Heinrich Hirsch Cahn
* 00.00.1776 in Bonn
† 22.08.1858 in Bonn
Heinrich Hirsch Cahn war der Sohn des Bonner Bankiers Jonas Hirsch Cahn und seiner Gattin Helene, geborene Deutz.
Im Jahre 1793 trat er in das vom Vater 1773 am Viereckplatz gegründete Bonner Bankhaus ein. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1819 stand er an der Spitze dieses Bankhauses. Noch im selben Jahr erwarb er ein Gebäude am Bonner und von hier aus die Geschäfte.
Im Jahre 1846 trat sein 30jähriger Neffe Albert Cahn in das Bankhaus ein. Das Bankhaus existierte noch bis 1896 und wurde dann in die Westdeutsche Bank vormals J. Cahn umbenannt und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Jahre 1904 ging das Geldinstitut schließlich in den Schaffhausen Bankverein auf.
Im Jahre 1837 wurde er durch den Kölner Regierungspräsidenten zum Bonner Stadtrat ernannt. Grundlage für diese Berufung bildete das im Rheinland noch geltenden Kommunalrecht aus der französischen Zeit. Auch nachdem 1846 die Rheinische Gemeindeordnung eingeführt wurde, behielt Cahn seinen Sitz im Stadtrat.
In Jahre 1837 war der Bankier auch maßgeblich an der Gründung der Bonn-Cölner Eisenbahn beteiligt, die am 12.05.1844 den Betrieb aufnahm und 1858 bis Koblenz verlängert wurde.
Cahn entstammte dem »rabbinischen Adel« und war somit auch im jüdischen Gemeindeleben aktiv. Er gehörte zu den wohlhabendsten und erfolgreichsten Persönlichkeiten der Bonner jüdischen Gemeinde.
So wurde er 1839 als weltliches Mitglied der Bonner Konsistoriums gewählt und behielt dieses Amt auch in der Folge. Währen seiner Amtszeit wurde Aaron Auerbach zum Konsistorialrabbiner gewählt. Dies führte zu regelmäßigen Auseinandersetzungen beider Männer, die sich in der jüdischen Presse und der »Bonner Zeitung« jener Zeit nachverfolgen ließen. Auch war er Ältester des jüdischen Landeskonsistoriums im Rheinland.
Heinrich Hirsch Cahn heiratete Nanette Cahn, die Tochter des jüdischen Rabbiners. Das Paar hatte sechs Kinder, von denen die beiden Söhne ihn nicht überlebten. Der erstgeborene Sohn Florian Samuel starb im Alter von 28 Jahren 1835. Der zweitgeborene Sohn starb unmittelbar nach der Geburt.
Bereits im Jahre 1815 starb seine Gattin und er heiratete in der Folge nicht mehr.
Heinrich Hirsch Cahn starb am 22.08.1858 um 17:00, wie es in den Sterberegistern der Stadt Bonn vermerkt wurde. Seine letzte Ruhestätte fand er am übernächsten Tag auf dem Schwarzrheindorfer jüdischen Friedhof.
Normdaten
VIAF: Kein Eintrag
GND: Kein Eintrag
LCCN: Kein Eintrag