Denkschrift über die Hinrichtung des Kämmerers Carl Friedrich Schulz und des Kaufmanns Carl Friedrich Kersten durch die Franzosen in Kyritz am 8. April 1807

von Oberprediger Heinrich Bauer.

Nachträgliche Bemerkungen.

Der etwaige pecuniäre Ertrag der gegenwärtigen Schrift soll der Hauptbeitrag zu der jetzt veranstalteten Geldsammlung sein, die Kyritz zu einem würdigen Denkmal verwenden will, das Jahrhunderte hindurch allen künftigen Bewohnern der Stadt und ihren Nachbarn und Freunden, ja jedem echten Deutschen, der in ihre Nähe kommt, daß wehmüthige, mahnende Andenken an die beiden wahrhaft beweinenswerthen Opfer der französischen Greuelherrschaft an ihrer Todesstäte eben so ernst ins Gedächtniß zurückrufen möge, wie dasselbe jetzt noch in aller Kyritzer Geist und Herzen lebt. Zwar heißt es im vierten Stück der literarischen Blätter von Gubig's Gesellschafter auf das Jahr 1844: »Man wollte dem Märtyrer (den Märtyrern) ein steinernes Denkmal setzen. Wozu dies? Man hat ihm (ihnen) hier in dem Buche (Friedrich Staptz u. s. w., C. J. Fr. Sulz u. s. w. Berlin, 1843, Buchhandlung des Berliner Lesecabinets,) eins gesetzt, wie es sich ziemt, (?) und das (?) Deutschland, welches die unglückliche Zeit der Franzosen-Herrschaft nie vergessen haben sollte, wird durch diese kurzen biographischen Worte besser gemahnt als durch stummes Gestein in Kyritz.« Aber ob es gleich wahr ist, daß ein solches Gestein nur an seinem Standort ganz das wirken kann, was es wirken soll: so ist es doch für alle Beschauer, die nur Augen haben zu sehen, und Geist und Herz zum Denken und Fühlen, wahrlich nicht stumm, sondern spricht vielmehr als (oder doch wie) eine viva vox beredter und eindringlicher zu ihrem Geiste und Herzen, als der Buchstabe eines Buchs, selbst wenn dies nicht so unvollständig und voll Irrthümer ist, wie das genannte, das namentlich des einen der beiden Schlachtopfer, des Kaufmanns Kersten, der ganz eben so durchaus unschuldig und achtungswerth wie Schulzwar, fast gar nicht erwähnt.

So sei denn Ehre und herzlicher Dank allen guten Preußen, allen Deutschen, die zur Errichtung eines würdigen Denkmals für diese beiden Ehrenmänner ihren Beitrag zu leisten in ihren Herzen sich gedrungen fühlen!

Namentlich kann ich nicht umhin, den herzlichsten Dank dem Kaufmann Herrn Elsner auszusprechen, der sich um den Druck dieser Denkschrift und die Einleitung zur Errichtung des beabsichtigten Denkmals wahrhaft rührende Mühe gegeben hat, und gewiß auch gleich erfreulich und erhebend auf die Vollendung dieser frommen Angelegenheit einwirken wird.

Schließlich kann ich es mir nicht versagen, hiermit auch noch dem königlichen Ober-Hofbaurath und Ordensritter etc. Herrn Stüler öffentlich den lebendigsten, innigsten Dank für die Gewogenheit und herzliche Theilnahme auszusprechen, welche ihn für unser aufzurichtendes Denkmal den schönen Entwurf zeichnen gelassen haben, dessen Abdruck diese Denkschrift ziert. Ibidem, eodem.

Dr. Bauer.


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