An meinen Mann auf der Reise.
1788.
Laut heulet der Sturmwind
Im luftigen Haupt
Der zitternden Espe –
Es brausen die Wogen
Ans zackigte Ufer,
Weit über das Ufer,
Weit über die Steine,
Mit zischendem Schaum!
Ich höre mit Zittern
Den rauschenden Sturm;
Ich höre mit Beben
Die heulenden Wogen!
Fern ist der Geliebte,
Im schaurigen Walde,
Am stürzenden Felsstrom,
Im hallenden Thal!
Es hellet kein Sternlein
Dir, Lieber! den Pfad;
Dir lächelt, dir winket
Kein Mondstral, o Trauter!
In dunkleren Tiefen
Weh’n hüpfende Flämmchen –
O! folge, Geliebter,
Den Täuschenden nicht!
O kehre bald wieder
Zum heimischen Heerde!
Nicht täuschende Flämmchen –
Die Flamme der Liebe
Im Busen des Weibes,
Das Lächeln der Freude
Im Auge des Knaben,
Die harren Dein hier.