Minna Körner

* 11.08.1762 in Nürnberg
† 20.08.1843 in Berlin

Minna Körner, getauft auf den Namen Anna Maria Jakobine, wurde am 11.03.1762 als Tochter des Kupfersttechers und Holzschnitzers Johann Michael Stock (1737-1773) und dessen Frau Marie Helene (1733-1782) geboren. Sie war die jüngere Schwester der Malerin Dora Stock.

Um das Jahr 1764 zog die kleine Familie von Nürnberg in die Messestadt Leipzig. Dort fand er insbesondere bei Buchhändlern seine zukünftigen Auftraggeber. Doch der Vater starb im Jahre 1773, als die kleine Minna gerade einmal im elften Lebensjahr stand und die Mutter sich alleine um die Erziehung der Töchter kümmerte.

Aus dem Jahre 1784 ist noch ein Brief erhalten, den sie zusammen mit ihrer Schwester Dora, deren Verlobten  Ferdinand Huber und ihrem späteren Mann Christian Gottfried Körner an den aufstrebenden Dichter Friedrich Schiller sandte, der wenige Jahre zuvor als Autor der »Räuber« seinen Durchbruch erzielte.

Am 07.08.1786 gaben sich Minna Stock und der Jurist Christian Gottfried Körner das Ja-Wort. Das junge Paar zog zusammen mit der Schwester Dora Stock und dessen Verlobten Huber in die sächsische Hauptstadt Dresden. In Dresden besaß die Familie Körner zwei Häuser. Das eine befand sich am Kohlmarkt während das zweite am Wilhelmsplatz gelegen war. Ab 1801 bezog die Familie ein Haus in der Moritzstraße und zusätzlich gehörte ihnen noch das Weinberghaus in Loschwitz.

Auf der Gästeliste des Hauses Körner standen nicht nur der Freund Friedrich Schiller oder der Wiener Komponist Wolfgang Amadeus Mozart sondern auch viele andere bedeutende Zeitgenossen, die in der sächsischen Residenzstadt lebten oder durchreisten.  Der Philologe Johann Christoph Adelung, der ein erstes Grammatikregelwerk für die deutsche Sprache schuf, die Brüder Alexander und Wilhelm Humboldt, die Komponisten Johann Gottlieb Naumann und Fernando Paër, die Schriftsteller Goethe und Kleist, Arndt. Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach war ebenso im Hause des Kunstförderers willkommen wie der Freiherr von Stein. Auch die Herzogin von Kurland und ihre Schwester Elisa von der Recke gehörten ebenso zum Publikum wie der Graf von Einsiedel. Die sächsischen Hofkreise mieden jedoch das Haus des Juristen.

Das erste Kind des Paares Johann Edward Körner wurde im Jahre 1786 geboren und starb bereits im Kindesalter. Am 20.04.1788 wurde die Tochter Emma Sophie, die erste Versuche als Malerin unternahm, im Haus am Wilhelmsplatz geboren. Am 23.09.1791 erblickte der spätere Dichter von »Leyer und Schwert« Karl Theodor Körner im Haus am Kohlmarkt das Licht der Welt.

Als ihr Sohn Karl Theodor Körner bei einem Angriff auf einen französischen Tross durch eine gegnerische Gewehrkugel tödlich getroffen wurde, traf es die Mutter hart. Ihre Tochter Emma war so tief vom Verlust des geliebten Bruders getroffen, dass sie wenige Wochen nach dem Besuch der Grabstätte im mecklenburgischen Wöbbelin im Jahre 1815 an gebrochenen Herzen verstarb.

Nach dem Tode aller Kinder entschloss sich das Ehepaar Körner, das während des Jahres 1813 von der Dresdener Gesellschaft gemieden wurde – kämpfte doch ihr Sohn auf Seiten der Gegner Napoléons – in die preußische Hauptstadt Berlin zu ziehen, wo ihr Mann Christian Gottfried Körner eine entsprechende Anstellung fand.

Zusammen mit ihrem Gatten setzte sich Minna für das Werk ihres auf dem Feld der Ehre gebliebenen Sohnes ein. So erschien noch kurz vor ihrem Tod eine von ihr freigegebene und beauftragte Gesamtwerksausgabe.

Minna Körner starb, nachdem sowohl ihr Gatte als auch ihre Schwester schon jahrelang tot waren, am 20.08.1843 in der preußischen Hauptstadt. Ihrem Wunsche entsprechend fand sie ihre letzte Ruhestätte im Familiengrab in Wöbelin, wo auch schon ihr Sohn, die Tochter und ihr Gatte begraben wurden.


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