Johan David Zander

* 15.10.1752 in Stockholm
† 21.02.1796 in Stockholm

Johan David Zander war der Sohn des Hofmusikers Johann David Gottfried Zander, der seit den Jahre 1743 der Hofkapelle des schwedischen Thronfolgers Adolf Fredrik angehörte.

Es ist davon auszugehen, dass Zander das Geigenspiel von seinem Vater erlernt hat. Auch lernte er Bratsche und Cello erlernte der Musiker.

Im Jahre 1772 erhielt auch der junge Zander als Violinist eine Anstellung in der Hofkapelle.

In den 1770er Jahren erhielt er auch eine Anstellung als Kammermusiker bei Karl XIII., dem Bruder des schwedischen Königs Gustav III.

Zander war neben seiner Tätigkeit in der Hofkapelle auch als Dirigent am Stenborgska teatern (Stenborg Theater) tätig. Hier debütierte er 1781 mit der Komischen Oper »Kopparslagaren«. Die Libretti für die Oper in einem Akt lieferte Carl Envaltson. Das Stück wurde ein Erfolg und so wurde es in mehreren schwedischen Theatern aufgeführt. Das Stück zeigte Zanders kompositorische Fähigkeiten, die die sanglichen Melodien den Text hervorhoben. Ab dem Jahre 1784 berief Carl Stenborg ihn als Dirigenten an die Oper.

Zu seinen Aufgaben an der Oper gehörte es in den kommenden Jahren die Bühnenmusik und entsprechende Lieder zu den Aufführungen beizusteuern.

Anlässlich des Geburtstags von Gustav III. Im Jahre 1784 dirigierte Hofkapellmeister Francesco Antonio Uttini einen Konzertabend, das Kompositionen aus Zanders Feder auf der Stücklisten auswies: Arien, Rezitative, Duette und Trios sowie ein von Zander selbst gespieltes Violinsolo. Es lässt sich hieraus schließen, dass der Musiker auch am schwedischen Hof angesehen und geachtet war.

Seit dem Jahre 1785 erhielt Zander einen Lehrauftrag als Violinlehrer an der Königlichen Musikalischen Akademie und seit 1786 an der vom Hofkapellmeister Abbé Vogler gegründeten Musikschule der Königlichen Oper. Er machte sich auch als Violin- und Violasolist bei verschiedenen Konzerten einen Namen.

Zander gehörte seit dem Jahre 1786 auch der Königlichen Musikalischen Akademie an sowie weiteren Gesellschaften wie »Par Bricole« und der Musik- und Literaturgesellschaft »Utile Dulci«, in deren Orchester er Cello spielte.

Im Jahre 1787 wurde er mit der Aufgabe eines 3. Konzertmeisters betraut und bereits im folgenden Jahr rückte er zum 2. Konzertmeister auf, was er bis zu seinem Lebensende blieb.

Carl Envallsson und Zander arbeiteten mehrfach zusammen. So schrieb Zander die Musik für die Opern »Njugg spar och fan tar« (1784) und zum Divertissement »Herregårdshögtidligheten«. Envallssons vielleicht beliebtestes Werk, das Varieté »Kronfogdarne« (1787), beginnt mit einer originellen und charakteristisch von Zander komponierten Ouvertüre.

Zusammen mit Didric Gabriel Björn schuf er 1788 die Komische Oper »Landstigningen«. Im gleichen Jahr entstanden zahlreiche Maskeraden und ein polnischer Tanz. Auch überarbeitete er in gleichem Jahr die Musik für »Syrinx«, dies war die erste komische Oper Schwedens aus dem Jahre 1741, und fügte einige neue Lieder hinzu. Dies machte er 1791 auch für das Stück »Äventyraren eller Resan bis månens ö«.

 Im Jahre 1791 trat Carl Johann Zander erneut mit Envallsson in Kontakt um die Oper »Doktor und Apotheker« von Carl Ditter von Dittersdorf zu bearbeiten. Envaltson hatte das Libretto übersetzt für das Zander die Musik, die er dafür komplett neu verfasste, beisteuerte.

Seine Theaterkompositionen sind durchgängig durch das Werk von Haydn inspiriert worden, dessen Stücke er auch häufig ausführte, sowie weiteren Komponisten der Wiener Klassik. Kleinere Klavierwerke aber auch für Klavier und Cello, Klavier und Violine oder gar Harfe haben die Zeit überlebt. Die meisten seiner Stücke wurden zu seinen Lebzeiten aufgeführt.

Heute sind von ihm keine Kompositionen seiner Solokonzerte mehr erhalten.

Es ist wahrscheinlich, dass Zander im Jahre 1794 die Stellung an der Oper aufgegeben hat. Indizien dürften das am 23.11.1793 veranstaltete Benefizkonzert zu seinen Ehren sowie fehlende weitere Nennungen auf den Theater- und Programmzetteln sein.

Am 21.02.1796 starb der schwedische Komponist Johan David Zander mit nur 43 Jahren in Stockholm.

Die Stücke »Kopparslagaren«, »Kronfogdarne« und »Njug spar och fan tar« wurden auch noch nach seinem Tode aufgeführt. »Kronfogdarner« wurde bis in die 1840er gespielt. Einige seiner Lieder erschienen im 19. Jahrhundert in mehreren Liedersammlungen.

Werke:

  • Operette / Komische Oper
  • Kopparslagaren. Opéra-comique in einem Akt
  • Symphonie
  • Sinfonia in B [B-Dur]
  • Stimme und Klavier
  • Diana („Så vördom tacksamhetens lag“) aus Svenska sånger 1790-1810 [Schwedische Lieder 1780-1810 von mehreren Komponisten] (aus Musikaliskt Tidsfördrif, Glada Qväden och Skaldestycken satte i musik)
  • Petronella („Så hastar titens ström“) aus Svenska sånger 1790-1810 [Schwedische Lieder 1780-1810 von mehreren Komponisten] (aus Musikaliskt Tidsfördrif, Glada Qväden och Skaldestycken satte i musik)
  • Streichduo
  • Violinsolo von Zander [Rondo]
  • Streichtrio
  • Trios del Sigr. Zander
  • Streichquartett
  • Quatuor 1, aus III Quartetti à Deux Violons, Taille, et Basse obligèes,
  • Quatuor 1 [Es-Dur]
  • Quatuor 2, aus III Quartetti à Deux Violons, Taille, et Basse obligèes
  • Quatuor 3, aus III Quartetti à Deux Violons, Taille, et Basse obligèes

Normdaten

VIAF: 89705259

GND: 121285723

LCCN: n00085127