Christian Gottlieb Bruch

* 14.01.1771 in Pirmasens
† 30.05.1836 in Köln

Geboren wurde Christian Gottlieb Bruch in Pirmasens als Sohn des Apothekers Christian Ludwig Bruch (1735-1784) und seiner Ehefrau Marie Luise Pauli (1730-1808). Zwei seiner Brüder, er hatte insgesamt 5 Geschwister, wurden Apotheker, während die beiden Schwestern bereits im Kindesalter verstarben. Johann Friedrich Bruch, sein Neffe, wurde Geistlicher in Straßburg.

Nachdem er das Gymnasium in Zweibrücken erfolgreich abgeschlossen hatte zog es ihn nach Straßburg und Leipzig um dort evangelische Theologie zu studieren. Im Jahre 1789 wurde Bruch zum Doktor der Philosophie examiniert.

Zunächst stand er Feldprediger im Regiment Royal Deux Ponts im Dienste des französischen Königs. Zwischen 1794 und 1796 fand er eine Anstellung als Hilfspfarrer. Von 1796 bis 1798 war Bruch als zweiter Pfarrer an der evangelischen Kirche zu Trarbach angestellt. Als zweiter Pfarrer gehörte es zu seinen Aufgaben als Konsitorialkonvent als Lateinlehrer tätig zu sein. In Veldenz war er zwischen 1798 und 1803 tätig.

Im Jahre 1803 wählte man Christian Gottlieb Bruch zum ersten evangelisch-lutherischen Pfarrer in Köln. Erst seit 1802 konnten sowohl die reformierten als die Lutheraner öffentlich Gottesdienste in der Stadt abhalten. Im Jahre 1805 konnte nach einigen Umbaumaßnahmen die Antoinienkirche in Betrieb genommen werden. In jenen Tagen veröffentlichte er auch regelmäßig Artikel im »Mercure du Département de la Roêr«. Als der französische Kaiser Napoléon – Köln gehörte in jenen Jahren zum französischen Kaiserreich – die Stadt besuchte, gehörte auch der Theologe zu den geladenen Gästen des Empfangs. Ab 1815 gehörte die Gemeinde zur preußischen Landeskirche.

Ab 1815 nahm er die Leitung des Religionsunterrichts am Gymnasium im Köln wahr. Zwischen 1830 und 1833 übernahm Bruch die Leitung der Höheren Töchterschule der evangelischen Gemeinde in Köln.

Zwischen 1823 und 1828 war er auch als Superintendent der Kölner Kirchengemeinden tätig, bereits 1815 wurde ihm der Titel eines Konsitorialrats verliehen. Im Jahre 1828 verlieh im die Universität Bonn die Ehrendoktorwürde als Theologe. Er machte sich auch um die preußische Kirchenunion, die König Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1817 initiierte, verdient.

Neben seinen beruflichen Engagement gehörte Bruch auch zu den Gründern der Kölner Bibelgesellschaft im Jahre 1814. Später setzte er sich auch für die Gründung des Kölner Hilfsmissionsvereins ein.

In seiner Freizeit veröffentlichte Pfarrer Christian Gottlieb Bruch immer wieder Gedichte und Übersetzungen.

Der spätere Kölner Polizeipräsident Karl Friedrich Bruch (1799-1861) war sein Sohn und der Komponist Max Christian Friedrich Bruch (1836-1920) sein Enkel.

Werke:

  • Vorschlag zur Vereinigung aller christlichen Kirchen (Übersetzung aus dem Französischen), 1807
  • Wird es nützlich seyn, der katholischen und protestantischen Geistlichkeit an der künftigen ständigen Verfassung der teutschen Provinzen des linken Rheinufers Theil nehmen zu lassen?, 1815
  • Zur fünfzigjährigen Amts-Jubelfeier des Herrn Predigers J.A.G. Charlier zu Frechen etc. am 31.10.1817, 1817
  • Predigt am Tage der 33. Reformations-Jubelfeier, den. 31. Oktober 1817. Abends gehalten in der evanglischen Kirche zu Cöln., 1817
  • Den Andenken an J.C. Schug in Brühl geweiht., 1819

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