Andreas Georg von Katzler
* 26.01.1764 in Grimminghausen/Kreis Altena
† 12.07.1834 in Wittenfeld
Andreeas Georg von Katzler war der Sohn des Oberforstmeisters Georg Ludolf von Katzler (1727-1779), einem pensionierten Major des Kürassier Regiments Prinz von Preußen Nr. 2. Auch sein Großvater Nikolaus Andreas von Katzler (1696-1760), diente in der preußischen Armee und starb als Generalleutnant und Chef des Regiments Gendarmes.
Im Jahre 1778, er war gerade 13 Jahre alt, trat der junge Katzler in das preußische Militär ein und machte im Range eines Junkers im Husarenregiment Nr. 8 von Belling den Bayerischen Erbfolgekrieg, der auch im Volksmund »Kartoffelkrieg« genannt wurde, von 1778/79 mit. Er kämpfte bei Zwickau und Gabel. Am 04.01.1780 wurde er zum Kornett und am 10.04.1784 erhielt er den Rang eines Sekondeleutnant befördert. Er diente weiterhin im Husarenregiment von der Schulenburg Nr. 8.
Im Feldzug gegen das revolutionäre Frankreich kämpfte der tapfere Offizier in den Jahren 1793 und 1794 in der Schlacht bei Kaiserslautern, in der er sich besonders auszeichnete, sowie in den Gefechten bei Sachwalm, Hasnon, Coutiche, Weidenthal, Kirrweiler und Edesheim. Am 23.08.1793 erfolgte die Verleihung des Ordens Pour le Merite durch den preußischen General von Blücher. Auch folgten während des Feldzuges die Ernennungen zum Premierleutnant am 07.09.1793 und am 29.05.1794 zum Stabsrittmeister.
Nachdem Preußen mit dem Baseler Frieden aus dem Krieg gegen Frankreich ausgeschieden war, begann nun der Garnisonsdienst. Am 24.02.1798 erhielt er die Beförderung zum Rittmeister und Eskadronschef. Am 24.08.1799 wurde er – gegen seinen eigenen Wunsch - in das Husarenregiment von Schulz Nr. 3 versetzt. Am 28.05.1805 erfolgte mit Patent vom 30.05.1805 die Beförderung Katzlers zum Major.
Im Vierten Koalitionskrieg, der zwischen Frankreich und Preußen in den Jahren 1806/07 geführt wurde, kämpfte er mit großer Auszeichnung mit seinem Regiment bei Maxen und Waren am 01.11.1806 unter dem Befehl General Yorcks. Sein Verband schloss sich dem Verband des Generals von Blücher an und musste am 07.11.1806 ehrenvoll bei Ratkau in französische Gefangenschaft gehen.
Nachdem er auf Ehrenwort aus der französischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, bewirtschafte er für kurze Zeit das vom Vater ererbte Gut Reitz bei Stolp in Pommern.
Andreas Georg von Katzler gehörte auch der im Umbruch bestehenden preußischen Armee an. So erhielt er am 04.10.1808 zunächst das Kommando über die das Oberschlesische Husarenregiment, ehe auf Empfehlung Yorcks 2 Monate später bereits dieses Kommando wieder aufgeben musste, um am 18.02.1809 das Kommando über das Ulanenregiment Nr. 2 zu übernehmen. Yorck urteilte gegenüber König Friedrich Wilhelm III. :
»Ich habe ihn nur bei eine Gelegenheit gesehen, bei Waren, aber er beisst an, solche Männer brauchen Euer Majestät«
Am 10.03.1809 wurde das Regiment in 1. Westpreußisches Ulanenregiment umbenannt. Am 14.03.1813, nur zwei Tage vor der preußischen Kriegserklärung an Frankreich, erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant.
Blücher übertrug ihm das Kommando über die Vorhut. Er kämpfte im Gefecht bei Möckern am 05.04.1813,wo er verwundet wurde. In der Schlacht bei Großgörschen konnte er seine Tapferkeit erneut beweisen und erhielt den russischen Wladimir-Orden III. Klasse sowie das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Er nahm an den Gefechten von Bautzen, wo er die Nachhut zurück nach Schlesien führte.
