Carl Thomas Mozart

* 21.09.1784 in Wien
† 31.10.1858 in Mailand

Carl Thomas Mozart wurde am 21.09.1784 in Wien geboren. Er war der älteste der beiden überlebenden Söhne Wolfgang Amadeus Mozarts und seiner Ehefrau Constanze. Zwei weitere Söhne und zwei Töchter erreichten das Erwachsenenalter nicht.

Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1791 schickte Constanze Mozart den gerade einmal Siebenjährigen Knaben zur Erziehung in die Obhut von Franz Xaver Niemetschek, einem Professor am Gymnasium, nach Prag. Durch diesen erlernte das Kind auch das Klavierspiel. Im Jahre 1796 traf auch sein jüngerer Bruder Franz Xaver in Prag ein, um ebenfalls Klavierunterricht bei dem Pädagogen zu nehmen.

Im Jahre 1797 zog es Carl Thomas Mozart ins italienische Livorno, wo er zunächst in einem Handelshaus eine Lehre begann. Im Jahre 1805 zog er nach Mailands, wo er auf Empfehlung Joseph Haydns am Mailänder Konservatorium. Dort wurde er von Bonifazio Asioli, der Direktor des Instituts und Komponist war, unterrichtet. Zunächst berechtigten seine Fortschritte zu großer Hoffnung. Doch im dritten Jahr gab er die musikalische Laufbahn auf.

Er entschied sich als Beamter in den Staatsdienst zu treten. Zunächst wurde er in der französischen Verwaltung der Lombardei als Übersetzer tätig. Nachdem die Lombardei durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses im Jahre 1815 wieder zum Kaiserreich Österreich gehörte, wurde er k.k. Lombardischer Buchhaltungs-Official. Er widmete sich der Staatsbuchhaltung und konnte so ein bescheidenes Auskommen finden. Zugleich war er auch noch als Italienisch-Übersetzer für die k.k. Finanzverwaltung tätig.

Bis zu seinem Tode bemühte sich der Staatsbeamte das Andenken seines Vaters zu fördern. Schon zu Lebzeiten vermachte Carl Thomas Mozart dem im Jahre 1841 gegründeten Mozarteum den Flügel seines Vaters. Im Jahre 1842 nahm er an der Enthüllung des Salzburger Mozart-Denkmals als Ehrengast teil. Auch als im Jahre 1856 der 100. Geburtstag seines Vaters in Salzburg begangen wurde, nahm er ebenfalls als Ehrengast teil.

Er förderte die Arbeit des Mozarteums auch durch die Bereitstellung von Noten und Büchern sowie einer ansehnlichen finanziellen Unterstützung.

Carl Thomas Mozart verstarb am 13.10.1858 unverheiratet. Er wurde am Allerseelentag des Jahres 1858 auf einem Friedhof beigesetzt, der aufgelassen wurde, als der Friedhof Cimetero Monumentale eröffnet wurde. Da sein Grab nicht markiert wurde konnte bei der Umbettung ins Ossuarium eine Identifizierung der sterblichen Überreste nicht mehr erfolgen.

Da auch sein bereits im Jahre 1844 verstorbene jüngere Bruder Franz Xaver ehe- und kinderlos verstarb, ist mit dem Tode Carl Thomas Mozarts die direkte Nachkommens-Linie Wolfgang Amadeus Mozarts ausgestorben.


Letzte Änderung der Seite: 26. 06. 2023 - 00:06