Conrad Arnold Böninger

* 23.04.1764 in Duisburg
† 02.04.1825 in Duisburg

Conrad Arnold Böninger wurde am 23.04.1764 als fünftes und letztes Kind des Johann Gerhard Böninger (1720-1790) und der Johanna Sibylla Hartweck (1727-1802) in Duisburg geboren. Sein Vater war seit 1762 alleiniger Geschäftsführer eines Duisburger Traditionsunternehmens, das seit dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts als Lebensmittel- und Kolonialwarenladen bestand. Zuvor führte er seit 1742 zusammen mit seinem Vater Theodor, 1691-1773) und seinem Bruder Conrad, 1722-1787) das Geschäft.

Seit den 1760er Jahren war der Firmeninhaber bemüht aus dem Handelshaus ein Tabak produzierendes Unternehmen zu schaffen. So gründete man im Jahre 1762 die erste Tabakbank. Zwischen 1773 und 1784 stieg der Anteil von Tabak von 6,6% auf 23,5% des Warenanteils. Kurz nach Conrad A. Böningers Tod stieg der Anteil von Tabakprodukten auf 70,8% im Jahre 1828.

Im Jahre 1803 übernahm Conrad A. Böninger die Leitung der Firma alleine und führte sie unter den Namen »Arnold Böninger« weiter. Das Unternehmen florierte zunächst weiter. Um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert gehörte das Handelshaus Böninger zu den größten Duisburger Handelshäusern. Die Familie gehörte zur wirtschaftlichen Führungselite der Stadt.

Im Jahre 1805 wurde die preußische Provinz Kleve an Frankreich übergeben und im November des folgenden Jahres erließ Napoléon I. aus Berlin das Dekret zur Einrichtung der Kontinentalsperre. Im Jahre 1809 folgte für Kleve und das Herzogtum Berg ein Importverbot für Kolonialwaren. Dies führte natürlich zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Handelshauses, die im Jahre 1811 durch ein weiteres Dekret verschärft wurden. Dieses Dekret verbot jeglichen Anbau und Handel mit Tabak. So war die Firma Böninger gezwungen ihre Tabakproduktion komplett einzustellen, Im November 1811 versiegelten französische Zollbeamte alle Tabaklager in Duisburg und beschlagnahmten diese. Für das Unternehmen waren die Verluste hoch doch nicht existenzbedrohend, da Carl Arnold Böninger noch nicht ausschließlich auf die Tabakproduktion gesetzt hatte.

Während Duisburg Bestandteil des Kaiserreichs Frankreich war, gehörte Conrad Arnold Böninger zu den bedeutendsten Honoratioren der Stadt. Im Jahre 1806 hatte man ihm bereits die Aufsicht über das Kapital sämtlicher städtischer Stiftungen übertragen. Als Kaiser Napoléon I. am 02.11.1811 in Duisburg Station machte, fand ihm zu Ehren im Hause des Duisburger Unternehmers ein offizielles Frühstück statt. Im Jahre 1812 wurde er Maire – also Bürgermeister - von Duisburg.

Nach Ende der napoleonischen Herrschaft konzentrierte sich der Duisburger Unternehmer darauf, seinen Betrieb wieder aufzubauen. Zunächst betrieb er eine Seifenfabrik sowie eine Baumwollspinnerei. Diese Produktion wurden jedoch eingestellt nachdem man wieder die Tabakproduktion aufnehmen konnte.

Bis zum Jahre 1823 entwickelte sich die Firma zum wichtigsten Gewerbesteuerzahler in Duisburg. Böninger engagierte sich auch im sozialen Bereich und gründete bereits im Jahre 1825 eine betriebliche Krankenkasse.

Conrad Arnold Böninger heiratete am 16.08.1791 Katharina Elisabeth Carstanjen. Aus dieser Ehe stammten die drei Söhne Carl Friedrich , Theodor und Ferdinand Böninger.

Nach dem Tode Conrad Arnold Bönigers übernahm sein Sohn Carl (1795-1877) die Leitung des Familienunternehmens.


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