Johann Heinrich Benjamin Fortlage

* 01.01.1770 in Osnabrück
† 17.06.1841 in Osnabrück

Johann Heinrich Fortlage wurde am 01.01.1770 im Jahre 1770 in Osnabrück als Sohn des Uhrmachers Bernhard Friedrich Fortlage und seiner Ehefrau Agnese Elisabeth, geborene Meyer, geboren.

Seine erste Ausbildung erhielt er an der Kirchspiel-Schule ehe er zu Ostern 1776 in die Infima des Ratsgymnasiums aufgenommen wurde. Dort war sein älterer Bruder Franz Arnold als Lehrer angestellt. Ab Ostern 1786, er war in die Tertia gekommen, wandte er sein Interesse nicht nur auf Latein, Griechisch, Hebräisch sondern lernte mit viel Fleiß auch Französisch, Italienisch und Englisch. Er gehörte auch dem Singe-Chor des Gymnasiums an, dass er im Jahre 1787 Präfektus dirigierte. Im folgenden Jahr trat er öffentlich als Respondent in einer lateinischen Disputation auf. Im folgenden Jahr hielt er eine lateinische Abschlussrede und verließ die Schule.

Der junge Fortlage studierte in Göttingen Theologie und Philosophie. Im Jahre 1791 trug der Bürgermeister und Rat der Stadt Osnabrück den jungen Studenten eine Vokation auf das Ratsgymnasium. Am 07.04.1792 traf er in seiner Vaterstadt ein und blieb für einige Jahre in dieser Stellung.

Im Jahre 1795 berief ihn die Mariengemeinde zum dritten Prediger. In dieser Stelle fühlte er sich nicht wohl. Nachdem Rektor Kleuker im Jahre 1798 an die Universität zu Kiel wechselte, berief man Franz Arnold Fortlage zum Rektor und seinen jüngeren Bruder Johann Heinrich Benjamin Fortlage zum Konrektor des Osnabrücker Ratsgymnasiums. Am 14.08.1798 berief der Rat ihn als Konrektor.

Im gleichen Jahre erlangte er den Grad eines Doktors der Theologie mit seiner Dissertation »De veterum romanorum orationis funebribus« an der Universität zu Göttingen. Im Herbst des Jahres erhielt er sowohl sein Dipolm als Doktor und Magister. Am 19.10.1798 konnte er als Konrektor seine Antrittsrede »Die Anmuth und Würde der humanistischen Wissenschaften« halten. Bis Ostern 1799 behielt er noch sein Preidigeramt an der Kirche St. Marien.

Ab dem Jahre 1810 führte er die Geschäfte des Rektors des Ratsgymnasiums in Vertretung für seinen schwer erkrankten Bruder. Zugleich wurde er auch in die Kommission gewählt, die eine Anpassung der Osnabrücker Maße an das französische metrische System organisieren sollte.

Nach dem Tode seines Bruders Franz Arnold Fortlage im Jahre 1814 folgte seine Berufung als Rektor der Schule. Als solcher konnte er im Jahre 1817 den Neubau der Schule beziehen.

Im Jahre 1821 unternahm Fortlage zusammen mit seiner Ehefrau, seinen beiden Söhnen und der Witwe seines Bruders eine größere Reise durch die Niederlande. Inzwischen verfügte der Pädagoge ein Vermögen, das durch den Wachstum der Schule entsprechend stieg.

Er war der erste Schulleiter des Ratsgymnasiums der den Titel eines »Direktors« erhielt. Bis zu seinem Tode im Jahre 1841 blieb er in dieser Position tätig. Sein Nachfolger wurde der bisherige Konrektor Bernhard Rudolf Abeken.

Im Jahre 1800 hatte Fortlage die einzige Tochter des Kaufmanns F.A. Schwartze. Im Jahre 1804 wurde dem Paar das erste Kind geboren, dem noch bis 1818 drei weitere folgen sollten. Seine Ehefrau starb im Jahre 1822.

Nach längerer Krankheit starb Johann Heinrich Fortlage am 17.06.1841 in seiner Vaterstadt Osnabrück.

Der Philosoph Carl Fortlage (1808-1881) war sein Sohn.

Werke:

  • De veterum romanorum orationis funebribus, 1798
  • Das Friedensfest zu Osnabrück den 24. Juli 1814., 1814
  • Einladungsschrift zu dem Schulactus,welcher zur Feier des höchst erfreulichen Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit. des Prinzen Regenten, Montag, den 12. August, Morgens um 10 Uhr, auf dem hiesigen Rathsgymnasium angestellt werden soll, 1816
  • Nachricht von der gegenwärtigen Verfassung des Raths=Gymnasiums zu Osnabrück. Bei der Gelegenheit der Einweihung des neuen Gymnasial=Gebäudes, Osnabrück 1817, 1817
  • De praeceptis Horatianis ad artem beate vivendi spectantibus., 1835

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