Philipp von Hilgers
* 09.05.1785 in Hülchenrat
† 10.02.1852 in Neuwied
Am 09.05.1785 wurde dem Kölner Bürgermeister Franz Jacob Josef von Hilgers der Sohn Philipp geboren. Die Mutter war Maria Ferdinanda Antonetta Walburga von Francken.
Der junge Mann studierte zunächst Kameral- und Finanzwissenschaften, um nach seinem erfolgreichen Studienabschluss in einem Kölner Bankhaus eine Anstellung zu finden. Im Jahre 1805 trat er jedoch in die Garde Impériale Kaiser Napoléons ein. Schon am 28.01.1806 erfolgte seine Beförderung zum ‚Sous-Leutnant in der Chasseurs-Kompanie und am 11.03.1807 wechselte er zur Gardekavallerie über. Mit dieser nahm er am 14.06. desselben Jahres an der Schlacht von Friedland gegen preußisch-russische Truppen teil. Im Jahre 1810 verließ er die Grande Armeé um das väterliche Gut in Heister zu übernehmen.
Im Jahre 1814 übernahm Hilgers auf Befehl des Herzogs von Nassau im Range eines Hauptmanns den Befehl über den Landsturm und die Miliz von Linz. Am 30.03.1815 übernahm er das Kommando über die neu gegründete Veteranenkompagnie Linz. Nachdem im Wiener Kongress das Rheinland an die preußische Krone ging, fand er im Jahre 1816 eine Anstellung als Kreiskommissar im Landkreis Linz. Am 11.02.1817 erhielt er seine Ernennung zum Königlich-preußischen Landrat. Seinen Amtssitz verlegte er nach Erpel. Im Jahre 1820 wurde ihm noch zusätzlich die Verwaltung des linksrheinischen Teils des Kreises Ahrweiler übertragen.
Am 01.05.1822 erfolgte auf höchsten Befehl die Auflösung des Landkreises Linz und die Bürgermeistereien und Gemeinden gehörten nun zum Landkreis Neuwied. Gleichzeitig erfolgte auch seine Versetzung nach Heddesdorf, wo er nun seinen neuen Amtssitz hatte..
Bis zum Jahre 1848 war sein Landkreis stark durch die standesherrliche Verwaltung beeinflusst. So unterstanden in neun von dreizehn Bürgermeistereien alle zivilen Angelegenheiten den standesherrlichen Behörden des Fürsten von Wied. Nur Hoheits-, Militär- und Steuerangelegenheiten konnte der königlich-preußische Landrat Hilgers hier ausüben. Erst zum 01.11.1848 konnte er schließlich auch die gesamte Regierungsgewalt in den standesherrlichen Bürgermeistereien übernehmen.
Philipp von Hilgers wurde im Jahre 1827 der Titel eines preußischen Freiherrn verliehen. Anlässlich seines Ruhestandes zum 01.07.1851 wurde er mit dem Titel eines Geheimen Regierungsrats geehrt.
Der Landrat von Hilgers war mit Sophie Philippe von Dhaem. Aus der Ehe stammten insgesamt 9 Kinder, davon fünf Söhne. Drei seiner Söhne wurden preußische Offiziere und zwei Landräte. .
Der Landrat Philipp von Hilgers starb am 10.02.1852 in Neuwied. Die Beerdigung fand am folgenden Nachmittag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.