Daniel-François-Esprit Auber

* 29.01.1782 in Caen
† 12.05.1871 in Paris

Am 29.01.1782 befand sich die Familie Auber, der Vater war Kunsthändler aus Paris, auf einer Reise durch die Normandie. In Caen erblickte der junge Daniel-François-Esprit Auber das Licht der Welt.

Der Vater legte großen Wert darauf, dass dem Jungen eine gute kaufmännische Ausbildung wiederfuhr. Zu diesem Zwecke wurde er nach London geschickt, wo er sich mit der nebeligen englischen Metropole nicht anfreunden konnte. Doch schon im Jahre 1803 kehrte er kurz vor Kriegsausbruch nach Paris zurück.

Schon während seiner kaufmännischen Ausbildung musizierte und komponierte der junge Mann. Seine ersten Kompositionen waren Romanzen sowie Cellokonzerte für den Cellisten Jaques-Michel de Lamare (1772-1823), Trios, sowie eine Operette, die vom Publikum beifällig aufgenommen wurden.

Im Jahre 1811 entschloss sich Auber ein Studium an der Akademie aufzunehmen. Sein Lehrer wurde Luigi Cherubini, der sein musikalisches Talent erkannte, wies den jungen Mann den Weg zur Bühne. Nach dem Studium komponierte er zuerst eine Messe, aus der einzelne Stücke später in die Oper »Die Stimme von Portici« einflossen, sowie mehrere kleine Opern, die jedoch kaum beachtet wurden. In jener Zeit gastierte auch der junge Rossini in der Seine-Metropole und Auber schaute sich einiges von dessen leichtfüßigen Kompositionsstil ab.

Im Jahre 1820 errang er seinen Durchbruch als Opernkomponist mit »La Bergère châtelaine«. Dazu gelang es ihm Eugène Scribe (1791-1861) als Partner zu gewinnen. Geschwind verfasste dieser die Texte und Auber vertonte diese. Es folgten weitere Erfolge mit Opern wie »Emma« oder »Léocadie« und »Leichester«. Diese Werke wurden außerhalb Frankreichs wenig beachtet. Insgesamt entstanden in dieser Partnerschaft mehr als 50 Werke für die Oper und das Ballett. Auber komponierte seine Musik nicht nur für den französischen Geschmack sondern auch für jenseits des Rheins, wo sie auch noch bis in unsere Tage andauert, wo der Liebhaber die Ouvertüre zur Kenntnis nimmt. Sein erstes Werk, dass seinen Namen auch in Deutschland bekannt machte war die 1823 entstandene Oper »Der Schnee«.

Im Jahre 1824 feierte Auber mit der Oper »Maurer und Schlosser« erneut einen großen Triumph. Es folgten Opern, wie »Fiorilla« (1826), »Die Braut« (1827), die sich durch ansprechende Partien auszeichneten, jedoch nicht so kraftvoll daherkamen.

Daniel-François-Esprit Aubers größter Erfolg war die Oper »La Muette di Portici« die er im Jahre 1828 schrieb. Dieses Werk kennzeichnet den Beginn der »Grand Opera«, die unter Giacomo Meyerbeer ihren Höhepunkt erleben sollte. Die Begeisterung des Publikums nach der Aufführung der »Stummen von Portici« war riesig.

Seinen letzten Höhepunkt, den er in seinem gesamten späteren Werk nicht mehr erreichte, gelang dem Komponisten mit der komischen Oper »Frau Diavolo« im Jahre 1829. Seine nächsten Werke waren durch die Routine und dem Streben nach einem Effekt sowie die Anwendung raffinierter äußerer Mittel gekennzeichnet. So in seinen Werken der 1830er Jahre zu finden. In den 1850er Jahren pausierte er und überraschte noch kurz vor seinem Tode mit drei neuen Opern, die jedoch trotz vieler reizender Einzelheiten nur einen Achtungserfolg beim Publikum erzielten.

Daniel-François-Esprit Auber wurde im Jahre 1825 bereits als Ritter der Ehrenlegion geehrt.1829 folgte seine Berufung an die Akademie der schönen Künste und im Jahre 1842 trat er die Nachfolge seines Lehrers Cherubini am Konservatorium zu Paris an und blieb bis zum Jahre 1870 in dieser Stellung. Dabei erwarb er sich große Verdienste um das Pariser Konservatorium. Im Jahre 1847 wurde er mit dem Kommandeurskreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet.1857 ehrte in Kaiser Napoléon III. mit dem Ehrentitel eines kaiserlichen Hofkapellmeisters.

Daniel-François-Esprit Auber, der als Meister der Opéra-comique – die Franzosen weigerten sich beharrlich den Begriff Operette zu übernehmen - wurde nach seinem Tod am 13.05.1871 auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beerdigt.

Werke

  • • Le Maçon, 1825 (Maurer und Schlosser)
  • • La muette de Portici (Die Stumme von Portici), 1828
  • • La fiancée, 1829
  • • Fra Diavolo, ou L’hôtellerie de Terracine (Fra Diavolo oder Das Gasthaus von Terracina), 1830
  • • Gustave III.ou Le bal masqué, 1833
  • • Lestocq, ou L’intrigue et l’amour, 1834
  • • Le cheval de bronze, 1835
  • • L’ambassadrice, 1836
  • • Le Domino noir (Der schwarze Domino), 1837
  • • Le lac des fées, 1839
  • Les diamants de la couronne (Die Krondiamanten), 1841
  • Haydée, ou Le secrét, 1847
  • Marco Spada, 1853
  • Manon Lescaut, 1856
  • La fiancée du Roi de Garbe, 1864

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