Wilhelm Alhaus

* 10.08.1716 in Ahlhausen/Enneppetal
† 24.05.1794 in Rheine

Am 10.08.1716 wurde Johann Wilhelm Ahlhausen auf dem Hammerwerk Ahlhausen im Ennepetal als Sohn des bergischen Kämmerers und Vizedrosten Johann Wilhelm Ahlhausen sen. und seiner Ehefrau Adriana Christina, geborene Hertzig, geboren.

1734 trat Wilhelm von Alhaus – wie er sich von nun an nannte – in das Kreuzherrenkloster zu Bentlage ein. Seine ersten Profess, das öffentliche Versprechen des Novizen nach den Regeln des Ordens zu leben, legte er im Jahre 1735 ab. Am 05.07.1737 erhielt er von die Tonsur sowie die niedereren Weihen. Bereits wenige Monate später, am 21.09.1737, weihte Ferdinand Oesterhoff (1672-1748) ihn in der Nicolaikapelle auf dem Domhof zu Münster zum Subdiakon. Seine weitere Weihe zum Diakon erhielt er knapp ein Jahr später am 20.09.1738. Seine Weihe zum katholischen Priester empfing der Theologe Alhaus er am 19.09.1739.

Im Jahre 1756 übernahm Alhaus als Prior die Leitung des Klosters Bentlage. Der Kölner Erzbischof und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, Clemens August von Bayern (1700-1761), war zugleich auch Fürstbischof in Münster. Er bat den Prior des Bentlager Kreuzherrenstifts Alhaus die Aufgaben des Weihbischofs in Münster zu übernehmen. Der Apostolische Nuntius Niccolò Oddi nahm ihm den »professio fidei« - den sogenannten Glaubenseid – am 23.03.1758 in Bonn ab und die Ernennung zum Weihbischof erfolgte am 02.10. desselben Jahres durch Papst Clemens XIII. . Zugleich wurde er durch den Papst zum Titularbischof von Arad ernannt.

Seine Weihe zum Bischof erfolgte am 04.02.1759 in der Paderborner Jesuitenkirche durch seinen Paderborner Amtskollegen Joseph Franz von Gondola (1711-1774). Bei dieser Zeremonie in der Paderborner Jesuitenkirche wurde der er durch die Äbte der Klöster Abdinghof und Hardehausen, Heinrich Johannes Conrad Bruns, unterstützt.

Nach dem Tode des Kölner Kurfürsten und Münsteraner Weihbischofs Clemens August trat der Ordensbruder Wilhelm von Alhaus das Amt des Kapitularvikars in der Diözese Münster an. Da sich Münster – mitten im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) befand - ordnete die französische Besatzung am 17.09.1762 an, dass er die Stadt sofort zu verlassen habe. Kapitularvikar Alhaus zog sich in das Kloster Bentlage zurück. Der im Jahre 1762 neu gewählte Münsteraner Bischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels bestätigte ihn im Jahre 1764 in seinem Amt als Weihbischof von Münster. Zudem erfolgte am 03.09.1764 seine Berufung zum Weihbischof von Osnabrück. Sein Priorat hatte er bereits am 16.04.1764 niedergelegt um das zwischen Münster und Osnabrück gelegene Rheine zu seiner Residenz zu wählen.

Die meisten seiner Weihen vollzog der Weihbischof in der Pfarrkirche St. Sionysil oder der Marienkapelle, die auch als Bönekerskirche, bekannt ist. Zwischen dem 18.03.1763 und dem 06.03.1768 wurden durch ihn 71 Tonsuristen, 317 Minoristen, 313 Subdiakone, 314 Diakone und 309 Priester geweiht. 379 Tonsuristen, 392 Minoristen, 424 Subdiakone, 514 Diakone und 522 Priester wurden zwischen 1782 und seinem Todesjahr 1794 durch ihn geweiht.

Besonders hervorzuheben sind am 16.08.1764 die Weihe der Klosterkirche des Klosters Hohenholte. Er weihte Wilhelm von Crone (1729-1784) im Jahre 1774 und Stephan Pöttken im Jahre 1785 zu Äbten des Klosters Marienfeld.

Bernhard Overberg, der später ein bedeutender Pädagoge werden sollte, wurde im Jahre 1779 von ihm zum Priester geweiht und im Jahre 1793 weihte er Kaspar Maximilian von Droste-Vischering, den späteren Bischof von Münster, zum Priester. Während eines Besuches seines Bruders firmte er zahlreiche Gläubige in der dortigen Pfarrkirche. Insgesamt ist das Weiheregister des Weihbischofs Alhaus nur bruchstückhaft erhalten geblieben.

Nach dem Tode Kurfürst Maximilian Friedrichs im Jahre 1784 amtierte Alhaus erneut als Kapitularvikar für das Bistum Münster. Zusammen mit seinem Kölner Amtskollegen assistierte er dem Trierer Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen in der Bonner Stiftskirche bei der Amtseinführung des Bischofs Maximilian Franz von Habsburg.

Weihbischof Wilhelm Alhaus verstarb am 24.05.1794 in seiner Residenzstadt Rheine im Alter von 77 Jahren. Zwei Tage später erfolgte seine Beisetzung in der Pfarrkirche St. Dionys nahe dem Kreuze. Sein Nachlass fiel an seine Familie.


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