Heinrich Reinhold von Anrep

Reinhold von Anrep wurde am 02.09.1760 – nach dem julianischen Kalender am 22.08.1760 – als Sohn des kaiserlich-russischen Hauptmanns Karl Gustav von Anrep, der auch Erbherr auf den Gütern Lauenhof, Kerstenshof und Arras war. Seine Mutter war die Baronin Margarethe Elisabeth von Igelström. Er entstammte einen deutsch-baltischen Adelsgeschlecht mit Grundbesitz in Livland.

Zwischen den Jahren 1777 und 1781 besuchte er Pagenschule in St. Petersburg. Im Jahre 1780 begleitete er als Kammerpage Katharina II. Nach Mogilew und begann im Jahre 1781 eine Armeelaufbahn.

Im Jahre 1781 erhielt er ein Patent zum Leutnant und sieben Jahre später wurde er während des schwedisch-russischen Kriegs bereits zum Oberstleutnant befördert.

1789 erhielt er das Kommando über die Pleskower Dragoner und avancierte zum Obersten.

Für die Abwehr der schwedischen Belagerung von Nyslott erhielt der Offizier den St. Georgs-Orden IV. Klasse verliehen.

Im Jahre 1794 stand er an der Spitze des ukrainischen Reiterregiments, die den Kościuszko-Aufstand in den neuen gewonnenen polnischen Gebieten niederschlugen. Anrep verdiente sich den St. Georgs Orden III. Klasse, da er die Stadt Osttrolenka wieder „botmäßig“ gemacht habe. Hier war im Vorjahr der Aufstand der polnischen Adeligen ausgebrochen.

Im Jahre 1804 versah der russische Offizier bei der Mittelmeerflotte und auf den Ionischen Inseln seinen Dienst. Er erhielt in dieser Zeit auch den St. Wladimir Orden II. Klasse.

Im folgenden Jahr nahm er an der Dreikaiserschlacht von Austerlitz am 02.12.1805 teil. Im Jahre 1806 stand er an der Spitze der 14. Infanterie Division. Als er am 13.01.1807 wurde er zur Unterstützung des Generalmajors Markow entsandt. Markow wurde durch Truppen des Marschalls Bernadotte schwer bedrängt.

Im Jahre 1786 ging er die Ehe mit Caroline von Anrep ein. Das Ehepaar hatte fünf Kinder, von denen die Söhne Roman und Josef in der russischen Armee bis zu Generälen aufsteigen.

Der livländische Adelige war zwischen 1801 und 1804 Pfandbesitzer von Puderküll, sowie der Besitzer von Kerstenshof, Murrikatz und Willust. Im Jahre 1798 wurde er livländischer Landrat und bereits 1803 Glied des „Komitees zur Untersuchung der livländische Angelegenheiten“ in St. Petersburg. Im Jahre 1805 gab er das Amt des Landrats wieder auf.

Der russische Generalleutnant Heinrich Reinhard von Anrep fiel am 13.01.1807 in der Schlacht von Mohrungen.

Sein Grab findet sich an der Straße zwischen Heilsberg und Launau, wo auch die russischen Offiziere S. A. Koschin und A. K. Sedmoratzki beigesetzt wurden.