Auguste von Hessen-Homburg

* 28.11.1776 in Homburg vor der Höhe
† 01.04.1871 in Ludwigslust

Auguste Friederike von Hessen-Homburg wurde am 28.11.1776 in Homburg geboren. Sie stammte aus der Ehe des Landgrafen Friedrich V. und seiner Frau Karoline von Hessen-Darmstadt. Sie hatte insgesamt 14 Geschwister, von denen 11 das Erwachsenalter erreichten.

Das Mädchen wurde in Frömmigkeit erzogen und sie wurde durch den Landgrafen Friedrich V. in ihrer geistigen Entwicklung gefördert und eine künstlerische Neigung bestand bei ihr. Sie hatte für Ihr Zeitalter revolutionäre Ideen und dachte daran, als freie Malerin nach Paris zu gehen, blieb letztlich doch am elterlichen Hof zurück.

Sie pflegte eine Freundschaft mit Dichtern, wie Friedrich Matthisson, der im Dienst der Dessauer Fürstin Louise und ihres Vaters stand. Sie hatte großes Interesse am Werke Friedrich Hölderlins, von dem sie zahlreiche Gedichtabschriften verfasste, und somit der Nachwelt erhielt. Im Jahre 1821 stellte sie diese Texte auch für eine erste Gesamtausgabe von Hölderlins Werken zur Verfügung.

Im Jahre 1799 widmete der Hölderlin ihr das Gedicht »Der Prinzessin Auguste von Homburg«:

Der Prinzessin Auguste von Homburg

Den 28. Nov. 1799

Noch freundlichzögernd scheidet vom Auge dir
    Das Jahr, und in hesperischer Milde glänzt
          Der Winterhimmel über deinen
                Gärten, den dichtrischen, immergrünen.

Und da ich deines Festes gedacht' und sann,
    Was ich dir dankend reichte, da weilten noch
          Am Pfade Blumen, daß sie dir zur
                Blühenden Krone, du Edle, würden.

Doch andres beut dir, Größeres, hoher Geist!
    Die festlichere Zeit, denn es hallt hinab
          Am Berge das Gewitter, sieh! Und
                Klar, wie die ruhigen Sterne, gehen

Aus langem Zweifel reine Gestalten auf;
    So dünkt es mir; und einsam, o Fürstin! Ist
          Das Herz der Freigebornen wohl nicht
                Länger im eigenen Glück; denn würdig

Gesellt im Lorbeer ihm der Heroë sich,
    Der schöngereifte, echte; die Weisen auch,
          Die Unsern, sind es wert; sie blicken
                Still aus der Höhe des Lebens, die ernsten Alten.

Geringe dünkt der träumende Sänger sich,
    Und Kindern gleich am müßigen Saitenspiel,
          Wenn ihn der Edlen Glück, wenn ihn die
                Tat und der Ernst der Gewalt'gen aufweckt.

Doch herrlicht mir dein Name das Lied; dein Fest
    Augusta! durft' ich feiern; Beruf ist mirs,
          Zu rühmen Höhers, darum gab die
                Sprache der Gott und den Dank ins Herz mir.

O daß von diesem freudigen Tage mir
    Auch meine Zeit beginne, daß endlich auch
          Mir ein Gesang in deinen Hainen,
                Edle! gedeihe, der deiner wert sei.

Nachdem ihre Schwestern bereits früh das elterliche Haus verließen, blieb August im Schloss zu Homburg zurück und kümmerte sich um den kränklichen Vater. Als sich abzeichnete, dass sie dem Werben des Erbgroßherzogs Friedrich Ludwig von Mecklenburg-Schwerin nachgeben werde, willigte ihr kränkelnder Vater der Eheschließung ein.

Am 03.04.1818 heiratete Auguste, die zu diesem Zeitpunkt bereits 41 Jahre alt war, den Erbgroßherzog Friedrich Ludwig von Mecklenburg-Schwerin, der zu jener Zeit bereits zweifacher Witwer war. Sie übernahm die Fürsorge für die fünf Kinder, die ihr Ehemann bereits hatte, und war ihnen eine fürsorgliche Stiefmutter. Auch nach dem Tode ihres Gatten am 29.11.1819 kümmerte sie sich weiter um die Erziehung der Kinder ihrer Cousine.

Mit ihrer Stieftochter Helene verband sie ein besonders inniges Verhältnis, hatte doch ihre Mutter Caroline Louise von Sachsen-Weimar-Eisenach auf ihrem Totenbett ihre Cousine Auguste ihrem Mann ans Herz gelegt, um sich um die gemeinsamen Kinder zu kümmern. Im Jahre 1837 ging Helene  die Ehe mit Ferdinand de Orleans, Sohn des französischen Bürgerkönigs Louis Philippe, ein.

Sie hielt sich in den folgenden Jahren in Rudolstadt und bei ihren Schwestern Karoline und Luise. Nach dem Tod der Schwestern 1854 kehrte sie auf ihren Witwensitz nach Ludwigslust zurück.

Auguste von Hessen-Homburg starb am 01.04.1871 in Ludwigslust und sie fand ihre letzte Ruhestätte im Helenen-Paulownen-Mausoleum im Schlosspark Ludwigslust. Dieses Mausoleum wurde ursprünglich für Helena Pawlowna von Mecklenburg-Schwerin errichtet und diente in der Folge als Grabstätte des Hauses Mecklenburg-Schwerin.

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