Karl von Büllinger

* 04.10.1768 auf Haus Raedt bei Vorst
† 24.12.1832 in Passau

Karl Josef Theodor Ludwig Franz Ignaz Vincenz von Büllinger erblickte am 23.07.1771 auf Haus Raedt im heutigen Tönisvorst bei Krefeld das Licht der Welt. Er war der Sohn von Karl Joseph Arnold von Büllingen, der 1785 Haus Raedt als Lehn erwarb, und der Karoline Marie Adolfine Elerta von Weyenhorst. Er entstammte der Familie von Büllingen, die in der Stadt Köln mehrere Senatoren stellte. Sein Großvater Franz Ignaz von Büllingen wurde 1724, als kurpfälzischer Geheim- und Hofrat sowie Lehnsdirektor in Jülich-Berg, in Reichsfreiherrnstand erhoben.

Büllinger trat am 18.04.1784 in das bayerische 14. Füsilier-Regiment Campana und wurde bereits am 18.12.1785 zum Fähnrich befördert. Am 13.09.1790 erwarb er das Patent für eine Unterleutnants-Stelle im 4. Grenadier-Regiment Baden und wurde am 14.06.1792 in gleicher Stellung zum Füsilier-Regiment Zedwitz versetzt. Erneut kaufte er am 23.01.1793 ein Oberleutnants-Patent im 4. Füsilier-Regiment Delamotte. Am 24.07.1799 erfolgte seine Versetzung zum Leib-Regiment, wo er mit Wirkung vom 31.08.1800 zum Stabskapitän befördert wurde.

Büllinger nahm an allen Feldzügen des ersten und zweiten Koalitionskrieges teil. Bei einem Gefecht in Lörach am Rhein wurde er durch einen Bajonettstich schwer verletzt. Mit Kabinettsorder vom 13.06.1801 verlieh Kurfürst Max IV. Joseph ihm das kurpfälzisch-bayerische Militär-Ehrenzrichen, das durch seinen Vorgänger Carl Theodor am am 19.02.1795 gestiftet wurde.

Am 23.10.1805 wurde der Offizier zum Hauptmann im 1. Infanterie-Leibregiment befördert und die Führung einer Kompanie übertragen. Es folgte seine Teilnahme am Feldzug gegen Österreich.

Nach der Stiftung des Militär-Max-Joseph-Ordens am 01.03.1806 wurde Büllinger zum Ritter des neuen Ordens. 

Im Feldzug gegen Preußen 1806 nahm er an der Spitze der 1. Grenadierkompanie teil. Am 01.06.1807 erfolgte seine Beförderung zum Major im Infanterie Regiment »Junker«. Im Jahre 1809 stand er mit seinem Regiment in Tirol und wurde durch mehrere Prellschüsse verletzt. Während des Russlandfeldzuges 1812 wurde er bei Polozk durch eine Flintenkugel an der Hand verletzt. Eine weitere Verwundung durch eine Kartätschenkugel verletzte ihn an der Hüfte und im Unterleib schwer. Die Beförderung zum Oberstleutnant wurde am 15.09.1812 ausgesprochen. Am 23.06.1815 erhielt er eine Anstellung als Oberst im 10. Infanterie Regiment. An den Feldzügen der Jahre 1813 bis 1815 nahm er nicht teil.

Am 03.02.1818 wurde er in das 8. Infanterie Regiment »Herzog Pius« versetzt. Im Jahre 1823 befehligte Büllinger, wegen der Erkrankung des Generals Deroy die 2. Brigade der 1. Division während des Übungslagers bei Ingolstadt.

Am 26.11.1827 erhielt er das Ehrenkreuz des Ludwigs-Ordens verliehen.

Seinen Abschied erhielt der hoch ausgezeichnete Offizier am 01.01.1832 unter Verleihung des Charakters eines Generalmajors.

Im Jahre 1803 heiratete er Therese Freiin von der Rhoer, die im Jahre 1833 starb. Zwischen 1806 und 1811 wurden zwei Töchter und ein Sohn geboren. Sein einziger Sohn Ludwig Florentin Max erbte Haus Raedt und starb als preußischer Major der Landwehrkavallerie. Sein Enkel Karl Florentin Felix eine preußische Namen- und Wappenvereinigung als von Büllingen-Wevelinghoven erreichen.

Seinen Ruhestand konnte er nicht lange genießen. Bereits am Heilig Abend 1832 verstarb Karl von Büllinger in Passau.

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