Clemens Lothar Ferdinand von Fürstenberg
* 18.08.1725 in Aachen
† i26.06.1791 n Herdingen

Clemens Lothar Ferdinand von Fürstenberg-Herdingen wurde am 18.08.1725 in dr Freien Reichsstadt Aachen geboren. Sein Vater war Christian Franz Dietrich von Fürstenberg-Herdringen und seiner Ehefrau Maria Anna Theresia Agnes Luise von Hochsteden. Die Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn und Clemens August von Bayern gehörten zu seinen Paten.
Seine Kindheit erlebte er in Aachen, ehe der Vater nach einer weiteren Hochzeit mit Maria Antonetta Josepha von Galen, Tochter von Wilhelm Goswin Anton von Galen, zog er sich auf seinen Besitz auf Schloss Herdingen ins Westfälischen zurück. Dort wurde er geistlichen Hauslehrern erzogen.
Im Jahre 1742 begann er mit auswärtigen Studien, begleitet durch eine geistlichen Hofmeister begleitet. Zunächst besuchte er das Dreikönigsgymnasoum in Köln und begann danach ein rechtswissenschaftliches Studium in Köln, Fulda, Würzburg und schließlich in Salzburg.
In Paderborn erhielt er 1733 seine erste Tonsur und im Jahre 1733 eine Präbembe und später eine weitere in Trier.
Nach dem Tode beider Schwestern trat er das mütterliche Erbe an und verließ den geistlichen Stand und übernahm die Verwaltung des Besitzes der Familie von Hochsteden. Die Präbembe in Paderborn übergab er an seinen Bruder Friedrich Karl.
Ab 1749 lebte er, im Jahre 1744 wurde ihm bereits der Ehrentitel eines kurkölnischen Kammerherrn verliehen, auf Schloss Obsinning in Remersdaal, das zum Herzogtum Jülich gehörte. Zu jener Zeit wurde er zum Mitglied der Ritterschaft im Herzogtum Westfalen.
Nach dem Tod des Vaters übernahm Fürstenberg am 24.08.1755 den Besitz und die Ämter des Vaters als Erbdroste in den Ämtern Bilstein, Waldenburg und Fredeburg. In Oberkirchen nahm er das Amt des Gerichtsherrn wahr und Erbvogt der Klöster Grafschaft und Ewig.
1763 ernannte Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels ihn zum wirklichen Geheimnis.en Rat.
Das politische Wirken Fürstenberg blieb jedoch beschränkt. So konzentrierte er sich auf den Arnsberger Landtage, während er bei den Landtagen in Paderborn und Münster selten teilnahm. Über seine Brüder Franz und Franz Egon von Fürstenberg war uber die politischen Ereignisse in Westfalen gut informiert. Auch in sei em Amt als Drost ließ er sich oft vertreten. In den Jahren 1765/66 wandte er sich gegen die Auswanderung nach Ungarn. Seine Korrespondenz um die Wahl Bischofswahlen nach dem Tode Clemens Augusts und der Nachfolge Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels sind überliefert.
Im Jahre 1756 konnte Fürstenberg die Halbgeschwister auszahlen und die alleinige Kontrolle über Familienfideikommiss übernommen. In diesem Jahr zog er auch auf Schloss Adolfsburg, wo bis Ende der 1780er Jahre lebte.
Bereits zu Lebzeiten des Vaters wurde er als Mitverwalter tätig. Er trieb verschiedene Initiativen zur Verbesserung des wirtschaftlichen Etfolges voran und betrieb mehrere Hammerwerke und Bergbau. Die Auswirkungen des Siebenjährigen Krieges konnte er durch Einnahmen aus Besitzungen außerhalb Westfalens gelegen, abmildern. 1766 erwarb er mit dem Fresekenhof zusätzliche 208 Morgen Land und ein Jagdrecht. Im Jahre 1788 konnte er noch Gut Valbert im Kirchspiel Oedingen und das Gut Burgholdingshausen mit den dazugehörigen Anteil am Müsener Stahlberg im Siegerland eerwerben. Durch diese Erwerbung wurde er Mitglied der Reichsritterschaft. Er selbst verwaltete den industriellen Besitz gut, sein Augenmerk lag jedoch nicht auf den Ausbau dieses Vermögenswertes. Dies übernahm jedoch sein Sohn.
Er war ein sehr gründlicher Verwalter, der für die Verwaltung seines Besitzes Menschen mit praktischer Erfahrung bevorzugte. Regelmäßig bereiste er seine Besitzungen, da er sich nicht ausschließlich auf die schriftlichen Berichte seiner Verwalter verlies.
Fürstenberg war bekannt als ein bedeutender Pferde- und Hundezüchter. Auch baute der bibliophilie Freiherr in Schloss Adolfsburg aus und erwarb die ehemalige Bibliothek der Kartäuser zu Lüttich und stand mit anderen Buchliebhabern im Regen Briefwechsel.
Im Jahre 1787 bemühten sich seine Brüder, dem im Alter exzentrisch werdenden Fürstenberg unter Vor.undschaft zu stellen. Man hatte ihm zwischenzeitlich bei den Observanten zur Pflege und Kontrolle untergebracht. Er wehrte sich erfolgreich gegen die Zuscheibung einer geistigen Krankheit und wurde im Folgejahr wieder in die Verwaltung seiner Güter eingesetzt.
Mit Sophie Charlotte Wilhelmine von Hoensbroeck zeugte Fürstenberg fünf Söhne und drei Töchter, von denen nur der älteste und die beiden jüngsten Söhne sowie die Tochter Marie.
In seinem Testament vom 27.07.1787 teilte Fürstenberg den seit Jahrhunderten in einer Hand befindlichen Besitz unter seinen drei überlebenden Söhnen Franz Clemens, Friedrich Leopold und Theodor von Fürstenberg auf.
Freiherr Clemens Lothar Ferdinand von Fürstenberg starb am 26.07.1791 in Herdingen im Alter von 65 Jahren.
Normdaten
VIAF: 171730268
GND: 1013155629
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