Ernst Carl Ludwig Ysenburg von Buri
* 21.06.1747 in Birstein
† 07.03.1806 in Gießen
Ernst Carl Ludwig Ysenburg von Buri war der älteste Soh von Friedrich Carl von Buri und dessen Ehefrau Charlotte Salome Rayss (1715-1767). Seit dem Jahre 1753 wurde die Familie geadelt.
Im Alter von 13 Jahren stand er der im Jahre 1759 gegründeten Arkadischen Gesellschaft Philandria vor. Er hatte das Amt des Argons und durfte auch mit dieser Bezeichnung unterzeichnen. Im Jahre 1764 wandte sich der gerade 15 Jahre alte Johann Wolfgang von Goethe an Ysenburg von Buri und bat um entsprechende Aufnahme in die Gesellschaft. Dieses Schreiben gilt als der von Goethe verfasste und überlieferte Brief.
Ysenburg von Buri wies das Ansinnen des jungen Goethe schon in einem ersten Antwortschreiben ab empfahl ihm den Aufseher der Arkadischen Gesellschaft Philandria, Karl Schweitzer:
Sie leben mir Eigenschaften bey,die sie nicht entdeckt und Verdienste, die sie gekannt haben; zum wenigsten bey mir. Meine Freunde mögen es gut meynen Sie thun im Grunde betrachtet, sich und mir Schaden.
Ysenburgs Schreiben an Schweitzer war jedoch wenig schmeichelhaft. Goethe nutzte nochmals am 02.06.1764 die Gelegenheit und verfasste am 02.06.1764 nochmals ein Schreiben an den Vorsteher der Gesellschaft. Mit Schreiben vom 26.06.1764 erhielt er folgende Antwort von Ernst Carl Ludwig Ysenburg von Buri:
Nach dem Bild welches mir ihr Freund von Ihnen gemacht hat kann ich nicht anderß als sie würdig halten in unsre Gesellschaft mit aufgenommen zu werden. Nun ist es aber meine Schuldigkeit daß ich der Gesellschaft erstlich Nachricht davon gebe und die Genehmigung zu ihrer Aufnahme erwarte. Diese wird mir, aller Vermutung nach, nicht fehlen und dann werde ich sie ohne Aufschub annehmen. Die Zeit kann ich aber noch nicht bestimmen..
Letztmalig wandte sich der angehende Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe am 06.07.1764 ein paar Zeilen an den Literaten:
Ich bin meinem Freude sehr verbunden, daß er ihnen eine so vorteilhafte Meynung von mir beygebracht hat.« Dies waren auch di eletzten direkten Zeilen beider Männer.
Auch ein Versuch über den Komponisten und Musikverleger Johann André einen Zugang zur Arkadischen Gesellschaft zu erhalten scheiterte.
Im Jahre 1765 wandelte sich die Philandria zu einer Freimaurerloge und wurde später auch in den Illuminatenorden von Adam Weishaupt umgewandelt. Er trug den Ordensnahmen Crates.
Im Jahre 1778 trat der Schriftsteller auch mit seinen ersten literarischen Werken an die Öffentlichkeit. So erschien im Jahre 1778 mit »Das Intelligenzblatt« sein erstes Schauspiel in 3 Akten. Weitere Dramen sowie eine Oper folgten. Er verfasste auch das Libretto zum Lustspiel »Der Kohlenbrenner«, dass durch Justin Heinrich Knecht vertont wurde.
Seinen Lebensunterhalt verdiente Bury von Ysenburg als Soldat. Er trat in die Dienste des Grafen von Wied-Runkel wo er bis zum Hauptmann aufstieg. Später trat er in den Dienst der westfälisch-westerwäldischen Infanterie er erreichte den Rang eines Obristwachtmeisters.
Er ging die Ehe mit der der aus Darmstadt stammenden Sängerin Ludmila Friederike Schtky (1741-1771) ein und stammte aus einer Musikerfamilie. Aus dieser Ehe stammten die Töchter Karoline Marie Friederike, die unmittelbar nach der Geburt verstarb und die am 19.01.1771 geborene Tochter Karoline. Im Jahre 1787 ging er eine zweite Ehe mit Dorothea von Lützow (1755-1809) ein, die die Tochter des Obersten im WEsterwälder Kreis-Regiments Ulrich Moritz Bernhard von Lützow und essen Gattin Sophie von Brockdorff war. Auch aus dieser Ehe stammten 4 Kinder. Darunter die Söhne Ernst Carl Friedrich Heinrich Ysenburg von Buri (1790-1807), der Leutnant in der hessischen Garde war, und der Kammerdirektor in Riedesel und Dichter Christian Karl Friedrich Ludwig Ysenburg von Buri (1796-1850).
Werksverzeichnis
- Das Intelligenzblatt. Ein Schauspiel in drey Aufzügen (1778)
- Die Pflegetochter, ein Schauspiel in einem Aufzug (1778)
- Die Matrosen. Ein Schauspiel mit Gesang in zwey Aufzügen (1788)
- Der Kohlenbrenner. Lustspiel mit Gesang in 1 Aufzug (1789)
- Das Gespenst. Eine Operette in 2 Aufzügen (1789)
- Sammlung der zuverläßigsten Nachrichten die neueste Revolution in Frankreich betreffend. Herausgegeben von Ludwig Ysenburg von Buri (1789)
- Blindheit und Betrüger (1789)
- Die Stimme des Volkes: oder Die Zerstörung des Bastille (1791)
- Ludwig Capet, oder Der Königsmord. Ein bürgerliches Trauerspiel in vier Aufzügen (1793)
- Marie Antoinette von Österreich, Königin in Frankreich. Ein Trauerspiel in 4 Aufzügen (1794)
- Amazili Oper (o. Jahr)