Janos Bastányi
* 09.05.1763 in Tapolca im Komitat Zala
† 12.05.1845 in Linz

János Batsányi wurde am 09.05.1763 in Tapolca im ungarischen Kombinat Zala geboren und entstammte einer bürgerlichen ungarischen Familie.
Er besuchte die Schulen in Keszthely, Veszprém, Sopron und bei den Piaristen von Pest. Im Alter von 22 Jahren hatte er die Universität erfolgreich abgeschlossen und beherrschte neben Ungarisch auch Latein, Deutsch und Französisch.
Er trat eine Stelle als Hauslehrer bei Baron Lőrinc Orczy, einem Dichter und Offizier, in Pest an und unterrichtete die Söhne des Hauses. Der Baron mochte den jungen Mann und gewährte ihm Zugang zu literarischen Kreisen der ungarischen Aufklärung.
Im Jahre 1785 trat er in die Kammerdirektion ein und wurde später sogar zum Schreiber befördert.
Im Jahre 1787 gehörte er mit Dávid Szabó Baróti und Ferenc Kazinczy zu den Gründern der ersten ungarischen Literaturgesellschaft »Kassai Magyar Társaság«, schnell wachsend durch Mitglieder aus ganz Ungarn, erlangte sie eine entsprechende Bedeutung. Bereits im Jahre 1788 brachte die Gesellschaft die Literaturzeitschrift »Kassai Magyar Társaság« heraus, die bis zum Jahr 1792 erschien.
Von Anfang an wurde diese Zeitschrift auch politisch. So waren der radikal denkende Batsányi und der eher vorsichtig agierende Ferenc Kazinczy immer wieder aneinander geraten. So gefiel es Kazinczy nicht, dass seine Einleitung neu redigiert und im Ton deutlich radikaler wurde. Als sich dies wiederholte trennte sich Kazinczy und gründete die Zeitschrift »Orpheus«.
Nachdem in Frankreich die Revolution ausgebrochen war, gehörte Batsányi schnell zu den Befürwortern der Französischen Revolution und der jakobinischen Ideen. Nachdem im »Ungarischen Museum« sein Gedicht »Über die Veränderungen in Frankreich« erschien, wurde er denunziert und geriet in den Fokus der österreichischen Sicherheitsbehörden. Schließlich wegen seiner politischen Gesinnung von der Kammerdirektion entlassen entlassen.
Eine neue Anstellung erhielt er beim Grafen Miklós Forgách, dem Hochherrn von Niitra, als Privatsekretär.
Ihm wurde die Teilnahme an der ungarischen Martinovics-Bewegung, die die Ideen der Französischen Jakobiner in Ungarn verbreiten wollten, vorgeworfen und so folgte am 11.11.1794 seine Verhaftung.
Im folgenden Prozess wurde er jedoch von einer Beteiligung an der Martinovics-Bewegung entlastet, dennoch zu einem Jahr inhaftiert. Dies begründete man wegen einer nicht erfolgten Anzeige der Bewegung und zugleich wegen seiner Verteidigungsrede in der er sich auf »gefährliche Prinzipien« berief.
Erst wurde der Schriftsteller in Buda und anschließend in Kufstein, wo er schließlich am 23.04.1796 in die Freiheit entlassen wurde, inhaftiert. Nach seiner Entlassung ging der Schriftsteller nach Wien.
Er veröffentlichte zu jener Zeit die Werke des ungarischen Autors Pál Ányos (1756-1784), einem Dichter des ungarischen Sentimentalismus, und versah diese mit eigenen Notizen im Jahre 1798. Er arbeitete auch an einer Übersetzung von »Ossian«, von der jedoch nur »Krieg von Iniszthona« im Jahre 1816 im »Erdélyi Muzéum V«, erschienen ist.
1799 lernte Batsányi die Dichterin Gabriella Baumberg (1766-1839) kennen. Erst 1805 könnten beide die Ehe schließen, nach dem seiner Eltern ihren Widerstand aufgaben und sich seine finanzielle Lage durch eine Anstellung bei der Wiener Bankdirection verbessert hatte.
Zwischen 1805 und 1807 veröffentlichte er die deutschen Gedichte seiner Gattin Gabriele.
Als der französische Kaiser Napoléon im Jahre 1809 in Wien einzog bat ihn der Herzog von Bassano eine Proklamation Bonapartes ins Ungarische zu übersetzen. In dieser Proklamation forderte der französische Kaiser die Ungarn zum Bruch mit Österreich auf. Nach dem Abzug der Franzosen verließen Batsányi und Baumberg Wien und siedelten sich in Paris an. Kaiser Napoléon gewährte ihm eine jährlichen Pension in Höhe von 2000 Franken jährlich..
Als im Jahre 1814 die Alliierten in Paris einzigen, meldete sich der Emigrant bei den österreichischen Truppen und wurde 1815 ins Gefängnis in Spielberg einlieferten. Ab dem Jahre 1816 durfte er sich unter strenger Polizeiaufsicht in Linz aufhalten. So war ihm eine Teilhabe am kulturellen Leben der oberösterreichischen Provinz nicht mehr möglich.
1824 beteiligten sich der Schriftsteller an der Debatte zwischen Orthologen und Neologen. Hierbei unterstützte er – zum einen aus Abneigung gegen Kazinczy aber vermutlich auch mangels eines umfassenden Austausches mit zeitgenössischen ungarischen Literaten war er hier eine nicht mehr gehörte Stimme.
1824 publizierte er noch die Gedichte von Ferenc Faludi (1704-1779).
Nach dem Tod seiner Frau Gabriele am 24.07.1839 vereinsamte er sehr schnell. Im Jahre 1843 nahm ihm die ungarische Akademie der Wissenschaften als korrespondierendes Mitlgied - anlässlich seines 80. Geburtstages - auf. Seine Bilbikotek vermachte er später dem ungarischen Nationalmuseum.
Der Jakobiner, Dichter und Übersetzer János Bastanyi starb am 12.05.1845 in Linz, wo zunächst beigesezt wurde. Im Jahre 1934 wurde er - zusammen mit seiner Frau - auf den Firedhof seiner Vaterstadt Tapolca umgebettet und in einem Ehrengrab seine letzten Ruhestätte fand..
An der Landstraße 28 in Linz - seiner letzten Wohnanschrift - erinnert noch heute eine große Gedenktafel an den ungarischen Poeten und seine deutsche Ehefrau.
Werke:
- Die Tapferkeit der Ungarn. Erleuchtet durch die Beispiele der Alten ; Trattner Str., Pest, 1785
- Mit der Freude, dass Kassas Häuser klingeln... ; sn, sl, 1790
- Der Kampf. Ein lyrisches Gedicht. Nebst einem Anhang über das Feodalwesen und das neue europäische Staatensystem oder die republikanische konstitutionelle Monarchie ; Cotta], Tübingen, 1810
- An ungarische Wissenschaftler ; Trattner, Pest, 1821
- Gedichte von Faludi Ferentz ; veröffentlicht. János Batsányi über Leben und Werk von Faludi Ferentz sowie über die ungarische Sprache und Poesie [ca. mit seinem Arbeitszimmer]; János Trattner Ny., Pest, 1824
- Gedichte von János Batsányi ; Trattnerstraße, Pest, 1827
- János Batsányis dichterische Werke ; 2. erweitert. veröffentlichen.; Königliche Universität, Buda, 1835