.
In erster Ehe war der Verleger mit Martha Massey verheiratet, die er im Jahre 1795 ehelichte. Um das Jahr 1827 ging er vermutlich eine zweite Ehe ein. Sein Sohn Rudolph Ackermann führte die Verlagsgeschäfte seines Vaters weiter.
Der Verleger Rudolph Ackermann verstarb fast erblindet am 30.03.1834 in seiner Londoner Wahlheimat.
In der National Portrait Gallery in London befindet sich ein von François Nicolas Mouchet zwischen 1810 und 1814 gemaltes Porträt von Ackermann.In Schneeberg wurde eine Straße nach dem Sohn der Stadt benannt.