Christian Georg Schütz, der Vetter

* 03.09.1758 in Flörsheim am Main
† 10.04.1823 in Frankfurt am Main

Johann Georg Schütz war der Sohn des Acker- und Weinbauern Johann Peter Schütz seiner Ehefrau Maria Barbara Simon. Er war eines von 9 Kindern des Paares.

Nach dem Tode seines Vaters ging Christian Georg Schütz, er war gerade 12 Jahre alt, bei seinem Onkel und Paten Christian Georg Schütz d.Ä. in die Lehre nach Frankfurt. Er wurde zum Maler ausgebildet.

1779 unternahm er mit seinem Onkel eine erste Studienreise an den Rhein. Man besuchte bei dieser Gelegenheit die Kunstsammlungen in Köln und in Düsseldorf. Für den jungen Maler boten sich auf der Reise zahlreiche neue Eindrücke, die seine künstlerischen Fähigkeiten anregten.

In den folgenden Jahren unternahm Schütz im Sommer regelmäßig Reisen an den Rhein, den Main, die Lahn und die Mosel um weitere Erfahrungen zu sammeln. So entwickelte er seine Fähigkeiten zur Perfektion, in der Aquarellmalerei galt er schnell seinem Onkel überlegen. Johann Wolfgang von Goethe in »Kunst und Alterthum« über ihn:

Seine Zeichnungen sind von bewundernswürdiger Reinheit und Sorgfalt der Ausführung, die Klarheit des Wassers und Himmels ist unübertrefflich, die Darstellung der Ufer an beiden Seiten der Auen, der Felsen und des Stromes selbst treu und anmuthig.

In Im Jahre 1789 reiste er ins Elsass und die nördliche Schweiz und im folgenden Jahr ins Berner Oberland sowie den Largo Magiore. Er entwickelte bei seinen Reisen einen eigenen Stil, der sich insbesondere bei großformatigen Aquarellen zeigte. Seine Arbeiten trafen den Zeitgeist und so wurden zahlreiche seiner Werke von Johann Gottlieb Prestel und anderen gestochen und vervielfältigt.

Neue Anregungen lieferte ihn eine Reise in den Harz, nach Sachsen und Holstein im Jahre 1799. Hier gelten seine romantischen Zeichnungen von Plön und den umgebenden Seen als besonders gelungen. Im folgenden Jahre fertigte er erneut zahlreiche Zeichnungen von verschiedenen Seiten von Mainz an. Es folgten auch Zeichnungen von anderen Orten am Rhein, wie Bingen, Lurlei mit St. Goarshausen, Rheinfels Koblenz und Ehrenbreitstein. Im Jahre 1793 fertigte er ein Panoramabild der Stadt Frankfurt am Main mit dem Taunus im Hintergrund in Aquarell an. Dieses Bild wurde für die Sammlung von Johann Isaak Gerning angefertigt.

Seit 1804 machte er sich einen Namen als Illustrator von Reiseberichten und als Illustrator zur Rhein-, Main- und Lahnregion, die er überwiegend für Gerning anfertigte.

Von seinen Arbeiten fertigten Prestel, Quarry, H. J. Schütz oder Christian August Günther, der 36 malerische Ansichten des Rheins von Mainz bis Düsseldorf im Jahre 1804 anfertigte. Diese erschienen mit einem Text von Nicolaus Vogt, während Radl eine weitere Serie in Aquatinta von Rheinansichten in großem Format stach. Im Jahre 1819 erschien bei Ackermann eine weitere Serie mit deutschem und englischem Text von Gerning.

Obwohl er als talentierter Künstler galt, konnte er nicht an den wirtschaftlichen Erfolg seines Lehrherrn und Onkels Christian Georg Schütz d.Ä. anknüpfen. Obwohl er seit seinem 12. Lebensjahr immer in Frankfurt lebte nur Permissionist – ein geduldeter Ausländer – in der Stadt Frankfurt. Es gelang ihm weder das Beisassen- noch das Bürgerrecht zu erwerben. Nach dem gescheiterten Verlöbnis mit einer seiner Schülerinnen blieb er unverheiratet. 

Carl Theodor von Dalberg, der Frankfurter Großherzog, beauftragte ihm im Jahre 1809 mit der Verwaltung und Restaurierung von Gemälden, die durch die Säkularisation in den Besitz der Stadt Frankfurt übergegangen waren. Sieben Tafeln von Hans Holbein d.Ä., die ehemals Teil des Hochaltars der Dominikanerkirche gehörten, verkaufte er an den Würzburger Hofrat Martinengo. Im Jahre 1866 erwarb das Städel die Tafeln aus dessen Nachlass zurück, Ob der Kauf mit der Zustimmung des Großherzogs Carl Theodor von Dalberg oder durch Unterschlagung abgewickelt wurde, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.

Christian Georg Schütz, der Vetter starb am 10.04.1823 in seiner Wahlheimat Frankfurt.

Die noch in seinem Besitz befindlichen Rheinansichten wurden durchweg von Friedrich Wilmans ersteigert. Während eine Sammlung von Handzeichnungen – etwa 100 Kreide- und Bleistiftzeichnungen seines Vetters Franz, etwa gleich so viele von seinem Vetter Johann Georg sowie einige weitere von Heinrich Josef Schütz wurden an die Stadtbibliothek abgegeben.

Normdaten

VIAF: 42607466

GND: 117140716

LCCN: n2021059274