Christian Georg Schütz

* 24.09.1718 in Flörsheim am Main
† 03.12.1791 in Frankfurt am Main

Christian Georg Schütz d.Ä. wurde am 24.09.1718 in Flörsheim am Rhein geboren. Er war das vierte von fünf Kindern des Acker- und Weinbauern Johannes Schütz und seiner Ehefrau Dorothea, geborene Breckheimer..

Im Alter von 13 Jahren ging Schütz in die Lehre beim Frankfurter Fresken- und Fassadenmaler Hugo Schlegel. Nach seiner Ausbildung begab sich der Geselle auf eine dreijährige Wanderschaft an verschiedene Fürstenhöfe. Hier wurde er unter anderem auch von Mainzer Maler Appiani ausgebildet. Er hielt sich in dieser Zeit an den Höfen in Hohenzollern-Hechingen und Nassau-Saarbrücken auf.

Im Jahre 1743 kehrte Schütz nach Frankfurt am Main zurück und siedelte sich dort an, wo er schnell zu Ansehen und Ruhm in seiner Wahlheimat gelangte.

Nachdem er zunächst als Fassaden- und Dekorationsmaler erste Bekanntheit errang, wandte er sich der Landschafts- und Vedutenmalerei in Öl zu. Er reiste entlang des Rheins in die Schweiz und hielt sich um das Jahr 1750 an den Höfen in Braunschweig, Kassel und Mainz auf. Der Kunstmäzen Heinrich Jakob von Häckel wurde ein Förderer des Malers, indem er im Laufe der Zeit mehr als 40 Werke in sein privates Kunstkabinett aufnahm.

Während der französischen Besetzung der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main während des Siebenjährigen Krieges arbeitete auch er für den französischen Stadtkommandanten Thoranc. Um alle Aufträge abzuarbeiten, unterhielt er auch eine kleine Werkstatt, in der neben Familienangehörige auch Lehrlinge und Gehilfen ihren Broterwerb fanden. Thoranc beauftragte eine Vielzahl weiterer Maler, wie z.B. Friedrich Wilhelm Hirt, Johann Konrad Seekatz oder Johann Georg Trautmann mit der Anfertigung von Auftragsarbeiten.

Im Jahre 1763 wurde er jüngerer Vorsteher und im folgenden Jahr älterer Vorsteher der Frankfurter Malerzunft.

Er nahm Christian Georg Schütz, Sohn seines Cousins, als Lehrling in seine Werkstatt auf.

Am 28.12.1779 wurde Schütz eine besondere Ehre erteilt. Er wurde ex speziali gratia – aus besonderer Gnade – mit dem Frankfurter Bürgerrecht ausgezeichnet. Das hierfür fällige Probestück »Eine Landschaft mit Hirten« ist noch heute im Besitz des Historischen Museums seiner Wahlheimat.

Zahlreiche romantische Rheinlandschaften sind von ihm bekannt. Einige dieser Landschaftsbilder befinden sich heute im Stadtmuseum Bonn wie z.B. die Ansichten von Eltville und Bingen. Auch erwähnte Johann Wolfgang von Goethe den Maler in seinem Buch »Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit«.

Am 08.01.1744 ging er die Ehe mit Maria Hochecker ein und erhielt das Recht eines Beisassen, Das vollständige Bürgerrecht blieb ihm als Katholiken in der protestantischen Reichsstadt jedoch Zeit seines Lebens verwehrt. Aus dieser Ehe stammten die Söhne Franz und Johann Georg, die beide als Maler tätig wurden. Der ältere Sohn Franz starb bereits im Alter von 30 Jahren 1781 und sein Sohn Johann Georg Schütz gehörte zum Freundeskreis um Tischbein und Goethe in Italien.

Nach dem Tode seiner ersten Ehefrau heiratete der Witwer im Jahre 1759 Maria Barbara Josepha Kittner. Aus der Ehe stammte der Sohn Heinrich Joseph Schütz, Maler und Grafiker in Frankfurt und London, sowie die Malerin Philippine Schütz, die im Alter von 30 Jahren 1797 verstarb.

Christian Georg Schütz der Ältere starb am 03.12.1791 in seiner Wahlheimat Frankfurt am Main. Die Werkstatt übernahm sein Sohn Johann Georg Schütz weiter.

Heute noch befinden sich viele seiner Arbeiten im Städelschen Kunstinstitut, Goethemuseum und im Historischen Museum seiner Wahlheimat. Anlässlich seines 200. Todestages gab es im Jahre 1991 eine große Ausstellung. Im folgenden Jahr widmete sich das Historische Museum Frankfurt und auch in seiner Geburtsstadt Flörsheim widmete ihm eine entsprechende Ausstellung.

Werksverzeichnis:

Ansicht von Bingen
Ansicht der Stadt Frankfurt von Westen
Ansicht von Eltville
Rastendes Hirtenpaar vor antiken Ruinen, um 1755
Frankfurter Weinmarkt von Osten. um 1760
Speyerer Stadtbefestigung am Fischmarkt, 1760
Landschaft mit Hirten, 1779
 

Normdaten

VIAF: 10646575

GND: 119015056

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