Nicolò Isouard

Nicolò Isouard wurde am 06.12.1775 in Mosta auf der Insel Malta geboren. Er entstammte einer alten französischen Handelsfamilie, die ihre Wurzeln in Marseille hatte, und wuchs so in wohlhabenden Verhältnissen auf.

Seinen ersten Unterricht erhielt er auf der Insel Malta bei Michelangelo Vella. Zu seinen Lehrern gehörten Francesco Azopardi, der ihn in Valletta unterrichtete. Im Anschluss verließ er die Insel Malta und nahm in Palermo, bei Giuseppe Amendol, und in Neapel, bei Nicola Sala und Pietro Alessandro Guglielmi, weiteren Unterricht.

Im Jahre 1795 erhielt er eine Anstellung als Organist an San Giovanni de Gerusalemme und wurde in der Ordenskirche der Johanniter San Giovanni di Malta. Im Jahre 1796 komponierte er die italienische Oper »Il barbiere di Siviglia«, die frei nach Beaucharnais.

Seit dem Jahre 1799 lebte Isouard als freischaffender Komponist in der französischen Hauptstadt Paris. Er schloss Freundschaft mit Rodolphe Kreutzer und gemeinsam arbeiteten beide Komponisten unter anderem an »Le Petit Page ou la Prison d'Etat« und »Flaminius à Corinthe«. Er nahm das Pseudonym Nicoló an, da die italienische Oper in Frankreich große Erfolge feierte. In den kommenden Jahren feierte Isouard mit den Opern »Michel-Ange« und »L'Intrigue aux vins« große Erfolge bei der komischen Oper. So wurde er schnell zu einem offiziellen Lieferanten für neue Stücke für das Théâtre de l'Opéra-Comique. Mehr als 30 Stücke lieferte er ab.

Nach dem Tod von Étienne Nicolas Méhul im Jahre 1817 war er unter anderem ein Kandidat für seinen Sitz in der Akademie der Schönen Künste, unterlag jedoch François Adrien Boieldieu.

Er verfasste Messen, Motetten, Kantaten, Romanzen und Duos. Sein Repertoire umfasste auch zahlreiche Opern, wo wohl »Cendrillon« die bekannteste sein dürfte.

Er hinterließ zwei Töchter Sophie-Nicole, Komponistin von Romanzen, und Annette-Julie, die selbst komponierte und Pianistin war.

Nicolò Isouard starb am 23.03.1818 in Paris, gerade einmal 43 Jahre alt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Père-Lachaise.

Heute erinnert im 16. Pariser Arrondissement die Rue Nicolo an den maltesischen Komponisten.