Johann Christian Xeller

* 18.08.1784 in Biberach an der Riß
† 23.06.1872 in Berlin

Johann Christian Xeller war der Sohn eines Weißgebers aus der Reichsstadt Biberach an der Riß, wo er am 18.08.1784 geboren wurde. Zunächst erlernte er den Beruf des Vaters und übte diesen auch aus. Doch kehrte er diesem Broterwerb den Rücken.

Er besuchte von 1804 bis 1806 die Düsseldorfer Akademie und folgte seiner künstlerischen Neigung. In Düsseldorf schloss er die Bekanntschaft mit Peter von Cornelius. Beide Männer sollte eine lebenslange enge Freundschaft von nun an verbinden. Zwischen 1808 und 1810 hielt er sich in seiner Vaterstadt auf und verdiente seinen Lebensunterhalt als Portraitmaler. Nach einer ausgiebigen Reise durch Deutschland, auf der ihn der Düsseldorfer Studienfreund Carl Barth begleitete, erreichte Xeller im Jahre 1810 die Freie Reichsstadt Frankfurt. Dort traf er wieder mit Cornelius zusammen, der bereits seit dem Vorjahre dort wirkte, und beide zogen zusammen.

Mit einem Reisestipendium, dass der württembergische König Wilhelm zur Verfügung stellte, konnte er im Herbst des Jahres 1811 seinen Freund Cornelius nach Rom begleiten, wo er in den Lukasbund aufgenommen wurde. Er konvertierte in Rom auch zum katholischen Glauben. Entsprechend der künstlerischen Tradition sandte er eine Arbeit auch nach Stuttgart, die aus Kopien der vier Fakultäten Raffaels bestanden.

Nachdem jedoch weitere Geldmittel aus der Heimat ausblieben, vermutlich wegen seiner Konvertierung, kehrte er zu Beginn des Jahres 1813 in die Heimat zurück. Er hielt sich in den folgenden Jahren in Biberach, München, Nürnberg und Frankfurt sowie Aschaffenburg auf. Im Jahre 1817 siedelte er sich für mehrere Jahre in Heidelberg an.

In Heidelberg arbeitete der Maler für die Brüder Melchior und Sulpiz Boisserée und restaurierte Gemälde aus deren Sammlung. Er zeichnete auch einige Werke aus der Sammlung der rheinischen Kunstsammler. Seinen Lebensunterhalt verdiente er auch als Portraitmaler und Mallehrer. So war der spätere Landschaftsmaler Karl Rottmann (1797-1850) und spätere Kunstmaler Georg Philipp Schmitt (1808-1873), der der Heidelberger Romantikerkreis angehörte. Auch der Austausch mit Heidelberger Künstlerkollegen und die Landschaft des Umlandes boten ihm genügend Anregungen für Landschaftszeichnungen. Einige dieser Werke entstanden im Herbst des Jahres 1818 anlässlich einer Rheinreise.

Im Laufe seines künstlerischen Wirkens entfernte er sich immer mehr von den Landschaftsmotiven sowie Heiligendarstellungen und historischer Szenen. Er legte sein Augenmerk auf das Portraitieren und das Kopieren alter Meister. Dies mag ihn auch im Jahre 1825 nach Berlin geführt haben.

Dank eines Empfehlungsschreibens von Marianne von Willemer konnte der Maler einen Zwischenstopp in Weimar einlegen und Goethe besuchen.

Jakob Schlesinger war damit beauftragt worden Gemälde aus dem Bestand der Berliner Gemäldegalerie zu restaurieren. Seine Arbeit als Restaurator stieß auf helle Begeisterung und so konnte er im Jahre 1830 eine feste Anstellung erhalten, die mit einem Jahresgehalt von 500 Talern dotiert war. Im Jahre 1855 folgte er dem verstorbenen Schlesinger und übernahm die Oberaufsicht über die Restaurationsarbeiten und im Jahre 1857 erhielt er den Titel eines Professors.

Johann Christian Xeller schloss noch im Alter von 80 Jahren den Ehebund mit Wilhelmine Ponath, die selbst schon 56 Jahre alt war. Sie war die Tochter seiner langjährigen Hauswirtin.

Der Restaurator Xeller starb am 23.06.1882 in seiner Wahlheimat Berlin.


Letzte Änderung der Seite: 06. 03. 2021 - 00:03