Johann Heinrich Crevelt

* 28.06.1751 in Bonn
† 25.08.1818 in Bonn

Johann Heinrich Crevelt wurde am 28.06.1751 in Bonn getauft. Sein Vater war ein in Bonn wirkender Tag.

Im Jahre 1772 begann er ein Medizinstudium in Wien und später beim Medizinprofessor Desault in Paris. Im Jahre 1782 eröffnete Crevelt in Bonn eine Arztpraxis.

Im Jahre 1787 gehörte der Mediziner zu den Begründern der Bonner Lesegesellschaft, der er 1808/09 und 1813 vorstand. Seit den Jahre 1800 gehörte er einer Medizinischen Jury an und unterrichtete zwischen 1800 und 1804 Naturwissenschaften an der Bonner Zentralschule.

Er betätigte sich auch als Übersetzer wissenschaftlicher Arbeiten, legte such eine umfassende naturkundliche Sammlung mit mineralogischen und zoologischen Exponaten an. Teil der Sammlung war auch ein Krokodil im Ei, das wohl Gegenstand eines Briefes vom Johann Heinrich Mercks, an Herzogin Anna-Amalia von Sachsen-Weimar vom 17.05.1784 war.

Seine Versuche Gedichte, Epigramme und anakreonistischen Oden wurden von den Illuminaten unter dem Titel »Beiträge zur Ausbreitung nützlicher Fähigkeiten« herausgegeben.

Crevelt gehörte auch zum Bonner Freundeskreises Ludwig van Beethovens. So war er Hausgenosse der Witwe Koch. In einem Stammbucheintrag aus dem Jahre 1792 bezeugt er, das sein Freund vom Genius Mozarts

Freund wenn einst bei stiller Mitternach[t]
fern von uns, der Tonkunst Zaubermacht
Dich in sanfte Phantasien senkt,
Hochgefühl Dein Weesen gantz durchbebt,
Mozart's Genius Dich überschwebt
Und Dir lächelnd seinen Beyfall schenkt.

Wenn der Einklang schön gewählter Töne
Dann Dein Herz erfreut – o laß das schöne
Einst so gut gestimmter Freundschaft Dich noch freun,
Denk der fernen, guten – kömmst Du einst zurücke,
(froh sehn wir entgegen diesem augenblicke)
O wie wollen wir uns Herz an Herz dann wieder freun.

Bonn d. 1ten Oct.
1792.

I.H. Crevelt
Arz
ihr Verehrer und Freund.

Zu seinem Freundeskreis gehörten u.a. F.W. Spiegel, Ferdinand Franz Wallraff, Hofrat Goebel und auch als Freund Babette Kochs gehörte der Mediziner zum Freundeskreis um Beethoven, der ihn als »lieben Doktor« bezeichnete.

Crevelt starb am 25.08.1818 in Bonn.

Im Jahre 1819 wurde seine rund 675 Bände umfassende Privatbibliothek an die neu geschaffene Universität Bonn weitergegen. Zuvor wurden schon die Buchbestände der aufgelösten Universität Duisburg (circa 6.000 Bände) und des 1815 verstorbenen Erlanger Philosophieprofessors Gottlieb Christoph Harless (8700 Bände). Die Bibliothek befindet sich noch heute im Historischen Bestand der Bonner Univeritätsbibliothek. Die naturkundliche Sammlung ist jedoch verlorengegangen.

Werke:

  • Historisch-kritische Abhandlung der von den Alten sowohl, als Neuern in der Anatomie gemachteten Entdeckungen. Translated from the French of Mr. Lassus by Johann Heinrich Crevelt. Second part, Bonn 1788
  • On the roe of the barbel, as a food harmful to man

Normdaten

VIAF: 19145602350201361570

GND: 1082778338

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