Gustav Ludwig von der Marwitz

* 30.04.1730 in Friedersdorf/Kreis Lebus
† 23.02.1797 in Kyritz

Gustav Ludwig von der Marwitz entstammte einer der ältesten brandenburgischen Adelsgeschlechter und die Herren von der Marwitz gehörten zum neumärkischen Uradel. Seine Eltern waren der ehemalige königlich-preußische Kapitän und Erbherr auf Friedersdorf, August Gebhard von der Marwitz (1695-1753) und dessen Ehefrau Helene Sophia, eine geborne von Loeben. Der spätere preußische Generalmajor Johann Friedrich Adolf von der Marwitz (1723-1781) war sein älterer Bruder.

Der Knabe wurde auf dem elterlichen Gut Friedersdorf bei Seelow geboren und erhielt später seine Ausbildung an der Ritterakademie in Leignitz. Im April des Jahres 1745 begann er ein Studium an der Universität Frankfurt/Oder.

Seine militärische Laufbahn begann der junge von der Marwitz am 20.04.1746. Er trat als Standartenjunker in das Regiment Gensdarmes ein. Bereits nach zwei Jahren Dienstzeit wurde er zum Kornett befördert. Im Alter von 23 Jahren erhielt er im Jahre 1753 sein Patent als Leutnant.

Während des Siebenjährigen Krieges konnte er sich zwischen 1756 und 1763 entsprechend beweisen. Er nahm an den Schlachten bei Lobositz, Prag, Leuthen, Zorndorf, Hochkirch, Kunersdorf, Liegnitz und Torgau teil. Den Orden Pour le Merite erhielt der tapfere Offizier für seinen Einsatz in der Schlacht bei Roßbach am 05.11.1757 von König Friedrich II. verliehen. Bereits während des Krieges avancierte er im Januar 1758 zum Stabsrittmeister. Das Kommando über eine eigenen Kompanie erhielt er mit seiner Beförderung zum Major am 15.01.1759 übertragen.

Nach dem Frieden von Schloss Hubertusburg im Jahre 1763 blieb der ausgezeichnete Offizier weiterhin in der preußischen Armee aktiv. Im Jahre 1769 erfolgte seine Beförderung zum Oberstleutnant und 3 Jahre später avancierte er zum Obersten.

Am 06.02.1777 erfolgte seine Ernennung zum Regimentskommandeur. Am 20.10.1777 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor und gleichzeitig ernannte Friedrich der Große von der Marwitz zum Chef des bisherigen Kürassierregiments Nr. 7 von Manstein. Dieses war nach dem Tod des bisherigen Chefs Leopold Sebastian von Manstein (1717-1777) frei geworden.

Mit dem Kürassierregiement Nr. 7 von der Marwitz nahm er am Bayerischen Erbfolgekrieg in den Jahren 1778/79 teil. Zusammen mit seinem Adjutanten Karl von Ingersleben wurde von der Marwitz zu den Herbstmanövern bei Potsdam kommandiert.

Nachdem sich das Verhältnis zwischen den preußischen General und dem alternden König verschlechterte, bat er um seine Entlassung. Am 13.06.1784 erhielt er von König Friedrich II. seine Entlassung.

Nachdem Friedrich Wilhelm II. den Thron bestiegen hatte, bat von der Marwitz mehrfach um seine Wiedereinstellung und eine Erhöhung seiner Pension. Erst Ende Juni 1788 gewährte der preußische Monarch letzteren Wunsch. Die Wiederverwendung erfolgte erst am 04.08.1789 im Range eines Generalleutnants. Das Patent wurde auf den 23.01.1787 ausgestellt. Gleichzeitig wurde er zum Chef des Kürassierregiments Nr. 2 von Backhof ernannt. Den Roten Adlerorden erhielt er in dieser Dienststellung am 14.07.1792 verliehen.

Der preußische Generalleutnant Gustav Leopold von der Marwitz verstarb am 23.02.1797 in Kyritz, dem Sitz seines Regiments, im Alter von 67 Jahren..

Sein Neffe Friedrich August Ludwig von der Marwitz schrieb über ihn:

Er hatte weder die Geistesgaben noch den Charakter seines älteren Bruders, war aber ein Mann von Ehre, äußerst jovial und ein sehr guter Kavallerieoffizier.

Gustav Ludwig von der Marwitz ging im Dezember 1761 die Ehe mit Caroline Ernestine von der Goltz (1738-1775) ein. Sie war die Tochter des Generals Karl Christoph von der Goltz (1707-1761). Dieser Ehe entstammten ein zwei Töchter und ein Sohn.

Sein Sohn Gustav Karl von der Marwitz erhielt am 05.11.1791 zu Berlin eine preußische Adelslegitimation unter Beilegung des väterlichen Namens und Wappens. Er diente als Sekondeleutnant im Regiment des Vaters.

Seine zweitälteste Tochter Henriette Wilhelmine wurde später Hofdame der Prinzessin Wilhelmine von Preußen (1728-1808).


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