Der hundert zehnte Psalm, als eine Ode auf Davids nahen Triumph bearbeitet

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Der hundert zehnte Psalm, als eine Ode auf Davids nahen Triumph bearbeitet

Komm, sitze mir zur Rechten so sprach der Herr
»Zu meinem Herrn: Bald hauch´ ich der Feinde Heer
»zu deinen Füßen hin: einhergehn
»Wirst du auf deiner Verfolger Schädeln.

»Bald streckt aus Zions Thürmen dein Heldenarm
»Den Zepter über deine Beeflegten aus:
»Dann feiern hoch im Heiligthume
»Deine Getreuen den Tag des Sieges.

»Komm! singen sie, du Holder! So schön, wie du,
»Ist nicht des Morgens werde des Lichtsgewand;
»Ein Morgenhaus im dürren Sommer
»War uns die Stunde, in der du wandelst«.

Geschworen hat´s Jehova: es reut ihn nicht:
»Du bist der Priester Gottes den Künftigen:
»Du bist der König, den ich salbte,
»Israels Söhnen das Recht zu sprechen«.

Dich schüzt Jehovens Rechte: in seinem Grimm
Zermalmt er Früsten: Völker zerstäubt sein Hauch: -
Auf Rabba´s Heiden hingesäet
Modern die Knochen von Nazionen.

Nur weniger, nur weniger schont sein Schwert.
Matt liegen sie am Ufer des Waldstroms dort,
Und schlürfen mit dem trüben Wasser
Kraft, das gesunkene Haupt zu heben.


[1] Es würde zu gelehrt aussehen, wenn ich die Gründe meiner Uebersetzun, besonders von 3.6. und 7. hier anführen wollte. Ich wünsche sie aber von Kennern der hebräischen Sprache und Poesie geprüft zu sehen.

 

 


Letzte Änderung der Seite: 06. 03. 2021 - 00:03