Friedrich Christian Karl David von Katte

* 05.04.1770 in Zollchow
†12.01.1836 in Neuenklitsche

Friedrich Christian Karl David von Katte wurde am  04.04.1770 in Zollchow als Sohn des August Friedrich Levin von Katte und seiner Frau Anna Elisabeth von Arnstedt geboren. Gottfried von Katte, sein Bruder wurde später preußischer Generalleutnant.

Im 15. Lebensjahr trat Katte 1786 in die königlich preußische Armee ein und fand eine Anstellung als Junker in einem Dragonerregiment. Im Jahre 1787 nahm er erstmals an den Kämpfen in Holland teil und erhielt 1789 eine Anstellung als Offizier im Infantetieregiment von Knobelsforff Nr. 27.  In den Jahren 1792 bis 1795 kämpfte er gegen die französische Republik und nach dem Baseler Frieden vom 05.04.1795 gehörte seine Einheit zu den preußischen Truppen, die die Demarkationslinie am Niederrhein beobachteten. Später versah er in der Garnison Stendal seinen Dienst.

Im vierten Koalitionskrieg kämpfte Preußen gegen Frankreich und so kämpfte Katte im Ränge eines Premierleutnants bei Auerstedt gegen die Franzosen. Er schloss sich General Blüchers Zug nach Lübeck an und geriet im November 1806 kapitulierte er ehrenhaft vor den Franzosen. Erst nach Ende des Feldzugs von 1807 konnte er sich auf sein Gut bei Neuenklitsche zurückziehen. 1808 wurde ihm noch der Rang eines Stabskapitäns verliehen.

Im Herbst 1808 kam Katte in Kontakt mit patriotischen Offizieren, die im Falle eines neuerlichen Waffengangs zwischen Frankreich und Österreich, die mehrere militärische Aufstände im Königreich Westphalen vorbereiteten. So sollten die Brüder Eugen und Moritz von Hirschfeld sollten im Thüringen und in der Gegend um Halberstadt einen Aufstand initiieren, während Katte entsprechende Bestrebungen für den Raum Magdeburg und in der Altmark vorbereitete. Wilhelm von Dörnberg sollte währenddessen mit seinen Männern in Hessen aktiv werden.

Nach, aus seiner Sicht gründlicher Vorbereitung und Abstimmung mit anderen aufständischen Offizieren wie Ferdinand von Schill oder Moritz von Hirschfeld, brach der ehemalige preußische Offizier am 02.04.1809 an der Spitze eines kleinen Freiwilligenkontingents auf um bei Sandau die Elbe zu überqueren. Er verfügte über etwa 30 Kavalleristen und 100 Mann Infanterie.

Er marschierte mit seiner kleinen Streitmacht nach Stendal, wo er die Stadt besetzte, und die Stadtkasse beschlagnahmte. Es gelang ihn etwa 300 Männer für seinen Freischärler-Verband zu gewinnen. Doch waren die Männer seines Verbandes, in der Regel ehemalige preußische Soldaten, schlecht und ungenügend ausgestattet. Sein nächstes Ziel war die von den Franzosen nur schwach besetzte Festung Magdeburg. Doch hatte der französische General Ignace-François Michaud – vermutlich durch den Verrat eines Kasseler Kammerjunkers am Hofe König Jérôme Napoléons gewarnt – konnte entsprechende Verteidigungsmaßnahmen ergreifen.

Während er letzte Vorbereitungen für den Angriff auf Magdeburg plante, erhielt er von einem Boten die Nachricht von der Verhaftung Moritz von Hirschfelds. Er sollte, so die weiteren Ausführungen des Boten, dem geplanten Angriff auf Magdeburg auf unbefristete Zeit verschieben. So löste er am 06.04.1809 seine Truppe auf. Von ihnen wurde eine kleine Zahl verhaftet und 14 Aufständische sicher und wahrscheinlich weitere 9 Männer mit großer Wahrschein lichtet erschossen. Auch die anderen Aufstandsbewegungen waren nicht erfolgreich.

Auf Druck Kaiser Napoléons und der Regierung des Königreichs Westphalen wurde Preußen genötigt, den ehemaligen Offizier für vogelfrei zu erklären.

Katte floh nach Böhmen, wo er sich der Schwarzen Schar des Herzogs Friedrich Wilhelms von Braunschweig-Oels anschloss. Nachdem er mit der Schwarzen Schar durch Sachsen marschiert war, entsandte man ihn zu Erzherzog Carl. Er nahm am 21. Und 22.05.1809 den Schlachten Aspern und von Wagram am 05. und 06.07.1809 teil. In der Folge ging er mit dem »Schwarzen Herzog« nach England.

Er blieb jedoch nur kurze Zeit auf der Insel und kehrte dann in österreichische Dienste zurück. Er hatte zum 01.08.1810 die Entlassung aus preußischem Diensten im Range eines Kapitäns erhalten, mit der Erlaubnis in fremde Dienste zu treten.

Nachdem Preußen im Jahre 1813 den französischen Kaiser den Krieg erklärte, wechselte Katte in preußische Dienste zurück.

Am 20.04.1813 erhielt er eine Anstellung als Stabskapitän im Königin-Dragoner Regiment. Er nahm bis 1815 an mehreren Feldzügen teil und kehrte mit Eisernen Kreuz ausgezeichnet aus dem Krieg zurück.

Nach dem Krieg diente er als Major in den Reihen des 11. Husarenregiments. Katte kam 1817 als aggregiert zum 10. (Magdeburgischen), 1819 in gleicher Eigenschaft zum 11. (Westfälischen) Husarenregimente und wurde am 14. November 1826 als Oberstlieutenant mit Pension und der Berechtigung zum Tragen der Regimentsuniform zum zweiten Male dimittirt.

Er zog sich auf sein Gut Neuenklitsche zurück, dass er bis zu seinem Tode am 12.01.1836 bewirtschaftete.

Normdaten

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