Charles Eugène Gabriel de La Croix Marquis de Castries
* 25.02.1727 in Paris
† 11.01.1801 in Wolfenbüttel
Charles Eugène Gabriel de La Croix erblickte als Sohn des Gouverneurs und Sénéchal von Montpelier, Joseph François de La Croix, Marquis de Castries (1663-1728) in Paris das Licht der Welt. Mutter war Marie-Françoise de Lévis Charlus (1698-1728). Die Familie entstammte einer alten, seit dem vierzehnten Jahrhundert nachweisbaren Familie aus Montpelier im Languedoc.
Im Mai 1739 trat der junge Marquis de Castries in das Regiment du Roi-Infanterie ein. Am 23.08.1743 erhielt er sein Patent als Leutnant. Zwischenzeitlich nahm er auch weitere Aufgaben, die schon sein Vater übertragen bekommen hatte, für den König wahr, so war er Lieutenant du Roi in Languedoc und Gouverneur in Montpelier und Sète (01.12.11743). Er nahm in der Folgezeit an den Feldzügen des französischen Königs Louis XV. teil. Am 26.03.1744 wurde der junge Adelige zum Mestre de Camp, vergleichbar mit einem Obersten, im Regiment du Roi-Cavallerie befördert. Vier Jahre später ist er bereits Brigadegeneral und Kavalleriekommandeur.
1756 kommandierte der junge General das französische Expeditionskorps in der Karibik. Doch schon im folgenden Jahr findet man ihn auf dem europäischen Kriegsschauplatz. In der Schlacht von Roßbach am 05.11.1757 wurde der Marquis de Castries zweimal verwundet. Am 28.12.1758 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant und er übernahm die Aufgaben eines Maitre de camp generale bei der Kavallerie ab den 16.04.1759 wahr. Bei der Schlacht am Kloster Kamp am Niederrhein am 16.10.1760 rettete er durch sein Temperament und seinen Mut eine fast verloren geglaubte Situation.
Nach dem Siebenjährigen Kriege wurde der Marquis zum Gouverneur in Flandern und in der Grafschaft Hennegau bestellt. Im Jahre 1770 wurde er Kommandant der Gendarmerie und behielt dieses Amt bis zum seinem Austritt aus dem Militärdienst im Jahre 1788 bei.
Auf Empfehlung seines Freundes Jacques Necker berief König Louis XVI. zum Marineminister ernannt. Er blieb bis zum 24.08.1787 im Amte, nachdem er zwischenzeitlich im Jahre 1783 zum Marschall befördert wurde.
Als Marineminister beschäftigte sich Marquis de Castries mit der Reorganisation der französischen Flotte um auch globaleren Konflikten gewachsen zu sein. Neue Führungspersönlichkeiten wie de Grease (1722-1788) werden in führende Stellungen beordert. Im Indischen Ozean versuchte er bei Ausbruch des Krieges zwischen England und den Vereinigten niederländischen Provinzen überseeische Territorien in Besitz zu nehmen. Dieses Vorhaben, mit dem er Admiral Suffren (1729-1788) beauftragte, scheiterte. Nach dem Kriege versuchte er die Hierarchien und den Verwaltungsapparat innerhalb der französischen Marine zu reformieren.
Im Jahre 1787 nahm Marquis de Castries an der Notabelnversammlung teil, die der König in Vorbereitung der Generalstände einberufen hatte. Als ihm der König am 13.07.1789 erneut das Amt des Marineministers antrug, lehnte der Marschall jedoch ab.
Bei Ausbruch der Französischen Revolution floh der Adelige nach Deutschland. Er stellte sich in den Folgejahren in den Dienst der royalistischen Kräfte, die gegen das revolutionäre Bestreben in Frankreich erfolglos antraten. Während der preußisch-österreichischen Intervention im Herbst des Jahres 1792 befahl er unter dem Kommando des Marschalls de Broglie(1718-1804) ein Armeekorps des Prinzen. Er diente später als Stabschef des Conte de Provence.
Am 19.12.1743 ehelichte er Gabrielle Isabeau Thèrese de Rosset de Rocozel. Dieser Ehe entstammte seine Tochter Adélaide Marie Gabrielle de La Croix de Castries (1749-1825) und sein Sohn Armand Charles Augustin de La Croix, Duc de Castries (1756-1842).
Charles Eugène Gabriel de La Croix Marquis de la Castries starb am 11.01.1801 als Gast seines ehemaligen Gegners, der Herzogs von Braunschweig.