Johann Jacob Angersbach

* 02.07.1757 in Steinbüchel
† 15.10.1837 in Zons

Der spätere Theologe Johannes Jacob Angersbach wurde am 02.07.1757 im Dorf Steinbüchel, das heute ein Teil der Stadt Leverkusen ist, geboren.

Ab dem Jahre 1776 studierte Angersbach an der Universität Köln Theologie. im Jahre 1781 trat er in den Franziskanerorden in Brühl ein und erhielt innerhalb kürzester Zeit die kirchlichen Weihen. So wurde er am 28.10.1781 bereits zum Subdiakon und am 11.11.1781 zum Diakon geweiht. Bereits sieben Tage später folgte die Weihe zum Priester, bei der er den Ordensnamen Lazarus annahm.

Noch vor dem Jahre 1786 wechselte Lazarus Angersbach an das Aachener Minoritenkloster und im Jahre 1797 wechselte er nach Zons.

Von Januar 1797 bis 1802 war Angersbach Konzionator des Klosters in Zons. Seit 1798 an war er auch noch zweiter Vikar der Zonser Pfarre. Er erkannte das von Napoleon I. mit dem Heiligen Stuhl geschlossenen Konkordat an. Nach der Auflösung des Konkordats blieb Lazarus Angersbach einer der wenigen Konventsangehörigen, die in Zons wohnen blieben. Er erhielt eine Pension von jährlich 600 Francs ausgezahlt.

Zunächst wohnte zunächst zur Miete in der Zonser Rheinstraße 6 ehe er in die Vikarie umzog.

1813 erbat er beim Kirchenvorstand einen Mietkostenzuschuss in Höhe von 6 Talern, da er das Gebäude auch für die Schule hergeben musste. Er mietete ein anderes Gebäude für 20 Taler und erhielt dafür einen Differenzbetrag von 14 Talern ausgezahlt bis er das Vikariatsgebäude nutzen konnte.

Seit dem Jahre 1816 rückte er auf den Posten des ersten Vikars auf, nachdem sein Amtsvorgänger Adam Ankenbrand verstorben war.

1823 geriet der erste Vikar mit Pfarrer Gereon Joseph Löhr, seinem Vorgesetzten, und dem Kirchenvorstand in einen Konflikt. Der Theologe weigerte sich für auswärtige Besucher, die zur »Zonser Wundermadonna« pilgern, die Beichte zu hören. Er stand der örtlichen Wunderbewegung kritisch gegenüber und wollte diese nicht unterstützen. Dies sollte letztlich zu einer Gehaltskürzung führen, wogegen er sich erfolgreich beim Generalvikar beschwerte. Diese Haltung ließ sein Ansehen unter der Zonser Bevölkerung stark leiden.

Auf Grund von beständiger Gicht und Schwindel stellte er den Unterricht in Katechese- und Christenlehre ein.

So kann es, nach der Meinung der Gläubigen in Zons zu einem Gottesurteil gegen den Pfarrvikar, als er im Oktober 1823 in eine Kartoffelgrube fiel und unter dem Spott der Bevölkerung zurück in seine Wohnung geführt wurde.

Im Jahre 1830 beschloss der Kirchenrat dem Vikar neben seiner staatlichen Pension eine jährliche Zulage in Höhe von 50 Reichstalern zu gewähren, da er seit längerer Zeit seinen Dienst nicht mehr versah, da er diese aus gesundheitlichen Gründen nicht erbringen konnte. Der Vikar soll nach Überlieferungen in seinem letzten Lebensjahren „schwachsinnig“ geworden sein.

Johann Jacob »Laurentius« Angersbach starb am 15.10.1837 im Alter von 80 Jahren. Er starb, ohne die kirchlichen Sterbesakramente zu erhalten, wie die Pfarrchronik berichtete.

Normdaten

VIAF: Kein Eintrag

GND: Kein Eintrag

LCCN: Kein Eintrag