Adolph Gottlieb Friedrich

* 30.09.1730 in Neubrandenburg
† 06.11.1809 in Greifswald

Adolph Gottlieb Friedrich war das dritte Kind von Gottfried Friedrich, der im Jahre 1748 verstarb und dessen Ehefrau Christina, eine geborene Worms.

Er erlernte in Neubrandenburg den Beruf eines Lichtgießers und Seifensieders. Nachdem im Jahre 1753 durch den »Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich« die wirtschaftlichen Bedingungen für Handwerker grundlegend. So war im Herzogtum Mecklenburg-Strelitz die Ausübung einiger Handwerke auf dem Lande verboten, sodass die Handwerker in die Städte abwanderten. In den Städten wurden im Gegenzug die strengen Zunftregeln gelockert.

Dies führte dazu, dass der Lichtgießer und Seifensieder Friedrich durch sein Gewerbe kein auskömmliches Einkommen mehr erzielen konnte. So verließ er im Alter von 33 Jahren dazu, dass er seine Vaterstadt Neubrandenburg in Richtung Schwedisch-Pommern verließ. In Greifswald gab es zu jenem Zeitpunkt noch keine Produzenten für Seife und Talglichter, da der Betrieb von Ludwig von Hess bereits seit Jahren geschlossen war.

So gründete Friedrich im Jahre 1763 eine Lichtgießer-Werkstatt. Zwei Jahre später konnte er ein Haus ersteigern, wo er Werkstätten einrichtete. Er holte die achtzehn Jahre jüngere Sophie Dorothea Bechly, Tochter des Neubrandenburger Jungschmieds Konrad Friedrich Bechly nach Greifswald. Am 14.01.1765 heirateten beide. Bereits am 14.10.1763 erwarb er das Bürgerrecht zweiten Standes in seiner neuen Heimatstadt.

Der Fabrikant und Großhändler für Seife und Licht musste zunächst gegen den Widerstand der Bürger sein Geschäft aufbauen. So erhoben die Pastoren des nahen St. Nikolai Domes Einspruch gegen die Werkstätten. Sie erhoben wegen »des üblen Geruchs und sonstiger Ungemächlichkeiten wegen« Klage. Weil er Kerzen unter zwei Pfund verkaufte und somit gegen ein Privileg der Krämerzunft verstieß, wurde er durch diese verklagt. Im Jahre 1768 erhielt er jedoch eine Genehmigung, wonach er auch eine Seifenfabrik betreiben durfte und Kerzen in allen Größen verkaufen durfte. Somit konnte sich der Fabrikant letztlich mit seinem Gewerbe durchsetzen.

Schon von Krankheit gezeichnet, übergab Adolph Gottlieb Friedrich sein Geschäft an seinen Sohn Johann Christian Adolf Friedrich. Dieser übernahm ein sehr florierendes Unternehmen.

Das Adolph Gottlieb Friedrich am Ende seines Lebens ein erhebliches Vermögen besaß zeigte sich an einem Streit zwischen den Söhnen um das vom Vater zu hinterlassende Erbe. So gewährte der alte Friedrich im Jahr vor seinem Tode ein erhebliches Darlehen, dass er mit Hilfe seines Schwiegersohnes August Sponholz, an den Kammerherren Adolf von Engel aus Breesen gab. Da dessen Rückzahlung durch Engel in Frage stand, wandten sich mehrere seiner Kinder gegen die Darlehnsvergabe.

Über Friedrich berichtete seine Enkelin Lotte Sponholz in ihren Lebenserinnerungen folgendes:

Strenge Rechtlichkeit und ein gewisser edler Stolz waren wohl die Grundzüge seines Charakters. Mit großem Fleiß trieb er sein Handwerk, suchte aber seinen Kindern möglichste Erziehung zu geben.

Aus der Ehe mit Sophie Dorothea Bechly entstammten insgesamt zehn Kinder. Seine erst geborene Tochter Catharina Dorothea (1766-1808) war seit Dezember 1791 mit August Jacob Friedrich Sponholz (1762-1819), dem Pastor in Breesen bei Penzlin, verheiratet. Maria Dorothea (1768-1791) war mit den Greifswalder Kaufmann Joachim Praefke verheiratet.

Sein ältester Sohn Johann Christian Adolf (1770-1838) war zunächst Kaufmann in Neubrandenburg und übernahm später das väterliche Geschäft. Er war mit Margarethe Brückner, der Tochter des Pastors und Literaten Ernst Theodor Johann Brückner (1746-1805) aus Groß Vielen verheiratet. Der Sohn Johann David (*/† 1772) starb bereits wenige Wochen nach der Geburt.

Sein Sohn Johann Samuel (1773-1844) wurde Huf- und Waffenschmiede-Amtsmeister in Neubrandenburg und heiratete im Jahre 1801 Wilhelmina Stoy. Sein Sohn Caspar David Friedrich (1774-1840) wurde ein bedeutender Kunstmaler der Romantik, der im Jahre 1818 Caroline Brommer (1793-1847) heiratete. Johann Christoffer Friedrich (1775-1787) starb bereits im Alter von 12 Jahren, als er seinen älteren Bruder Caspar David Friedrich vor dem Ertrinken rettete.

Johann Heinrich Friedrich (1777-1844) war, wie sein Vater und älterer Bruder Johann Christain Adolf Friedrich Lichtgießer und Seifensieder in Greifswald und seit 1809 mit Erdmute Amalie Henriette Hube (1791-1814) verheiratet. Sein jüngster Sohn Christian Joachim Friedrich (1779-1843) wurde Kunsttischler und Tischler-Altermann in Greifswald. Im Jahre 1813 ging er die Ehe mit Elisabeth Westphal (1795-1866) ein. Die Tochter Barbara Elisabeth Johanna Friedrich (1780-1782) starb im Kindsalter an den Blattern.

Nach dem Tod seiner Frau kümmerte sich die Haushälterin Mutter Heiden um Haushalt und Kinder des Witwers. Die Kinder bekamen eine angemessene Ausbildung. So bekam Caspar David Friedrich vom Universitätszeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp Unterweisungen im Zeichnen um sich auf sein späteres Studium an der Kopenhagener Akademie vorzubereiten.

Adolph Gottlieb Friedrich starb am 06.11.1809 in Greifswald als angesehener und vermögender Fabrikant an den Folgen eines Krebsleidens. Er wurde 79 Jahre alt.


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