August von Wehrs

* 03.09.1788 in Hannover
† 30.07.1830 in Hannover

Johann Georg August von Wehrs ist der Sohn des Juristen und Schriftstellers Georg Friedrich Wehrs und erblickte in Hannover das Licht der Welt.

Im Jahre 1805 nahm August von Wehrs als Offizier in die schwedische Götagarde ein. Am 08.05.1808 immatrikulierte er sich an der Göttinger Universität, wo auch schon sei Vater Jura studierte, und gehörte am 18.01.1809 zu den Gründern der studentischen Verbindung Corps Hannovera.

Am 17.08.1809 kam es zur Gendarmen-Affäre, bei dem Studenten des Corps Hannovera mit königlich-westphälischen Gendarmen zusammenstießen. Bei einen Ausritt der Studenten außerhalb Göttingens griffen die Gendarmen zu, weil nach ihrer Aussage die Studenten nicht ausgewichen seien. So entstand ein Menschenauflauf aus Göttinger Bürgern und weiteren Studenten, der jedoch von weiteren berittenen Gendarmen mit blankem Säbel zusammengeritten und mittels Säbelhieben aufgelöst wurde. Am Abend versammelten sich die Studenten und verlangten von der Regierung in Kassel Genugtuung und wurden sowohl vom akademischen Senat der Georg August-Universität unterstützt. Die Genugtuung wurde nicht gewährt und am 09.09.1809 wurde das Corps Hannovera durch die Regierung aufgelöst.

So beschlossen die Studenten den Verruf der Universität – eine Form von Boykott – und taten dies durch die sogenannten Verrufslisten kund. Auch August von Wehrs gehörte zu den 418 unterzeichneten Studenten. Am Michaelis desselben Jahres ging er nicht – wie die meisten seiner Corpsstudenten - nach Heidelberg sondern entschloss sich nach Schweden zu gehen.

Im Jahre 1810 kam er in den Reihen des Regiments von Engelbrechten nach Stralsund in Garnison zurück. Er war zwischenzeitlich auch auf Darß stationiert, wo er am 05.08.1812 in französische Kriegsgefangenschaft geriet.

Seine Erlebnisse in der Kriegsgefangenschaft veröffentlichte er unter den Titel »Rückerinnerungen, Skizzen Bemerkungen während und nach meiner französischen Kriegsgefangenschaft«, die im Jahre 1817 in Hannover erschienen.

Im Jahre 1814 kehrte er von Poitiers über Paris und Brüssel nach Hannover zurück. Nach dem Tode seiner Mutter im Jahre 1816 verließ er den schwedischen Militärdienst im Range eines Hauptmanns. Er kümmerte sich um seinen Vater Georg Friedrich Wehrs, der ebenfalls in Hannover lebte.

Am 26.10.1818 heiratete August von Wehrs Marie Niemann, die Tochter des Bonner Oberförsters Zacharias Erdmann Niemann. Dieser Ehe entstammten vier Söhne und zwei Töchter.

Der mecklenburgische Hofrat August von Wehrs starb am 30.07.1830 in seiner Vaterstadt Hannover. Seine Ehefrau sollte ihn um 36 Jahre überleben.


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