An den Herrn von Heusdorf zu Bamberg, da er zum geheimen Rathe ernannt wurde.

Wenn Frankenland von deinem Lob, erschallt,
Der Greis Dich segnet, Dich der Knabe lallt;
Wenn Freudenlieder ringsumher ertönen;
Und Fürstenhände Dich mit Ehre krönen;

Wenn Ludwig sich zu Dir gefällig neigt,
Dir seinen thatenvollen Busen zeigt;
Wenn Frankens Häupter Dir die Macht vertrauen,
Das Innerste des Staates durchzuschauen;

Wenn Völker sich bei Deinem Glücke freu´n;
Wie sollte Eulog unempfindlich sein?
Wie sollte nicht, Dich, Edler, zu besingen,
Des Freundes Harfe feierlich erklingen?

Du bist gekrönt: man fühlte das Gewicht
Heusdorfischen Verdienstes. Sollte nicht
Das Adlerauge Ludwigs Dich erblicken,
Und Deine Stirn mit Ehrenkränzen schmücken?

Du wachest zwei und zwanzig Winter schon
Für Frankens Wohl, und warst selbst Dein Lohn:
Zu edel, auf gemeinem Weg´ zu wandeln,
Und für Gewinnst Verdienste zu verhaneln.

Die seltne Kunst, im eignen Werth zu ruh´n,
Das Hochgefühl, den Menschen wohlzutuhn,
Die Freudenthränen eines Unterdrückten,
Durch Dich getrocknet, war´n´s´, die Dich beglückten.

Und ruhest Du von Deiner Arbeit aus;
So lächelte um Dich dein frohes Haus;
So horchtest Du der Freundschaft und den Musen
An einer göttlichen Gemahlin Busen.

O Heusdorf! lange , lange mögest Du
So glücklich sein! Dies ruft Dir Eulog zu,
Und eilet fort, auf brennenden Altären
Für Dich des Segens Fülle zu begehren.


Letzte Änderung der Seite: 06. 03. 2021 - 00:03