Rodolphe Kreutzer

* 16.11.1766 in Versailles
† 06.01.1831 in Paris

Den ersten Musikunterricht erhielt der am 16.11.1766 in Versailles geborene Rodolphe Kreutzer von seinem Vater. Später erhielt er Unterricht von Anton Stamitz.

Im Alter von 16 Jahren wurde er als 1. Geiger der Königlichen Kapelle ernannt. Später fand er eine Anstellung als Soloviolinist am Théatre Italien. Dies bewog den jungen Kreutzer eine Oper zu komponieren.

Im Jahre 1797 ging er zu einer Konzertreise nach Deutschland und Italien. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde ihm die Stelle eines Professors für Violinspiel am Pariser Konservatorium übertragen. Ab 1801 wirkte er auch als Opernviolinist an der Großen Oper sowie in der Privatkapelle des Kaisers Napoléon.

Er entwarf in den nächsten 30 Jahren seines Lebens vierzig Opern. Er gewöhnte es sich an deren Aufführungen auch persönlich zu übernehmen.

Nach dem Sturze Napoléon I. wurde Kreutzer im Jahre 1816 als Königlicher Kapellmeister und im folgenden Jahr zum Leiter der Pariser Oper bestellt. Zwischen 1824 und 1826 war er zugleich auch deren Intendant.

Ludwig van Beethoven widmete, nachdem er Kreutzer in Wien 1803 erlebte, die Violinsonate Nr. 9 op. 47. Dieses Stück wurde auch als sogenannte »Kreutzer-Sonate« bekannt. Kreutzer selbst spielte sie niemals, da er sie für eine Tortur für das Instrument hielt.

Mit seinen Kollegen Pierre Rode und Pierre Baillot entwickelte er die Violin-Methode des Pariser Konservatoriums. Sie gelten als Begründer der französischen Violinschule.

Nach 1815 gehörte Rodolphe Kreutzer auch zum Musenhof der Thérésia de Cabarrus im Schloss Chimay in Belgien. Dort lebte die Pariser Schönheit seit ihrer Vertreibung aus dem kaiserlichen Paris.

Kreutzer war Bruder des Violinisten und Komponisten Jean Nicolas Auguste Kreutzer (1778-1832) und Onkel des Komponisten Léon Charles Kreutzer(1817-1868).

Werke:

  • 1 Orchestersinfonie
  • 3 Konzertante Sinfonien
  • 19 Violinkonzerte
  • Kammermusik
  • 40 Opern, darunter Jeanne d'Arc in Orléans 1790, Paul und Virginie 1791, Lodoïska 1791
  • 42 Etuden und Capricen von 1796, sein immer noch bekanntes pädagogisches Werk für angehende Violinisten.
  • Ouverture Journée de Marathon für Blasorchester
  • Ballettmusik, Les Amours d'Antoine et de Cléopâtre (Choreographie: Jean-Pierre Aumer)

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