Gottfried Benedict Funk

* 29.11.1734 in Hartenstein
† 18.06.1814 in Magdeburg

Geboren wurde Gottfried Benedict Funk als Sohn des Hof- und Stadtkantors Gottlieb Funk. Der spätere Physiker und Mathematiker Christian Benedict Funk war sein jüngerer Bruder.

Der Vater vermittelte ihm den ersten Unterricht, ehe er im Jahre 1747 das Gymnasium in Freiburg bei Dresden besuchte. Schon nachdem er seine Schulzeit beendet hatte, erhielt er auf Vermittlung seines Vaters eine Anstellung als Hauslehrer. Im Jahre 1755 immatrikulierte sich der junge Mann an der Leipziger Universität als Student der Rechte, doch konnte er sich nicht für die Paragrafen erwärmen.

So fand Funk bereits im Jahre 1756 eine Anstellung als Hauslehrer in Kopenhagen beim dortigen deutschen Hofprediger Johann Andreas Cramer (1723-1788). Von Cramer wurde er ermutigt Kunst und orientalische Sprachen sowie Philosophie und Theologie zu studieren. Hier lernte er einige Vertreter der deutschen Aufklärung, wie beispielsweise den Pädagogen Johann Bernhard Basedow oder auch Friedrich Gabriel Resewitz. Auch Balthasar Münter und die Schriftsteller Heinrich Wilhelm von Gerstenberg, Friedrich Gottlieb Klopstock sowie Johann Elias und Johann Heinrich Schlegel (1724-1780) oder Helfrich Peter Sturz.

Durch diesen Kreis ermuntert und angeregt begann auch Funk zu publizieren. Er veröffentlichte größtenteils geistliche Lieder und wurde Mitarbeiter von Cramers »Norddeutschen Aufseher« sowie »Briefe über Merkwürdigkeiten, die neueste Litteratur betreffend« in der Herausgeberschaft seines Freundes Gerstenberg. Auch als Übersetzer von Jean Baptiste Dubos (1670-1742) betätigte er sich. Er lebte bis zum Jahre 1769 in Kopenhagen und kehrte dann nach Deutschland zurück.

Gottfried Benedict Funk fand eine Anstellung als Subrektor an der Magdeburger Domschule, wo er schon nach zwei Jahren Johann Eustachius Goldhagen (1701-1772) als Rektor ablöste. Er übte dieses Amt bis zu seinem Tode im Jahre 1814 aus. Sein bedeutendster Schüler wurde der junge Karl Morgenstern (1770-1852), der den Bildungsroman schuf. Auch gehörte sein Neffe Karl, dessen Vater Christian Benedict Funk im Jahre 1786 verstarb, zu seinen Schülern Von 1838 bis 1848 wurde er Rektor des Gymnasiums.

Der Pädagoge und Schriftsteller Funk war auch wesentlich an der Erweiterung der Domschule beteiligt. So entstand in seiner Amtszeit ein Lehrerseminar. Im Jahre 1789 wurde nach seiner Initiative in ganz Preußen eine Prüfung zum Abitur eingeführt.

Im Jahre 1785 wurde er mit dem Titel eines Konsistorialrats und im Jahre 1804 von der Universität Halle mit einem Ehrendoktor der Theologie geehrt. Im Jahre 1805 veröffentlichte Funk zusammen mit Christian Conrad Duhm und Franz Bogislaus Westermeier das »Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauche für die Stadt und das Herzogtum Magdeburg«.

Gottfried Benedict Funk starb im Alter von 79 Jahren in seiner Wahlheimat Magdeburg. Sein Nachfolger als Rektor der Magdeburger Domschule wurde Johann Andreas Matthias.

Werke:

  • Kleine Beschäftigung für Kinder, 1772
  • Gedanken von dem Nutzen richtig getriebener Philologie in den Schulen, 1774
  • Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauche für die Stadt und das Herzogtum Magdeburg, 1805

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