Emma Körner

* 20.04.1788 in Dresden
† 15.03.1815 in Dresden

Emma Körner wurde als ältestes Kind des Oberappellationsgerichtsrats Christian Gottfried Körner und seiner Gattin Minna Körner in Dresden geboren. Minna Körner war die Tochter des Kupferstechers Johann Michael Stock, der den jungen Goethe während seiner Leipziger Studienzeit in Kupferstich und Holzschnitt unterrichtete, und Schwester der Malerin Dora Stock.

Zusammen mit den 3 Jahre jüngeren Bruder Theodor wuchs sie in einem sehr kulturinteressierten Haushalt auf. Ihr Vater Christian Gottfried Körner galt als Förderer der Künste und enger Freund Schillers. Körner förderte und unterstützte diesen wo er nur konnte. so geschah es, das der junge Friedrich Schiller auch eine Zeit lang nicht nur Gast, sondern im Hause der Familie Körner wohnte. Auch Geistesgrößen wie Johann Wolfgang von Goethe oder Heinrich von Kleist waren oft zu Gast im Hause Körner. Auch die Tante, Dora Stock lebte seit 1785 im Körnerschen Haushalt.

Dora Stock nahm sich des Mädchens an und förderte das Talent ihrer Nichte Emma, wo sie nur konnte. So portraitierte sie auch ihre Nichte und vermittelte dieser Unterricht in Ölmalerei bei Anton Graff. Er hatte bereits Portraits von Christian Gottfried und Minna Körner gemalt.

Bevorzugtes Motiv der jungen Malerin war ihr Bruder Theodor, mit dem sie in einer sehr innigen Geschwisterliebe verbunden war. Auch malte sie Schillers in seinen letzten Jahren.

Nach der Niederlage Napoléons in Russland und der damit verbundenen Erhebung in Preußen engagierte sich der junge Körner im Kampf gegen den französischen Usupator. Er war Offizier im Freikorps des Majors Adolph von Lützow. In jenen Tagen wurde das Haus der Körners in Dresden von vielen Freunden gemieden, da das Königreich Sachsen noch dem Rheinbund angehörte und gegen die russisch-preußische Allianz Krieg führte.

Im Jahre 1815 besuchte die Familie gemeinsam das Grab des im Jahre 1813 gefallenen Bruders Theodor im mecklenburgischen Wöbbelin. Ergriffen von der Trauer wollte Emma Körner das Grab öffnen lassen, doch Vater Körner untersagte dieses Ansinnen. Er befürchtete eine zu große Gemütsbewegung bei seiner Tochter. Vier Wochen nach dem Besuch am Grabe starb Emma Körner am hitzigen Nervenfieber.

Nach dem Tode der Tochter zogen die kinderlosen Eltern nach Berlin, wo Körner eine Anstellung im preußischen Staatsdienst fand. Auch Tante Dora Stock zog nach Berlin.


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