Georges-Jacques Danton

* 26.10.1759 in Arcis-sur-Aube/Département Aube
† 05.04.1794 in Paris

Georges-Jacques Danton entstammte dem kleinbürgerlichen Milieu. Er wurde in Arcis-sur-Aube im heutigen Departement Aube am 26.10.1759 geboren.

Er studierte bei den Oratorianern und wurde danach Schreiber beim Prokurator von Paris. Im Jahre 1785 fand er eine Anstellung als Rechtsanwalt beim »Consiel du Roi«. Diese Stelle behielt er bis zum Jahre 1791 inne.

Bereits früh fiel Danton als mitreißender Redner auf. So nahm er bereits im Jahre 1789 Einfluss auf das revolutionäre Geschehen in Paris.

Im Jahre 1790 schuf er zusammen mit seinen Freunden Camille Desmoulins und Jean Paul Marat den radikalen Club der Cordeliers, einem Zusammenschluss radikaler Demokraten. Zugleich war er auch Mitglied bei den Jakobinern. Zusammen mit Marat und Louis Antoine de Saint-Just gehörte er zu den führenden Persönlichkeiten des Klubs.

Nach der misslungenen Flucht König Louis XVI. und seiner Familie aus Paris wurde Danton zu einem überzeugten Verfechter der Republik. So gehörte er zu den maßgeblichen Organisatoren einer großen Kundgebung auf dem Marsfeld am 17.07.1791. Auf dieser Kundgebung sollten Unterschriften zur Absetzung König Louis XVI. gesammelt werden.

Durch seine Propaganda in Wort und Schrift war der charismatische Redner Georges Danton hauptsächlich am Sturz der Monarchie beteiligt. Im Jahre 1792 gehörte er zu den führenden Kräften, die den Sturm auf die Tuilerien und die spätere Verhaftung der königlichen Familie vorantrieben. Zwischenzeitlich hatte er sein Amt als Stellvertretender Staatsanwalt in Paris niedergelegt.

Danton war zu jenem Zeitpunkt nicht mehr nur der Führer eines Pariser Stadtviertels sondern entwickelte sich zu einem der führenden Köpfe der Revolution. Den Höhepunkt seiner politischen Laufbahn erreichte er am 10.08.1792. An diesem Tage wurden nicht nur die Tuilerien gestürmt sondern es erfolgt auch seine Ernennung zum Justizminister. Dieses Amt hatte er bis zum 09.10. des gleichen Jahres. In seine Amtszeit fallen auch die »Septembermorde«, an denen der Justizminister nicht persönlich beteiligt war. Er unternahm auf der anderen Seite aber auch nichts gegen die Ausschreitungen und erließ später das »Dekret über die Septembermorde« welches für die Beteiligten eine Straffreiheit vorsah. Im Dezember des gleichen Jahres setzte er sich für die Anklage gegen Louis XVI. ein und votierte später auch für dessen Tod.

Seine Amtszeit als Justizminister endete bereits am 09.10.1792 wieder. Danton ging als Kriegskommissar nach Belgien. Obwohl weit weg von Paris, gelang es ihn als Führer der Bergpartei, seinen Einfluss im Nationalkonvent weiterhin zu behalten. So gelang es ihm am 10.03.1793 die Einrichtung von Revolutionstribunalen zu ermöglichen. Georges Danton war auch an der Schaffung des Wohlfahrtsausschusses beteiligt.

Im Herbst 1793 setzte sich Danton dafür ein, das Leben der Königin Marie-Antoinette zu retten. Er war grundsätzlich gegen ein Blutvergießen um des Blutvergießens willen. In jener Zeit widersetzte sich Danton auch der Praxis des »Terreur« und suchte einen Ausgleich mit den Girondisten. So wollte er die Einheit Frankreichs sichern und die Errungenschaften der Revolution schützen. Entsprechend wendete er sich auch gegen die französische Kriegspolitik des Revolutionsexports. Aus diesem Grunde versuchte er auch mit dem feindlichen Ausland in Friedensverhandlungen einzutreten. In Folge dieser Handlungen wurde er auf Betreiben Robespierres aus dem Wohlfahrtsausschuss ausgeschlossen und am 30.03.1794 als angeblicher Komplize der Revolutionsgegner verhaftet und dem Revolutionstribunal zugeführt. Den Rat von Freunden, sich der Verhaftung durch Flucht ins Ausland zu entziehen, lehnte er mit den Worten »Nimmt man denn das Vaterland an den Schuhsohlen mit?«

Am 04.04.1794 stand der Revolutionsführer vor dem Revolutionstribunal und äußerte in seiner Verteidigungsrede erklärte er den wahren Sieg der Revolution mit nachfolgenden Worten:

Wir haben ein Ende gemacht mit der Tyrannei der Privilegien. Wir haben ein Ende gemacht mit den uralten Übeln, jenen Herrschaftsrechten und Gewalten, auf die kein Mensch ein Anrecht hatte. Wir haben ein Ende gemacht mit dem Alleinanspruch von Reichtum und Geburt auf alle Entscheidungen unseres Staates, unserer Kirchen, unserer Armee. Gereinigt haben wir jede Vene und jede Arterie dieses großartigen Körpers des Staates Frankreich.

Wir haben erklärt, dass der einfachste Mann gleich ist mit dem Größten im Land. Wir haben uns die Freiheit genommen, und gaben sie unseren Sklaven. Wir überlassen es der Welt, aufzubauen auf der Hoffnung, die wir geboren haben.

Das zählt mehr als ein Sieg in einer Schlacht, mehr als alle Schwerter und Kanonen all dieser glänzenden Kavallerien Europas. Es ist eine Inspiration für die Visionen aller Menschen überall; ein Lufthauch von Freiheit, der sich nicht mehr verleugnen lässt.

Im Prozess selbst hatte der Angeklagte nicht die Gelegenheit erhalten sich selbst zu verteidigen und das erwartete Urteil wurde gefällt.

Am 05.04.1794 wurde Georges-Jacques Danton mit 13 Anhängern in Paris der Guillotine übergeben. Auf dem Richtplatz waren seine letzten Worte an den Henker: »Du wirst meinen Kopf dem Volke zeigen, er ist dessen würdig«.

Das Schicksal Dantons wurde in der Literatur späterer Jahre verarbeitet. Das wohl berühmteste Werk stammte aus der Feder des Schriftstellers Georg Büchner »Dantons Tod«. Es wurde in Jahre 1835 in vier Akten gesetzt und erstmalig im Jahre 1902 auf der Theaterbühne aufgeführt.

Auch Romain Rolland verfasste unter den Titel »Danton« ein Drama. Im Jahre 1983 erschien ein gleichnamiger Film des polnischen Regisseurs Andrej Wajdas  mit Gérard Depardieu in der Rolle des Revolutionärs.


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