Er erholte sich jedoch schnell von seinen Verwundungen und konnte bereits im Herbstfeldzug wieder aktiv den Felddienst versehen. Den Herbstfeldzug des Jahres 1813 machte Katzler als Kommandeur der gemischten Avangarde im I. Korps unter General von Yorck mit. Die gemischte Avangarde bestand aus allen Waffengattungen. Hier hatte er den späteren Chef des Großen Generalstabes Reyher als Adjutanten zur Seite erhalten. Beide Männer ergänzten sich hervorragend.
An der Katzbach verdiente sich, bereits am 25.06.1813 zum Obersten befördert, Katzler das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Hier berichtete er an Yorck und Blücher:
Der Feind flieht so schnell, dass es mir nicht möglich ist, ihn mit den ermüdeten Pferden meiner Kavallerie einzuholen. Er hat heute früh um 6 Uhr Haynau verlassen und ist gestern früh von 9 Uhr bis abends um 10 Uhr in der grössten Unordnung geflohen. Er hat bei Haynau die Brücke über die Schnelle Deichsel abgeworfen, indessen habe ich dem hiesigen Magistrat aufgegeben, für die aller schleunigsten Wiederherstellung Sorge zu tragen.
Er kämpfte in der Folge in den Gefechten bei Borna, Reichenbach, Haynau, Löwenberg, Bünzlau,Hochkirch sowie Bischofswerda. Am 03.10.1813 nahm er auch am Gefecht bei Wartenburg teil, wo er den Übergang über die Elbe erzwang, und wenige Monate später, am 08.12.1813 erfolgte bereits seine Beförderung zum Generalmajor.
Im Jahre 1814 nahm der tapfere Generalmajor an den Schlachten bei Laon und Paris teil. Auch in den Gefechten bei La Chausse, Chalons, Chateau-Thierry, Montmirail, Mery und Claye nahm er teil. Bereits am 14.01.1814 war er jedoch aus gesundheitlichen Gründen aus den Reihen des 1. Ulanenregiments ausgeschieden. Am 24.04.1814 wurde ihm der schwedische Schwertorden verliehen und am 23.05.1815 -*wurde ihm das Kommando über die Reservekavallerie des IV. Korps übertragen. Doch wude Katzler wurde jedoch dieses Mal nicht eingesetzt. Am 13.07.1815 wurde er Brigadekommandeur im IV. Armeekorps, das in Stettin stationiert war.
Der König zollte dem verdienten und tapferen General durch den König am 03.10.1815 ein Geschenk von 2.000 Talern übersandt.
Am 30.03.1818 wurde er zum Generalleutnant befördert und am 03.02.1820 wurde er Kommandant der Stadt Danzig und zugleich übernahm er das Kommando über die 2. Division.
Andreas Georg von Katzler schied am 13.06.1825 aus dem aktiven Dienst aus und zog sich zunächst auf ein kleines Gut bei Wildenhayn zurück, wo er mit großer Leidenschaft auf die Jagd ging. Im Jahre 1830 kehrte er – seine Tochter war zwischenzeitlich auch verheiratet – kehrte er nach Preußen zurück. Dort erwarb er das Gut Wittenfelde bei Elbing. Hier verlebte der pensionierte General mit Kindern und Enkeln einen heiteren und liebevollen Lebensabend.
Freiherr von Katzler schloss am 22.09.1805 in Berlin die Ehe mit Friederike von Goeckingk (1768-1813). Seine Gattin war die Tochter des Generals von Goeckingh (1738-1813). Sie hatte sich von Friedrich Adolf von Lichinowsky scheiden lassen. Das Paar hatte den Sohn Maximilian Ernst Wilhelm (1806-1865) sowie zwei Töchter, von denen die jüngste bereits im Alter von 5 Jahren starb.
Neben dem Eisernen Kreuz 1. Und 2. Klasse und dem Orden Pour le Merite war er auch noch mit dem Roten Adlerorden I. Klasse sowie den St. Annen-Orden 1. Klasse mit Brillanten und St. Georgs-Orden ausgezeichnet worden.
Er starb am 12.07.1834 in Wittenfelde im Kreis Elbing. Seinem Wunsche entsprechend, fand er seine letzte Ruhe in seinem Garten unter zwölf schöner hoher Linden.