Johan David Åkerblad

* 06.05.1763 in Stockholm
† 07.02.1819 in Rom

Johan David Åkerblad wurde am 06.05.1763 in Stockholm als Sohn eines Spiegelfabrikanten geboren.

Im Jahre 1778 schrieb er sich als Student an der Universität Uppsala ein und studierte klassische und orientalische Sprachen. Im Jahre 1782 disputierte er mit der Schrift »De Primis Secide sub rege Gustavo I. extra Septentrionem initis foederibus« bei Professor Fant.

Nach seinem Studium trat Åkerblad in den diplomatischen Dienst Schwedens ein und wurde 1783 an die schwedische Gesandtschaft nach Konstantinopel berufen. Er nutzte die Gelegenheit und unternahm zahlreiche Reisen durch das osmanische Reich. So besuchte er Kleinasien, Syrien, Ägypten Palästina und Tunesien und studierte sowohl deren Völker und Sprachen. Zahlreiche seiner Notizen jener Zeit werden heute noch in den Archiven des Vatikans aufbewahrt.

Im Jahre 1789 kehrte er nach Stockholm zurück, wo er als Protokollsekretär und Übersetzter türkischer Schriftstücke im Außenministerium tätig war. Im Jahre 1791 entsandte man ihn erneut nach Konstantinopel. Dort blieb er auch weiterhin der Forschung verpflichtet und besuchte en Ort, wo man seinerzeit Troja vermutete. Er beschäftigte sich auch mit topografischen Fragen und veröffentlichte diese Ergebnisse in seiner »Reise nach Troja«.

Als Legationsrat ging er nach Paris. Auch hier bereiste er Europa und Europas wissenschaftliche Institute.

Im Jahre 1799 fand, während Napoleons Ägyptenfeldzug, ein französischer Soldat im Wüstensand einen Stein, der Inschriften in drei Sprachen enthielt. Für die Wissenschaft eine interessante Quelle und nachdem der französische Orientalist Sylvestre de Sacy scheiterte, den demoitschen Text auf dem Stein durch einen grafischen Vergleich mit dem griechischen Text vergleichen, untersuchte auch Åkerblad den Stein. Es gelang ihm innerhalb von nur zwei Monaten aus den demotischen Text Eigennamen zu entschlüsseln. So konnte er griechischen Eigennamen bestimmen, Worte wie zum Beispiel Griechisch, Tempel oder ägyptisch waren so eindeutig bestimmt. Hierbei war ihm, der die koptische Schrift lernte, zugutegekommen, dass das Altägyptische in seiner letzten Ausprägung griechische Buchstaben verwendete und heute noch bei koptischen Christen in der Lehre genutzt wird. Er stellte Gleichungen demotischer und koptischer Wörter zusammen und konnte auf diese Weise auch schon erste Wörter lesen. Eine vollständige Übersetzung gelang kerblad jedoch nicht, da er annahm das nur alphabetische Zeichen zur Sprache gehörten. In Paris erschien seine Schrift »Lettre sur l'inscripton égyptienne de Roseette, adressée au citoyen Silvestre de Sacy«. Doch erst im Jahre 1822 gelang es dem Franzosen Jean-François Champollion die Texte endgültig zu entschlüsseln.

Åkerblad verließ den diplomatischen Dienst und widmete sein Leben von nun an der wissenschaftlichen Forschung. Er konnte sich nun zahlreicher Gönner erfreuen, die ihn wegen seines wissenschaftlichen Rufes schätzten, denn sein eigenes bescheidenes Privatvermögen war durch seine Reisen aufgebraucht gewesen.

In den letzten Lebensjahrzehnt verband ihn eine enge Bekanntschaft mit den großen Orientalisten und klassischen Philologen seiner Zeit. So stand er mit Sylvestre de Sacy, d'Ansse de Villoison und P. L. Courier de Mére in Verbindung. In Rom bewohnte er mit Alexander von Humboldt die Villa Borghese.

Johan David Åkerblad starb am 07.02.1819 in Rom.

Werke:

  • Inscriptionis phoeniciae oxoniensis interpretation, 1802
  • Lettre sur l'inscripton égyptienne de Roseette, adressée au citoyen Silvestre de Sacy, 1802
  • Lettre to Mr. Young date 31. Jan. 1815, 1815
  • Lettre (à M. Italinski) sur une inscription phénicienne touvée à Athènes, 1817
  • Mémoires sur les noms coptes de quelques villes et villages d'Egypte, 1834

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