Helene Lohmann

* 12.11.1784 in Bommern/Witten
† 20.07.1866 in Bommern/Witten

Johanna Helene Lohmann wurde am 12.11.1784 in Bommern, heute ein Stadtteil von Witten, als Tochter des Unternehmers und Industriellen Peter Engelbert Berger geboren. Da der Vater an zahlreichen Zechenunternehmungen beteiligt war verfügte die Familie über ein gewisses Vermögen. Der spätere Industrielle Carl Ludwig Berger war ihr jüngerer Bruder.

Am 28.02.1808 heiratete Helene Lohmann den Wittener Unternehmer Johann Friedrich Lohmann d.J. .auf Haus Berge, dass dessen Vater Johann Friedrich Lohmann d.Ä. zunächst pachtete und später kaufte. Ihr Schwiegervater und Ehemann gelang es erstmals in den Jahren 1809 bis 1812 einen brauchbaren Tiegelstahl aus deutscher Produktion herzustellen.

Dem Paar werden insgesamt 6 Kinder geboren. Sie widmete sich zunächst dem Haushalt und der Erziehung der Kinder.

Johann Friedrich Lohmann war Besitzer eines Stahlwerks in Witten. Zugleich war er auch noch an zahlreichen anderen Unternehmen beteiligt.

Als Helene Lohmanns Ehemann im Jahre 1837 verstarb setzte sie zur Alleinerbin des gesamten Firmenvermögens ein. So hielt sie Anteile an 69 Bergwerken, einer Stahl- und Feilenfabrik sowie einer Getreidemühle an der Ruhr. Auch eine Weinbrennerei und das Gut Berge mit seiner angeschlossenen Landwirtschaft gehörte zu ihrem Familienunternehmen.

Obwohl ihr Sohn Friedrich beim Tod des Vaters bereits 27 Jahre alt ist übergab Helene Lohmann ihm nicht die Führung des Unternehmens. Dies entsprach in der damaligen Zeit nicht den üblichen Gepflogenheiten da normalerweise Unternehmen von Frauen nur übernommen wurden wenn die Kinder noch zu jung waren. So wie es gut 60 Jahre zuvor die erfolgreichen Unternehmerinnen Aletta Haniel oder Helene Amalia Krupp vormachten.

Erst im Jahre 1854, nachdem sie eine Nachfolgeregelung getroffen hatte, übergab Helene Lohmann die Geschicke der Firma in die Hände ihres Sohnes Friedrich.

Neben ihrer unternehmerischen Tätigkeit stellte Helene Lohmann ihr großes Haus für gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. So entwickelte sich ihr Haus zu einem Treffpunkt von Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft.

Helene Lohmann setzte sich sowohl für die Bildung der ärmeren Bevölkerungsschichten ein als auch versuchte sie schon früh auf die Rechte der Frauen aufmerksam zu machen, soweit es ihr in der damaligen Zeit möglich war.

Helene Lohmann starb am 20.07.1866 in ihrem Hause im Alter von 81 Jahren.


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