Elisabeth Eleonore Bernhardi

* 08.08.1768 in Freiberg
† 04.03.1849 in Freiberg

Geboren wurde Elisabeth Eleonore Bernhardi als jüngstes von sieben Kindern des Juristen und Freiberger Bürgermeisters Gottfried Bethmann Bernhardi. Der Vater starb im Jahre 1798.

Im Jahre 1800 gründete die unverheiratete Frau eine private Töchterschule. Sie war auch als Schriftstellerin tätig und veröffentlichte zahlreiche Schriften zur Kindererziehung. Ihre Schriften erschienen jedoch anonym oder unter dem Pseudonym Philogyn. Seit dem Jahre 1814 gab sie das »Wochenblatt für die mitleidige Jugend« heraus. Bis zum Jahre 1818 erschienen insgesamt 7 Bände dieser Zeitschrift. Sie spendete die Erlöse unter anderem der Erzgebirgsstadt Johanngeorgenstadt und bedürftigen Schuleinrichtungen. Auch ihr Buch »Reise einer Tante in vieler Herren Länder«, das im Jahre 1817 erschien, nutzte sie zur Unterstützung der sächsischen Armen.

Sie setzte sich mit ihren Schriften gegen die von Campe verfasste Schrift »Väterlicher Rath für meine Tochter« aus dem Jahre 1789 auseinander. So wandte sie sich insbesondere gegen dessen These, das Mädchenbildung nur für die Ausübung des Haushalts und bei Erziehungsfragen sinnvoll sei. So kritisierte sie in ihrer Schrift »Ein Wort zu seiner Zeit«, den Schriftsteller Campe, der ja unverheirateten und kinderlosen Frauen keine Bildung zusprach. So sah sie zum Beispiel die Schriftstellerei als eine legitime Erwerbsmöglichkeit für Frauen an, vorausgesetzt die Frau habe »Verstand und Kenntnisse genug [habe] um nützliche Bücher zu schreiben«. Hier war sie gleicher Auffassung wie ihre Zeitgenossen Esther Gad (1767-1835) und Amalia Holst (1758-1829)

Elisabeth Eleonore Bernhardi starb am 04.03.1849 in ihrer Vaterstadt Freiberg in Sachsen.