Josepha Scholz

* 00.00.1765
† 18.08.1832 in Bremen

Die spätere Schauspielerin Josepha Scholz wurde angeblich im Jahre 1765 geboren.

Scholz debütierte im Jahre 1778 erstmals in Innsbruck, wo sie bereits durch ihr Talent auffiel. Später machte sie sich als Soubrette, Naive und Liebhaberin einen Namen auf deutschen Bühnen.  In Linz, wo sie ab dem Jahre 1782 Station machte, spielte sie zusammen mit ihrem Ehemann Leopold Scholz auf der Bühne. 1785 zog es das Paar zurück nach Innsbruck besetzte sie die Rolle der ersten Liebhaberin aber sie spielte auch naive und lustige Rollen in jenen Tagen.

Vermutlich war das Ehepaar ab dem Jahre 1790 am Gratzer Ständischen Theater unter der Leitung von Waizhofer engagiert. Im Jahre 1792 ging das Ehepaar zusammen mit Waizhofer, der dort Theaterdirektor wurde, nach Regensburg, wo sie in Schillers »Maria Stuart« und »Marianne« oder auch Joseph Marius von Babos »Bürgerglück« zu sehen war.

Nach der Trennung von Leopold Scholz trat sie jedoch zunächst nicht mehr auf, da die Kinder bei ihr blieben. Erst im Jahre 1800/01 trat sie als Angehörige der Schauspielgesellschaft von Wilhelm Frasel in Laibach auf, wo sie im Jahre 1803 auch Mitdirektorin der Truppe wurde. In den folgenden Jahren folgten Gastspiele in Klagenfurt, Villach, Triest oder auch Venedig. Zwischen 1807 und 1810 hatte sie die künstlerische Leitung des Ständischen Theaters in Klagenfurt übernommen. Bis zur Trennung von Frasel im August 1807 führten sie das Haus gemeinsam.

Scholz, die als Schauspielerin zwischenzeitlich durch ihre Urwüchsigkeit und Vitalität beeindruckte, war auch eine temperamentvolle und geschickte Prinzipalin. Sie verstand es geschickt die Möglichkeiten und Erfordernisse einer Provinzialbühne erfolgreich zu nutzen. Wie bereits in Laibach war sie bemüht neben den gängigen Rühr-, Ritter- und Spektakelstücken, Possen und Singspielen auch vaterländische Schauspiele von lokalhistorischen Inhalte aufzuführen. So kam in ihrem Hause Lessings »Minna von Barnheim« oder Schillers »Die Braut von Mesina« ebenfalls zu Erstaufführung. Auch Mozarts »Zauberflöte«. Dem Ensemble gehörte zwischenzeitlich auch ihr Sohn Wenzel erstmals auf der Bühne.

Nach der Saison 1809/10 musste Josepha Scholz die Leitung des Ständischen Theaters Klagenfurt aufgeben und wirtschaftlichen Konkurs anmelden. Während der Einnahme Klagenfurts durch Truppen Napoléons soll sie im Alleingang die Vernichtung des Theatergebäudes verhindert haben. Situation.

Scholz blieb noch bis zum Jahre 1816 als angesehene Schauspielerin am Klagenfurter Theater engagiert, zwischendurch war sie auch wieder in Laibach tätig. Es folgte ein kurzes Engagement in Linz und erst in den Jahren 1829/30 wurde Scholz in Bremen als Schauspielerin gesichtet.

Im Jahre 1784 ging Josepha Haller die Ehe mit dem Schauspieler Leopold Scholz ein. Die Ehe wurde jedoch bereits 1792 wieder geschieden. Aus dieser Ehe stammten die Söhne Wenzel und Gottfried Leopold. Die Tochter Karoline Scholz heiratete den Schauspieler und Regisseur Carl Mercy. Aus einer nicht ehelichen Beziehung mit ihrem späteren Schauspielpartner Wilhelm Frasel stammten weitere vier Kinder.

Josepha Scholz starb am 18.08.1832 in Bremen.


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