Carl Joseph von Campagne

* 25.09.1751 in Berlin
† 28.01.1833 in Pfäffikorn/Kanton Zürich

Carl Joseph von Campagne wurde am 25.09.1751 als Sohn des preußischen Geheimrats und Oberkonsistorialrates Alexander August von Campagne (1708-1781) geboren. Carl Joseph von Campagne entstammte einer hugenottischen Familie, die aus Frankreich vertrieben in Preußen eine Zuflucht fanden.

Zunächst folgte der junge Campagne dem Beispiel des Vaters und trat im Jahre 1768 in die preußische Armee Friedrich II. ein.

Im Jahre 1772 kam es im Offizierskreis zu einem Gespräch über Voltaire. Dies regte den jungen Offizier zum Nachdenken über seinen geistig-religiösen Zustand an. Im Jahre 1780 kam er mit Schriften des Mystikers und Theosophen Jakob Böhme (1575-1624) in Berührung und im Jahre 1783 traf er mit den Gichtelianer Christoph Becker (1700-1786) zusammen. Von nun an fühlte er sich den Lehren des Theosophen Johann Georg Gichtels (1638-1710) hingezogen. Von nun an führte er ein Leben in Askese und Weltentsagung. Er gab seine Stellung als Hauptmann in der preußischen Armee auf.

Er führte eine umfangreiche Korrespondenz mit zahlreichen Schweizer Neugläubigen und Theosophen. Dies führte zu mehrmaligen Reisen in die Schweiz und schließlich ab 1814 auch zu einem dauerhaften Aufenthalt in Pfäffikon bei Zürich nieder.

Nach seiner Militärzeit betätigte sich Campagne auch als Schriftsteller. So veröffentlichte er zahlreiche Werke zu religiösen Fragen. Im Jahre 1809 gab er auch die Zeitung »Der rechte Weg zum ewigen Leben« und in den Jahren 1824 bis 1826 gab er die »Gesammelte Auszüge für Kinder guten Willens« heraus. Dieses Werk erschien in 6 Bänden.

In den Jahren 1816/17 – den sogenannten Hungerwinter – stiftete Campagne zahlreiche Gelder für die Unterstützung der Armen. So floss sein Geld auch in die Speisung von Kindern. Auch nach seinem Tod war Campagne noch als Wohltäter tätig, da er in seinem Testament zahlreiche Sozial- und Glaubenswerke bedachte. So erhielt die Baseler Mission die Erziehung von »Neger-Kindern« und »Neger-Sklaven«, denen »Väter und Müttern barbarischer Weise ihnen in der zartesten Kindheit weggeraubet worden sind«. Er unterstützte auch das Spital in Zürich sowie das Blinden-Institut und die Hülfgemeinschaft in Zürich finanziell.

Carl Joseph von Campagne starb am 28.01.1833 in seiner Wahlheimat Pfäffikon im Kanton Zürich.

Werke:

  • Der rechte Weg zum ewigen Leben., 1809 (Hg.)
  • Gesammelte Auszüge für Kinder guten Willens., 1824-1826.(Hg.)
  • Gesammelte Neujahrs-Wünsche und Herzens-Worte nebst brüderlichen Wünschen, welche aus der gesegneten Feder des erfahrenen Streiters Jesu und väterlichen Vorgängers Herren v[on] Campagne gefloßen sind. 1829.
  • Erinnerungen eines Christen zur Beherzigung für alle, die gern Jesum gefällig sein wollen, oder: kurzer Bericht über das Leben, Wirken und seel. Ende des Carl Joseph v. Campagne nebst Auszügen aus seinen nachgelassenen geistreichen Briefen. O. O. 1842

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