Maria Luise Albertine von Hessen-Darmstadt

* 16.03.1729 in Heidesheim (Pfalz)
† 11.03.1818 in Neustrelitz

Geboren wurde Maria Luise Albertine von Hessen-Darmstadt als Tochter von Christian Karl Reinhard von Leiningen-Dagsburg und seiner Gattin Katharina Polyxena von Solms-Rödelheim auf Schloss Heidesheim in der Pfalz.

Am 16.03.1748 ging die Prinzessin die Ehe mit dem Prinzen Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt ein. Er war der jüngere Bruder des regierenden Landgrafen Ludwig IX. Nach dem Tode ihrer Schwägerin begann Prinzessin George – wie sie genannt wurde – repräsentative Aufgaben in Darmstadt wahrzunehmen. Sie galt als warmherzig und Frohnatur und sprach grundsätzlich ihren Pfälzer Dialekt. Ihre Volksnähe und Herzlichkeit übertrug sich auch auf ihre Enkelinnen Luise.und Friederike.

1766 erbte die Prinzessin von ihrem Vater die Herrschaft Broich – heute ein Stadtteil von Mülheim (Ruhr). Auf ihren Wunsch hin organisierte Nicolas de Pigage die Restaurierungs- und Ausbauarbeiten am alten Schloss, deren Ursprünge bis in die Jahre 883/884 zurückging.

Ihre Tochter Friederike ging die Ehe mit Karl von Mecklenburg-Strelitz und starb zwei Tage nach ihrer zehnten Geburt im Kindbett. Anschließend ging ihr Schwiegersohn die Ehe mit ihrer jüngeren Tochter Charlotte ein, die 1785 ebenfalls im Kindbett verstarb. Karl  zog mit seinen Kindern nach Darmstadt und betraute seine Schwiegermutter mit der Erziehung der minderjährigen Kinder. Seit 1782 war sie selbst Witwe.

Nachdem Karl im Jahre 1787 zum Präsidenten der kaiserlichen Debit-Kommission in Hildburghausen wurde, übersiedelte er mit seinen Söhnen dorthin. Prinzessin George kümmerte sich somit um die Erziehung der Töchter Luise, Friederike und Therese. Sie schuf für ihre Enkelinnen im Alten Palais am Markt ein geborgenes Zuhause, wo die Mädchen ungezwungen und bodenständig aufwuchsen.

Sie reiste mit den Mädchen viel. So hielten sie sich 1787 und 1791 in der Herrschaft Broich auf und 1790 reiste sie mit ihren Enkelinnen Luise und Friederike sowie dem Enkel Georg nach Frankfurt um an der Kaiserproklamation Leopold II. teilzunehmen. Ihre Reisegesellschaft logierte bei Katharina Elisabeth Goethe. 1791 unternahm sie mit den Mädchen noch eine Bildungsreise in die Niederlande.

Nachdem 1792 die französischen Revolutionstruppen auf dem Vormarsch waren entschied sich Maria Luise Albertine von Hessen-Darmstadt zur Flucht aus Darmstadt. Sie floh nach Hildburghausen, wo ihre Enkeltochter Charlotte als Herzogin von Sachsen-Hildburghausen lebte. Im März 1793 begab sie sich über Frankfurt reisend zurück nach Darmstadt.

In Frankfurt hielt sich in dieser Zeit auch der preußischen König Friedrich Wilhelm II. mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm und dessen Bruder Friedrich Ludwig Karl auf. Hier trafen Luise von Mecklenburg-Strelitz und ihre Schwester Friederike mit den preußischen Prinzen und späteren Ehemännern zusammen. Ihre Großmutter begleitete die jungen Prinzessinnen anlässlich der Hochzeiten im Dezember 1793. 

Ihren Lebensabend verbrachte Prinzessin George am Hofe ihres Schwiegersohns Karl von Mecklenburg-Strelitz.

Aus ihrer Ehe mit Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt stammten 9 Kinder, von denen  nur Georg Friedrich im Jahr seiner Geburt starb. Ihr erstgeborener Sohn Ludwig Georg Karl und Friedrich Georg August gingen morganatische Ehen ein während ihre Töchter Friederike und Charlotte die Ehe mit Karl von Mecklenburg-Strelitz schlossen. Ihre Tochter Luise Henriette Karoline heiratete den späteren Landgrafen Ludwig I. Während ihre jüngsten Tochter Auguste Wilhelmine Maria die erste Ehefrau von Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken,, den späteren ersten bayerischen König, heiratete und die Mutter des späteren Königs Ludwig I. von Bayern wurde. 

Prinzessin Maria Luise Albertine von Hessen-Darmstadt am 11.03.1818 in Neustrelitz. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Fürstengruft des Hauses Mecklenburg-Strelitz in Mirow.

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