Matthias Joseph deNoël

* 28.12.1782 in Köln
† 18.11.1849 in Köln

Matthias Joseph de Noël wurde am 28.12.1782 in der Freien Reichsstadt Köln geboren. Sein Vater war der Kaufmann Johann Heinrich de Noël und Mutter war Maria Helena Krakamp, die Tochter des Stadtbaumeisters.

Schon als Schüler in Köln erhielt de Noël ersten Zeichenunterricht bei Egidius Mengelberg (1770-1849) und Caspar Arnold Greim (1764-1835). Bei Benedikt Beckenkamp (1747-1828) wurde er mit der Ölmalerei vertraut.

Im Jahre 1802 ging de Noël zusammen mit Greim nach Paris um an der Kunstakademie seine künstlerische Entwicklung weiterzuentwickeln. Er musste jedoch nach dem Tode seines Vaters nach Köln zurückkehren um sich um das elterliche Unternehmen zu kümmern. In Neuss absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und leitete anschließend das Unternehmen seines Vaters.

In diesen Tagen wurde auch die Freundschaft mit Ferdinand Franz Wallraf begründet. Er gehörte zum Kreise der Kölner, die das historische Erbe der Stadt in der »Olympischen Gesellschaft« pflegten und sich regelmäßig im Hause Wallrafs trafen. So setzte er sich für die Pflege und den Erhalt der kölnschen Mundart ein.

de Noël war ein universeller Künstler. So verfasste und veröffentlichte er Gedichte, Schwänke, Puppenspiele für das Hänneschen-Theaters von Johann Christoph Winters. So veröffentlichte er bereits im Jahre 1811 mit der »Geschichte des verlorenen Sohnes« eines seiner ersten mundartlichen Theaterstücke. In dieser Geschichte traten Hänneschen und Clärchen, Figuren aus dem Winterschen Stockpuppentheater als Protagonisten in Erscheinung.

Im Jahre 1823 förderte er als Mitglied des Festausschusses des Kölner Karnevals die Wiedergeburt des Kölner Karnevals. In dieser Position leitete er auch den Rosenmontagszug. Er verfasste auch zahlreiche Fastnachtsschwänke für das neu entstandene Karnevalstreiben. Er hielt hier auch als Einziger die »kölnsche Sproch« hoch.

Sein Hauptaugenmerk lag jedoch auf der Kölnischen Stadtgeschichte. So verfasste er im Jahre 1828 einen Reiseführer und andere Publikationen sowie Versteigerungskataloge zu verschiedenen Kölner Sammlungen. Der Kunstfreund de Noël zeichnete auch zahlreiche Denkmäler in der Domstadt. Auch verfasste er Schriften zu einzelnen Kunstwerken. Auch als Gutachter für rheinische und kölnische Kunstwerke machte sich Matthias Joseph de Noël einen Namen.

Als Testamentsvollstrecker seines Freundes Ferdinand Franz Wallraf kümmerte er sich um die Erfassung, den Erhalt und die Unterbringung der umfangreichen Sammlungen. Im Jahre 1827 wurde der »Kölner Hof« eröffnet und de Noël war zunächst ehrenamtlicher Konservator. Ab dem Jahre 1832 wurde Matthias Joseph de Noël durch die Stadt Köln für die Wahrnehmung dieser Aufgabe bezahlt. Es gelang ihn in diesem Jahren sowohl städtische als die Förderung durch den preußischen Staat zu erhalten. So bereitete er den Bau und Betrieb des späteren Wallraf-Richartz-Museums vor.

Er engagierte sich auch für die Rheinische Denkmalpflege, insbesondere versuchte er sich für eine Professionalisierung in der Denkmalpflege einzusetzen. Das von ihm angestrebte Amt des Konservators blieb de Noël jedoch verwehrt.

Im Jahre 1842 musste de Noël aus gesundheitlichen Gründen von seinen Posten zurücktreten. Dies war für ihn der Zeitpunkt, wo er selbst anfing vermehrt eine eigene Sammlung aufzubauen. Er konzentrierte sich dabei meistens auf Antiken und Kunstgewerbe. Zuvor hatte er die Witwe Maria Juliane Brewer, eine geborene von Haupt, geheiratet. Diese Ehe brachte den Kunstfreund ein entsprechendes finanzielles Polster um sich seinem Hobby widmen zu können.

Matthias Joseph de Noël starb am 18.11.1849 in Köln. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Melaten in einer Grabstätte der Familie seiner Frau beigesetzt.

Seinem Wunsche entsprechend übergab seine Witwe die von ihm gesammelten Objekte der Stadt Köln.


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