Friedrich August Peter von Colomb

* 19.06.1775 in Aurich
† 12.11.1854 in Berlin

Friedrich August Peter von Colomb wurde am 19.06.1775 im ostfriesischen Aurich als Sohn des Kammerpräsidenten Peter von Colomb, der im Jahre 1786 in den preußischen Adelsstand erhoben wurde, geboren. Sein Bruder Ludwig Christoph von Colomb wurde später Präsident der Regierung zu Breslau und seine Schwester Amalie ging im Jahre 1795 die Ehe mit dem späteren preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher ein. 

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Aurich entschied Colomb sich für eine Karriere im preußischen Heer. Am 10.04.1792 wurde er zum Junker im Husarenregiment von Eben (Nr.2) befördert. Zwischen 1792 und 1794 kämpfte er im Feldzug gegen das revolutionäre Frankreich. Er nahm am Gefecht bei Alsheim teil und am 16.04.1793 erfolgte seine Beförderung zum Kornett.

Seine Beförderung zum Sekondeleutnant erhielt er am 06.02.1797 als Angehöriger des Leibhusarenregiments von Rudorff (Nr.2).

Im Jahre 1806 nahm der preußische Offizier an der Schlacht bei Jena und Auerstedt teil. Nach der Schlacht kämpfte er in den Reihen des Generals Blücher. Er war an der Verteidigung Lübecks beteiligt.

Am 06.05.1807 erhielt er seine Beförderung zum Premierleutnant. Das Patent wurde rückwirkend auf den 18.10.1806 ausgestellt.

Zum 06.05.1809 erfolgte seine Versetzung zum brandenburgischen Husarenregiment (Nr. 3). Die Beförderung zum Stabsrittmeister erhielt Colomb am 02.04.1811.

Unter gleichzeitiger Beförderung zum Rittmeister am 06.05.1813 wurde der Offizier zum Führer eines preußischen freiwilligen Jägerdetachements, bestehend aus der freiwilligen Jägereskadron des Brandenburgischen Husarenregimentes Nr. 3 und 10 Husaren des gleichen Regimentes. Im Juni 1813 erhielt er das Eisernes Kreuz zweiter Klasse für die Wegnahme eines gesamten französischen Artillerieparks bei Zwickau. Er nahm bei der Gelegenheit 6 Offiziere, 116 Mann Reiterei, 80 Mann Infanterie sowie mehrere 100 bewaffnete Trosssoldaten gefangen. Er nahm den französischen Truppen bei der Gelegenheit auch 700 Pferde, 18 Kassen sowie 6 Haubitzen mit 46 Munitionswagen weg.

Der russische Zar Alexander I. verlieh dem preußischen Offizier den St. Annen-Orden. Bereits am 18.06.1813 folgte seine Beförderung zum Major. Sein Streifkorps wurde dem leichten Garde- Kavallerie-Regiment zugeteilt. Im Oktober 1813 führte er erneut Streifzüge in Sachsen und dem heutigen Thüringen durch. Das Streifkorps wurde auf zwei Eskadrons verstärkt. Das Eiserne Kreuz Erster Klasse wurde dem Streifkorpsführer am 11.01.1814 verliehen.

Während der Feldzüge der Jahre 1813/14 kämpfte der hoch dekorierte Offizier in den Gefechten bei Dresden, Nollendorf und Montmirail erfolgreich gegen die napoleonische Armee. Auch nahm er im Gefecht bei Schleusingen und am Sturm auf Arnheim teil.

Mit Wirkung vom 29.03.1815 erfolgte die Ernennung zum Kommandeur des 8. Husarenregimentes. Er nahm an den Kämpfen in Ligny und Belle Alliance teil. In dieser Dienststellung erfolgte seine Beförderung zum Oberstleutnant am 30.10.1815. In dieser Stellung wurde er im Oktober 1818 zum Oberstleutnant ernannt.

Seit dem 20.10.1823 wurde der verdiente preußische Offizier an die Spitze des 1. Departements des Kriegsministeriums gestellt. Er blieb bis zu seiner Beförderung zum General am 30.03.1829 in dieser Stellung. Mit der Beförderung erhielt er auch das Kommando über die 12. Kavalleriebrigade in Neiße übertragen. Am 30.03.1838 wurde er an die Spitze der 15. Division gestellt und er wurde 1. Militärkommandant in Köln. Dieses Amt übte er jedoch nur ein Jahr aus. Wenige Tage später wurde er zum Generalleutnant befördert. Die 15. Division befehligte er noch bis zum 01.12.1841.

Am 02.12.1841 wurde er zum Kommandanten von Berlin sowie zum Chef der Landgendarmerie berufen. Seit dem 21.09.1843 war Colomb der Kommandierende General des V. Armeekorps in Posen. Er war hier an der Niederschlagung der polnischen Unruhen in der Provinz Posen 1846 beteiligt und fiel als Vertreter eines harten antipolnischen Kurses in Ungnade. So beteiligte sich der preußische General nicht an den Vermittlungsversuchen des Generals von Willisen und stellte sich gegen die von Preußen angestrebte Pazifikation während der Revolution von 1848. Am 09.06.1848 wurde er seines Kommandos beim V. Armeekorps entbunden.

Am 10.06.1848 wurde Colomb zum Gouverneur von Königsberg in Ostpreußen berufen. 

Als Folge seines Verhaltens während des polnischen Aufstandes wurde er am 07.07.1849 mit dem Charakter eines Generals der Kavallerie mit Pension zur Disposition gestellt. Er verlässt Ostpreußen und zieht nach Berlin.

Seine Lebenserinnerungen publizierte er unter dem Titel »Streifzüge 1813-1814« im Jahre 1848.

Am 10.04.1842 verlieh der preußische König den verdienten Offizier den Roten Adlerorden I. Klasse in Brillanten. Am 28.03.1843 erhielt er noch den Orden der Heiligen Anna I. Klasse mit Brillanten durch den russischen Zaren verliehen.

Der preußische Offizier ging am 14.08.1808 die Ehe mit Wilhelmine Luise Stosch, Tochter des Geheimen Rats und königlich-preußischen Leibarztes Dr. med. Carl Wilhelm Stosch ein. Die Ehe wurde in Berlin geschlossen und aus ihr stammen vier Söhne, von denen Enno und Gebhard eine Laufbahn im preußischen Militär anstrebten und den Rang eines Generalleutnants erreichten. Nach dem Tod seiner ersten Frau ging er am 21.04.1824 in Berlin die Ehe mit deren Schwester Marie Henriette Stosch ein. Der Sohn Karl stieg ebenfalls bis zum Generalleutnant in der preußischen Armee auf. Seine Tochter Mathilde heiratete den Maler Julius Muhr.

Friedrich August Peter von Colomb starb am 02.11.1854 im Alter von 79 Jahren stirbt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Garnisionsfriedhof in Berlin Mitte, wo sein Grab nahe der letzten Ruhestätte Adolf von Lützows zu finden ist. Bis zum Jahre 2017 gehörte sein Grab zu den Berliner Ehrengräbern.

Normdaten

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