Johann Philipp Jakob Horn-Goldschmidt

* 26.08.1724 in Köln
† 01.10.1796 in Köln

Johann Philipp Jakob von Horn-Goldschmidt war das dritte von vier Kindern einer alteingesessenen kurkölnischen Familie aus der Nähe von Neuss. Die Eltern von Horn-Goldschmidt verstarben als der er noch sehr jung war.

Er studierte Theologie in seiner Vaterstadt Köln. Durch den frühen Tod seiner Eltern musste er sich sein Studium jedoch selbst finanzieren. Dies tat er als Lehrer am Montaner-Gymnasium. Die erzbischöfliche Behörde entband ihn, mit Rücksicht auf seine finanzielle Situation, vom Besuch des Priesterseminars. Die dafür notwendigen Mittel konnte der Student vermutlich nicht aufbringen.

Als in die Erlangung einer für die Weihe notwendigen Pfründe nicht gelang, wurde er durch zwei Verwandte unterstützt. Die Kölner Bürgermeister Kerig und Herweg stellten dem jungen Mann zwei Kapitalien zur Verfügung, die eine jährliche Mindestsumme von 62 Reichstalern einbrachten.

Domdechant Meinrad von Königsegg-Rothenfels vermittelte dem jungen Horn-Goldschmidt am 11.07.1748 die Pfarre St. Maria zu Köln und die damit verbundene Domvikarie.

Kurz nach seiner Wahl zum Erzbischof holte Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels,den jungen Horn-Goldschmidt als Geistlichen Konferenzrat und Referendar an den kurkölnischen Hof nach Bonn. Er gehörte nun der Regierung des Erzbistums an.

Im Jahre 1761 betraute Erzbischof Maximilian Friedrich mit einer Mission nach Rom. Dort sollte er päpstliche Bestätigung und das Pallium für den Erzbischof besorgen. Er nutzte die Gelegenheit der Romreise und promovierte zum Dr. jur. utr.

Am 25.06.1762 resignierte Horn-Goldschmidt und am 23.08.1763 erfolgte seine Aufnahme in das Kölner Domkapitel. Dies wurde durch die Unterstützung des kurkölnischen Premierministers Caspar Anton von Belderbusch ermöglicht. So konnte er dem verstorbenen Freiherrn Peter Gervin von Franken-Siersdorf nachfolgen. Bereits drei Tage später am 26.08.1763 wurde Johann Philipp Jakob von Horn-Goldschmidt zum Generalvikar berufen. Während der gesamten Amtszeit des Kurfürsten Maximilian Friedrich war das Verhältnis beider Männer stets gut und freundschaftlich.

In den rheinischen Kalendern wurde Johann Philipp Jakob Horn-Goldschmidt auch als Kanonikus des Ritterstiftes zu Wimpfen und als Kommissar bei den Servitissen in Filzengraben, den Ursulinen auf der Makkabäerstraße und den regulierten Chorfrauen von St. Maximin geführt. Das Chorfrauenstift von St. Maximin wurde von seiner Schwester Maria Theresia, die dort Priorin war, bis zur Aufhebung 1802 geleitet. Sie verstarb im Alter von 90 Jahren anno 1817.

Am Heiligen Abend des Jahres 1773 konnte er die Order des Kurfürsten zur Auflösung des Jesuitenordens publizieren. Dies war das faktische Ende der Jesuiten in Köln.

Nach dem Tode des kurkölnischen Erzbischofs Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels am 16.04.1784 erfolgte seine Wahl zum Kapitularvikar. Der Kapitularvikar leitete das Erzbistum während des Sedisvakanz. Nach der Wahl Maximilian Franz von Österreichs zum neuen Erzbischof von Köln wurde Horn-Goldschmidt wieder zum Generalvikar berufen. Zugleich war er auch der Beichtvater des neuen Erzbischofs. Seine zweite Amtszeit fällt jedoch in die großen politischen Auseinandersetzungen Europas mit dem Beginn der Französischen Revolution und den dadurch bedingten Auflösung des kirchlichen Staatsgefüges.

Am 09.02.1787 konnte er ein heftiges Edikt des Kurfürsten aus Münster verkünden, in der dieser gegen die Übergriffe es päpstlichen Nuntius in Köln heftig protestierte.

Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Johann Philipp Jakob Horn-Goldschmidt spendete Teile seines Vermögens für die Armen seiner Stadt. So errichtete er aus seinem privaten Vermögen die Wollspinnerei am Eigelstein. Es fanden zahlreiche Bedürftige Wohnung und Arbeit. Er nahm auch zahlreiche französische Emigranten auf denen er ein erstes Unterkommen und die weitere Reise über den Rhein ermöglichte. So begleitete er einmal ein Schiff voller Emigranten den Rhein und Main bis nach Würzburg hinauf.

Kurz vor der französischen Besetzung Kölns durch französische Revolutionstruppen ging der Generalvikar von Horn-Goldschmidt zusammen mit dem Domkapitel in die westfälische Provinzstadt Arnsberg auf der rechten Rheinseite. Er kehrte jedoch bereits im Jahre 1795 mit der Erlaubnis der französischen Republik in die Domstadt zurück. Zunächst wählte er das Fabrikgebäude als Wohnung ehe er später wieder in seine Domherrenkurie zurückkehren konnte.

Er führte bis zu seinem Tode die Verwaltung des linksrheinischen Erzstiftes fort. Er wurde dabei von Werner Marx und Franz Fischer unterstützt.

Der verdiente Kichenmann verstarb bereits am 01.10.1796 im Alter von 72 Jahren an einem Schlagflusse in seiner Vaterstadt Köln. Seine letzte Ruhestätte fand der zwei Tage später im Dom in der Nähe des Pesch. Sein Vermögen und auch das Fabrikgebäude am Eigelstein vermachte er den Armen seiner Vaterstadt.


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