Christoph Carl Alexander Friedrich von Wylich zu Diersfort

* 11.02.1753 in Potsdam
† 20.01.1831 in Diersfort bei Wesel

Christoph Carl Alexander Friedrich von Wylich wurde am 11.02.1753 in Potsdam als einziger Sohn des preußischen Generals Friedrich von Wylich (1707-1770) und seiner Ehefrau Sophie Wilhelmine Friederike von Kalckstein (1723-1755) geboren worden. Seine jüngere Schwester Louise Hermine Sophie (1754-1799) heiratete im Jahre 1770 den Klever Landrat Leopold von Hertefeld (1741-1816).

Im erster Ehe war Wylich mit Auguste Wilhelmine von Danckelmann verheiratet, die jedoch im Jahre 1792 starb. Im Jahre 1797ging er eine weitere Ehe mit Anne zu Stolberg-Wernigerode (1770-1819), der Tochter des Grafen Christian Friedrich zu Stolberg-Wernigerode ein.

Zunächst wurde Wylich zum Domherrn zu Halberstadt berufen, ehe er Aufgaben für den preußischen Staat als Geheimer Regierungsrat bei der Regierung zu Kleve-Mark übernahm. Er war in seiner Klever Zeit auch mit der Aufgabe des Direktors der klevischen Stände betraut worden. Später wechselte er zur Regierung nach Münster.

Am 16.02.1816 forderte Wylich unter Führung des Titels eines Direktors der klevischen Stände die Einführung des durch die Französische Revolution abgeschafften Zehnten sowie weiterer adeliger Privilegien auf beiden Seiten des Rheins. Der preußische Innenminister Schuckmann verwahrte sich am 09.07.1816 gegen die Forderungen des Freiherren und seiner Titelführung.

Auf seine Initiative hin trafen sich die ehemaligen Ständedirektoren von Jülich, Kleve, Berg und der Mark am 16.10.1816 auf den Schloss Heltorf bei Düsseldorf. Eingeladen hatte Graf Spee (1781-1839) und die Herren Ritz und Nesselrode-Reichenstein (1755-1824) nahmen an der Besprechung teil. Man entwarf eine gemeinsame Vorstellung mit der man sich an den preußischen König Friedrich Wilhelm III. wandte. So sprach man sich für die alte, wenn auch zu modernisierende landesständische Vertretung, unter Beteiligung aller Stände, aus. Auch sprach man sich für die Einführung der alten Länder aus.

Der Freiherr Wylich zu Diersfort gehörte auch zu den Initiatoren einer Petition die der ehemalige preußische Staatsminister Karl von und zum Stein im Februar 1818 an Hardenberg übergab. Neben ihm wirkten noch Graf von Nesselrode-Reichenstein, Friedrich Alexander von Hövel (1766-1826) sowie Johann Wilhelm von Mirbach (1784-1849) aktiv mit. Friedrich Christian Schlosser (1782-1829) redigierte den Entwurf.

Im Jahre 1822 berief der preußische Kronprinz Wilhelm gerade die führenden Köpfe der rheinisch-westfälischen Ständebewegung in die Kommission zur Vorbereitung des Gesetzes über die Provinzialstände. So gehörte Wylich zusammen mit Mirbach dieser Kommission als Vertreter des rheinischen Adels an. Westfalen wurde durch August Ferdinand Graf von Merveldt (1759-1834), Gisbert Christian Friedrich von Romberg (1773-1859) sowie durch den Freiherrn Friedrich Alexander von Hövel repräsentiert.

Nach dem Tode Wylichs erbte Anton zu Stolberg-Wernigerode (1785-1854) die Herrschaft Diersfort bei Wesel.


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